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Die Schöne und das Biest

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Die Schöne und das Biest Kritik

Die Schöne und das Biest Kritik

Die Schöne und das Biest Kritik
0 Kommentare - 11.11.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Schöne und das Biest" ist.
Die Schöne und das Biest

Bewertung: 3 / 5

Belle (Emma Watson) ist eine kluge und mutige Frau und Tochter von Maurice (Kevin Kline). In einem Dorf führt sie ein zufriedenstellendes Leben. Einziges Manko ist der selbstverliebte Gaston (Luke Evans), der versucht ihr regelmäßig den Hof zu machen. Während einer Reise gerät ihr Vater in die Fänge des mysteriösen Biestes (Dan Stevens) und ist nun sein Gefangener. Doch aus Liebe opfert sich Belle auf, den Platz ihres Vaters im Schloß des Biestes einzunehmen.

Stellen wir uns einfach mal intelligent vor, gehen in einen Raum und bemängeln die fehlende Innovation hinter einem Remake. Das Original ist besser, so ist es in den meisten Fällen und daher ist das gefällte Pauschalurteil durchaus angebracht, bisweilen zumindest. Wir haben ja ein Phänomen vorliegen, nachdem es dem Zuschauer nach mehr vom gleichen, aber nicht nach dem gleichen dürstet. Das ist so ein wenig die Krux. Und ja, auch wenn man die Geschichte von Die Schöne und das Biest nicht nur dann kennt, wenn man vielleicht im Segment der Märchen durchaus bewandert ist, so ist es eben auch so, daß es nichts gibt, was den Film zu einem sehenswerten Film macht. Natürlich sah die Masse das ihrer Zeit 2017 ein wenig anders und nicht umsonst findet sich der Film im begehrten Milliarden-Club wieder, was ebenso mal wieder beweist, daß des der Masse eben nach Mittelmaß´und altbekanntem dürstet. Es gibt eigentlich kaum eine Sache, über die es sich in dem Fall zu reden lohnt, weil der Film von Bill Condon in den seltensten Fällen wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Zugegeben, daß hat das Original wohl auch nicht getan. In meinen Augen handelt es sich hierbei nämlich um einen der schlechteren Disney-Renaissance-Filme und dennoch muss man ja sagen, daß das in dieser Vita schon etwas bedeutet. Schaut man sich Trailer zu moderneren Animationsfilmen wie Strange World (2022) oder Ruby taucht ab (2023), dann leckt man sich wohl die Finger nach solchen, wie eben Die Schöne und das Biest.

Trailer zu Die Schöne und das Biest

Und insofern kann man rein inhaltlich mit der Geschichte kaum etwas falsch machen, sofern man die Geschichte nicht als gänzlich falsch erachtet. Ist sie doch eigentlich, wenn man sie mal unter die Lupe nimmt, total gruselig. Ein entstelltes Wesen, nicht gerade freundlich, verhandelt mit einem Mann, der ihm eine Blume stahl und bekommt durch Irrungen und Wirrungen die Tochter auf Lebenszeit als Sklavin. Nun kann man sagen, daß das ja total romantisch ist, weil das böse Biest ja endlich was lernen kann. Doch auf der anderen Seite, ist die Prämisse ja super gruselig, weil die schöne Belle ja eigentlich auch kaum eine Wahl hat, als sich in das Biest zu verlieben. Ok, die Kritik ist vielleicht für manchen etwas weit hergeholt. Doch innerhalb einer Filmlogik ist es nun mal so, daß Belle, wenn sie nicht gerade als einsame Jungfer sterben möchte, sowieso auf die Liebe ihres Gatten angewiesen ist. Ja, die Feudalzeit ist ja wirklich ein tolles Zeitalter gewesen. Gut, man darf auch nicht jedes Märchen so wie es interpretiert wurde, und im Falle von Disney kann man davon ausgehen, daß Die Schöne und das Biest verhältnismäßig handzahm ist, auf unsere Zeit übertragen. Daß ist allegorisch, immer ist es allegorisch und insofern kann man ein Märchen wohl kaum dafür abstrafen, daß es eben nicht in jedem Moment jedwede historische und gesellschaftliche Entwicklung vorausahnen konnte. Immerhin, es gibt auch kaum Märchen, in denen Figuren mit Handys rumlaufen, oder?

Das Problem, was der Film hat, ist, daß er kaum universell nützliche Botschaft, oder einen tieferen Inhalt vermittelt. Im Prinzip geht es darum, daß Äußerlichkeiten egal seien sollten. Doch das wird ja dadurch negiert, daß das Biest nun nicht nur „scheußlich“ aussieht, sondern sein Verhalten ja genauso schlimm, wenn nicht gar schlimmer ist. Er ist völlig apathisch, wütend und damit eben für Belle auch bedrohlich. Wie es sich für eine gute Tochter wiederum gehört, ist die gesamte Motivation Belles eigentlich aus dem Dienen für eine Männerwelt zu schöpfen. Zuerst tut sie ihrem Vater einen Gefallen, dann dem Biest und eigentlich ist sie als Figur ohnehin kaum greifbar, weil sie eigentlich auch kaum Ecken und Kannten hat. Sie ist perfekt, bekommt Probleme, weil sie so perfekt ist und kann diese überwinden, weil sie so perfekt ist. Nun erinnere ich den Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1991 dummerweise nicht mehr ganz genau, aber tatsächlich ist das ein Problem, wenn deine vermeintliche Hauptfigur eben gar nichts durchlebt, außer der Akzeptanz, daß sie auch abscheuliche Wesen lieben und in etwas Gutes verwandeln kann. Da wäre im Remake deutlich mehr drin gewesen, doch da traut man sich dann einfach mal so gar nichts. Nun wird ja über das Schauspiel von Emma Watson viel gestritten. War sie in Harry Potter (2001 bis 2011) noch ziemlich solide und in Vielleicht lieber morgen (2012) atemberaubend charmant, ist sie hier und auch später in Little Women (2019) absolut nichtssagend. Es ist nicht so, als sei Watson grauenhaft schlecht, aber im Vergleich zu den anderen Schauspielern, selbst denen, die „nur“ CGI-Figuren verkörpern, stinkt sie leider deutlich ab. Klar, die Figur lässt da auch nicht viel Raum. Doch das tut die von Gaston auch nicht. Und so sind Dan Stevens oder auch Luke Evans schon deutlich einprägsamer.

Gänzlich zu verachten ist Bill Condons Werk auch nicht. Er schafft sehr schöne, traumhafte Bilder, die eben auch nicht so in CGI versinken und unkenntlich bleiben, wie etwa in Dumbo (2019) oder Der König der Löwen (2019). Die Aufgabe eines solchen Remakes sollte von nun an auch eigentlich an den Anspruch gebunden werden, einfach nicht schlechter als das Original zu sein, was dem Film auch gelingt. Er ist mitunter kurzweilig, weil er tolle Bilder kreieren kann und Condon hier auch ein Gespür für Musicals beweist und seine Schauspieler über weite Strecken gut führen kann. Es hat etwas Altmodisches, doch das ist eben ein Märchen und muss auch nichts schlechtes heißen.

Ja, das Original. Die Schöne und das Biest ist eigentlich kaum der Rede wert. Alles, was es zu erzählen gäbe, war bereits im Vorhinein klar und wurde auch ins Unendliche schon ausdiskutiert. Der Film ist nett, hat dafür einen viel zu guten Cast und weiß mitunter zu unterhalten.

Die Schöne und das Biest Bewertung
Bewertung des Films
610

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