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Die Reise des Personalmanagers

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Heiter bis zynisch

Die Reise des Personalmanagers Kritik

Die Reise des Personalmanagers Kritik
0 Kommentare - 29.11.2011 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4.5 / 5

Eran Riklis ist ein israelischer Regisseur. Seine Geschichten sind politisch, und doch sind es allzu menschliche, universelle Erzählungen, wie Die syrische Braut (2004) und Lemon Tree (2008) bewiesen. Sein neuer Film Die Reise des Personalmanagers reiht sich da ein, handelt von der Odyssee eines Mannes, der seinen Job nicht mag und auch privat vom Glück verlassen wird. Doch sein schlimmster Auftrag wird zum wirklich wertvollen Geschenk.

Es ist eine Reihe von Zufällen, die dem Personalmanager (Mark Ivanir) der größten Bäckerei in Jerusalem das Leben schwer macht. Der Filmtitel klingt nach leichtfüßigem Roadmovie, beginnt jedoch äußerst tragisch: Eine Mitarbeiterin stirbt, im Bus bei einem Selbstmordattentat. Dass sie überhaupt noch auf der Lohnliste stand, ist schon die erste komische Geschichte. Letztlich kommt der Personalmanager nicht drum herum, die Leiche der jungen Frau in ihre osteuropäische Heimat zu begleiten. Das gebührt der Anstand. Zumal der gute Ruf der Firma auf dem Spiel steht.

Während der Mann zu Hause mit leeren Versprechungen seine nicht mehr zu rettende Ehe zu kitten versuchte, zählen auf der Reise plötzlich nur mehr Fakten. Er trifft auf den Sohn (Noah Silver) der Toten, muss sich mit dem Vizekonsul (Julian Negulesco) des unbekannten Landes und einem Reporter (Guri Alfi) auseinandersetzen - und lernt mehr über die fremde Frau, als ihm lieb ist.

Riklis beginnt spröde, doch seine Darsteller lassen dem Zuschauer kaum eine Wahl. Man muss sie mögen, folgt ihnen beinahe in Echtzeit. Meist sind die Ereignisse trist, die Reaktionen vorwiegend zynisch und ganz selten heiter.

Drei Monate war der Personalmanager Nichtraucher. Man ahnt, dass er den Entzug bis zum Ende der dramatischen Komödie nicht durchhalten wird. Es brennt an allen Ecken und Enden. Diese Reise ist keine heitere Fahrt in einem klapprigen Bus. Wäre es ein deutscher Film, würde man ihn als viel zu konstruiert bezeichnen. Doch Eran Riklis erzählt von Dingen, die uns fremd sind. Alles kann geschehen, das macht seine Werke aufregend. Je länger Die Reise des Personalmanagers dauert, umso mehr bedauert man, dass sie zu Ende gehen wird.

Die Reise des Personalmanagers bekommt 4,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Claudia Nitsche)

Die Reise des Personalmanagers Bewertung
Bewertung des Films
910

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