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Die Mumie

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Böse ist gut

Die Mumie Kritik

Die Mumie Kritik
1 Kommentar - 11.06.2017 von CSKiwi2
In dieser Userkritik verrät euch CSKiwi2, wie gut "Die Mumie" ist.
Die Mumie

Bewertung: 3 / 5

Die Mumie war einer meiner meisterwarteten Filme 2017. Entsprechend enttäuscht war ich dann auch, als die ersten Reviews aus den USA hier eintrafen und den Film gnadenlos zerrissen. Um es etwas überspitzt zu formulieren: Manche wollten gar schon den Untergang des Hollywoodkinos mit diesem Film herangekommen sehen. Die deutschen Kritiken, die ich bisher gelesen habe, fielen da schon etwas gnädiger aus und so habe ich mich dann doch entschlossen, mir ein eigenes Bild zu machen. Hier meine Eindrücke.

Trailer zu Die Mumie

Inhalt

Wenn jemand absichtlich aus den Geschichtsbüchern gestrichen wird, dann muss das einen verdammt guten Grund haben. So auch bei der ägyptischen Prinzessin Ahmanet (Sofia Boutella), deren Streben nach unbegrenzter Macht sie derart korrumpierte, dass sie selbst vor dem Sippenmord nicht mehr zurückschreckte. Leider war ihr das nicht genug und so ging sie einen Pakt mit dem ägyptischen Gott Seth ein. Bevor dieser Pakt jedoch die bösen Früchte tragen konnte, die sich beide erhofften, wurde Ahmanet aufgehalten und zur Strafe für ihre Verderbtheit lebendig mumifiziert.

Ein paar tausend Jahre später finden zwei Abenteurer von zweifelhaftem Ruf (Tom Cruise und Jake M. Johnson) und eine couragierte Archäologin (Annabelle Wallis) 1000 Meilen vom alten Ägypten entfernt Ahmanets Sarkophag, der für Forschungszwecke nach London gebracht werden soll. Auf dem Flug dorthin macht sich jedoch das Böse bereits bemerkbar und Ahmanet gelingt es schließlich, aus ihrem Gefängnis zu entkommen. Gut, dass England sowieso ihr Ziel war, denn um den Plan, den Gott Seth menschliche Gestalt annehmen zu lassen, zu Ende bringen zu können, muss sie sich eines wichtigen Artefakts bemächtigen, das bei Bauarbeiten in London zufällig wieder ans Tageslicht befördert wurde. Leider genügt nur das Artefakt nicht und so wird einer der beiden Abenteurer, Nick Morton (Cruise), tief in die Sache hineingezogen. (Hinweis: Trotz der Trailerflut haben mich manche Aspekte doch noch überrascht, weswegen ich hier nicht allzu viel spoilern wollte).

Negative Aspekte

Wie bereits gesagt, haben mich einige der besonders vernichtenden Kritiken doch stutzig gemacht, weswegen ich mich schließlich auch entschieden habe, mir selbst ein Bild zu machen. Und in der Tat ist der Film alles andere als perfekt.

Da fallen zunächst einmal die Flashbacks ins alte Ägypten auf. Diese werden leider viel zu oft eingesetzt und der Film verliert dadurch etwas an Schwung, denn im einleitenden Prolog hat man alles schon einmal gesehen. Allgemein krankt der Film meiner Meinung nach daran, dass er seine Dynamik nicht aufrechterhalten kann. Was am Anfang schwungvoll beginnt und das Interesse des Publikums weckt, wird durch die allzu lang und verworren geratene Einführung der Geheimorganisation "Prodigium" unterbrochen und der Film verliert dadurch unheimlich von seiner anfänglichen Dynamik. Da kann man nur sagen: Gottseidank ist er nicht länger geworden, denn sonst hätte ich vermutlich die Bezeichnung "langweilig" gebrauchen müssen.

Leider dient jener erwähnte Mittelteil auch der Einführung wichtiger Bezugspunkte für das von Universal angestrebte Dark Universe und so wird ausgerechnet jener Teil, der für die Zukunft der relevanteste ist, zum absoluten Stimmungskiller. (Dark Universe ja oder nein - dazu unten mehr smile)

Des Weiteren spielen viele der Actionszenen im Halbdunkel, was natürlich einerseits dem Gruselfaktor geschuldet (darauf komme ich später nochmal), andererseits jedoch enorm anstrengend für das Publikum ist. Gerade jene eigentlich sehr spannende Sequenz, während derer Morton, von Ahmanets Mumien-Schergen verfolgt, in einem Krankenwagen flieht, wird somit zur ziemlichen Tortur für die Augen. Ähnliches gilt leider auch für das große Finale.

