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Die Rückkehr der Musketiere

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Die Rückkehr der Musketiere Kritik

Die Rückkehr der Musketiere Kritik

Die Rückkehr der Musketiere Kritik
0 Kommentare - 11.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Rückkehr der Musketiere" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

DArtagnan (Michael York) ist nun Musketier unter dem Kardinal Mazarin (Philippe Noiret). Dieser beauftragt ihn in England die Hinrichtung von König Charles I. zu unterbinden, um die übergreifende Revolution auf Frankreich zu verhindern. DArtagnan sieht sich vor einer großen Aufgabe und sucht seine alten Freunde Athos (Oliver Reed), Porthos (Frank Finlay) und Aramis (Richard Chaimberlain) auf, die ihn unterstützen sollen. Athos und Porthos sagen zu, nur Aramis will nicht mitmachen.

Es kommt ja nicht allzu oft vor, daß nach Dumas Die drei Musketiere, auch der Roman Zwanzig Jahre später verfilmt wird. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand, sich so ewig an ein Filmprojekt zu binden, ist nicht gerade einfach. Klar, man könnte die Figuren immer auch einfach umbesetzen und das wäre eigentlich auch die logischste Konsequenz, doch das macht es in diesem Fall auch gleich umso erstaunlicher, daß sie eben nicht umbesetzt wurden, sondern so gut wie alle Darsteller, zumindest die, deren Figuren Teil zwei überlebten, eben für jenes Finale zurückkehrten. Und was soll man sagen, es ist eine große Freude, gleichsam aber auch noch mal auf einer anderen Ebene erstaunlich. Erschien doch der Film im Jahr 1989, einer Zeit, in der das Kino eben nicht mehr so ausgerichtet war, wie Lester es nach Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady (1974) hinterließ. Da herrschten Propaganda-Filmchen mit Schwarzenegger und Stallone, da war vor allem Science-Fiction in Form von Ghostbusters II (1989) oder auch Zurück in die Zukunft II (1989) angesagt. Gut, zugegeben, tonal schmiegt sich Die Rückkehr der Musketiere eigentlich sehr gut an die erfolgreichen Blockbuster jener Tage, doch man hat trotzdem den Eindruck, daß das Werk jetzt nicht unbedingt dem Zeitgeist entspricht. Und das ist in jedweder Hinsicht erstaunlich und auch erstaunlich gut.

Man kann jetzt natürlich auf inhaltlicher Ebene darüber streiten, ob Die Rückkehr der Musketiere wirklich ein Film ist, der den anderen beiden noch etwas hinzuzufügen hat. Oberflächlich betrachtet würde man sagen, daß dem nicht so ist. Und ja, es ist auch nicht gänzlich abzustreiten. Wohingegen tatsächlich auch gesagt werden muss, daß der Film sich durchaus in Kernsegmenten von seinen Vorgängern unterscheidet. Und das hat vor allem den Grund, daß das Werk ein wenig kritischer auf die Monarchie und die Bewahrung jener Struktur und die Treue blickt, die den Originalroman ausmachten. Es ist irgendwie die gleiche Geschichte, aber die Treue gebührt doch anderen. Sicherlich ist das zumindest dem Zeitgeist geschuldet, in dem der Film entstand. Denn im Jahr 1989 was von Königstreue zu reden, daß ist durchaus etwas unangebracht. Und da kann man zumindest sagen, daß dieser Film seinen Vorgängern auch etwas voraus hat. Gleichsam muss man sagen, daß Regisseur Richard Lester seine Ideen hier konsequent fortführt und einen sehr heiteren, lustigen Ton an den Tag legt. Und das gefällt auch wieder sehr gut, weil es eben auf eine angenehme Weise und auch gerade im Hinblick auf das grundsätzliche Auftreten der Figuren Sinn ergibt. Es geht viel um Rache, daß muss man schon sagen. Und es ist jetzt auch nicht so, als könnte der Film solcher Ernsthaftigkeit keinen Raum geben. Aber Schwere sucht man hier glücklicherweise vergebens.

Allgemein kann man sagen, daß sich Die Rückkehr der Musketiere kaum über seine Geschichte definiert. Es ist nicht ganz zu erklären, eben auch weil es eine Geschmacksfrage ist, aber es funktioniert. Es ist die Chemie, die diese Figuren haben, es hat auch etwas von Heldenstatus, ähnlich wie eigentlich die Requel-Ära in Hollywood aussehen sollte. Doch spätestens seit Star Wars: Die letzten Jedi (2017) oder Scream (2022) ist ja klar, daß das nicht so funktioniert. Sehr vieles an diesem Film kann albern wirken und das soll es ja auch sein. Doch wenn man dann zwischen den Zeilen mal genau hinschaut, dann gelingt es Lester durchaus einen gewissen satirischen Charme in die Monarchie zu legen, vor allem dann ausgedrückt durch einen jungen König, der sein Vertrauen recht schnell in die falschen Hände legt, der auch sehr dekadent lebt und der eigentlich nicht das Zeug dazu hat, ein Volk zu reagieren. Man muss zu seiner Verteidigung sicherlich sagen, daß das ja genaugenommen niemand hat. Doch hier fällt es eben auch auf. Auch da erinnert das Werk sehr an seine Vorgänger, weil vor allem auch hier wieder der Kardinal das Sagen hat und entscheidet, was passiert und was eben nicht passiert. Sicherlich in seiner Gänze nicht mehr so übertragbar auf heutige Probleme, doch in seinem Kern hat ja die Kirche genügend Leichen im Keller, über die man noch etliche Jahre sprechen kann und die sicherlich auch genug Stoff für weitere Filme liefern.

Etwas verwirrend hingegen ist der Auftritt von Christopher Lee als Rochefort. Eigentlich hatte man den Eindruck, seine Figur habe den Vorgänger jetzt nicht so gut überstanden. Doch das scheint Lester auch gar nicht wirklich zu interessieren. Und es ist ja eigentlich auch nicht weiter schlimm, schließlich hat man es hier zu weiten Teilen sowieso mit Klamauk zu tun, der auf wirkliche Logik nur selten setzt.

Selbstverständlich könnte man inhaltlich, wie auch Zeitaktuell über die Relevanz von Die Rückkehr der Musketiere streiten. Dennoch muss man dem Film lassen, daß er sich im Vergleich zu den Vorgängern, schon deutlich von einer naiven Romantik zu höheren Instanzen distanziert. Das ist nicht wirklich sinnig alles, ist aber so unterhaltsam gemacht, daß man das schnell vergisst.

Die Rückkehr der Musketiere Bewertung
Bewertung des Films
710

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