Allgemein muss man sagen, dass die Action im Film teilweise etwas beliebig wirkt. Vieles hätte man im Sinne einer tiefergehenden Figurencharakterisierung abschwächen können, was dem Film meiner Meinung nach gut getan hätte. So kommen die interessanten, leisen Momente leider etwas zu kurz.

Positive Aspekte

Vom Untergang des Hollywoodkinos kann jedoch, zumindest wenn es nach mir geht, keine Rede sein. Wie bereits erwähnt, ist gerade der Anfang des Films sehr dynamisch und es macht Spaß, die einzelnen Stationen der Story (auch wenn es teilweise arg gegen die Logik geht) miteinander zu verknüpfen. Hierzu tragen, meiner Meinung nach, vor allem die diversen lustigen Momente bei, die geschickt gestreut sind und - sogar mitten in einer der großen Actionsequenzen - für willkommene Abwechslung sorgen.

Eine weitere Abwechslung bietet auch die titelgebende Mumie, die vieles zusammenhält, was ohne sie zur Belanglosigkeit verkommen wäre. Sofia Boutella spielt sie mit einer derart verführerischen Bösartigkeit, dass ich den Szenen mit ihr regelrecht entgegenfieberte. Allgemein gefiel mir die Vielschichtigkeit des Bösen im Film und das teilweise Verwischen der Grenzen zwischen Gut und Böse besonders gut. Dieser Aspekt - und nicht der aufgeblähte Mittelteil - lässt mich schließlich auch weiterhin Hoffnung für das Dark Universe haben. Die Mumie weiß was sie will und es ist unheimlich spannend zu sehen, wann sie welches Mittel einsetzt, ihr Ziel zu erreichen.

Zum Abschluss möchte ich noch etwas zu Tom Cruise sagen, den viele als Fehlbesetzung bezeichneten. Ja, es ist kein typischer Cruise-Film, doch genau das macht "Die Mumie", meiner Meinung nach, so spannend. Tom stolpert, obwohl er natürlich am Ende dennoch der Auserwählte ist, mehr als einmal ziemlich verwirrt durch den Film, seine Figur hat oftmals keine Ahnung, wie sie das Gesehene einordnen und bekämpfen soll. Hierfür den ewigen Helden Cruise zu besetzen, ist meiner Meinung nach ein mutiger Stilbruch, der Universal hoch anzurechnen ist. Somit zeigt "Die Mumie" nämlich auch, was passieren kann, wenn Helden zumindest teilweise an ihre Grenzen stoßen. Hier sei noch am Rande erwähnt: Auch der Gruselfaktor ist, so denke ich, ein mutiger Schritt, denn wo andere Studios gerne von Grusel sprechen, ihn aber dann nicht liefern, hat Universal trotz Massentauglichkeit versucht, diesen Aspekt besonders herauszustellen.

Fazit

Wie gesagt, der Film hätte im Allgemeinen dynamischer ausfallen können, was sicher viele der enttäuschten Reaktionen erklärt. Auch die Umsetzung hätte ruhig etwas selbstbewusster und authentischer sein können. Dennoch gibt es viele Aspekte, besonders Sofia Boutellas Mumie, die doch ein Fünkchen mehr Mut erkennen lasen als wir das vielleicht von anderen Blockbustern gewöhnt sind. Ich halte also das Dark Universe weiterhin für eine gute Idee und "Die Mumie" ist ein ansprechender Auftakt. Bleibt also nur zu hoffen, dass sich das Studio nicht völlig von den möglicherweise nicht allzu vielversprechenden Zahlen abschrecken lässt und an seinen Plänen festhält.

Die Mumie Bewertung
Bewertung des Films
610

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1 Kommentar
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fbEmil : : Moviejones-Fan
09.09.2019 16:01 Uhr
0
Dabei seit: 08.09.19 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Das lag wohl an der ISIS-Mumie. Die war weiblich und unamerikanisch. Die hat den verängstigten Cruise einfach zu hart angefasst und wie ein nassen Lappen über den Fußboden gezogen und ihm auch noch sexuell belästigt. Mit der Wallis hat sie auch noch Waterboarding gemacht. Das kam bei den amerikanischen Patrioten und Irak-Veteranen sicherlich nicht so gut an. Ihre Kriegsbemalung tat ihr übriges. Hinzu kam auch noch, daß die Boutella keine gebürtige Amerikanerin war. Das war nicht Indianer Jones mit Brandon Fraser. Das war emanzipatorisches Kino. Hätte die Mumie noch einen Hockeyschläger gehabt, dann wäre Cruise wohl noch zum Puk geworden.

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