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Ein Offizier und Gentleman

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Ein Offizier und Gentleman Kritik

Ein Offizier und Gentleman Kritik

Ein Offizier und Gentleman Kritik
0 Kommentare - 21.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ein Offizier und Gentleman" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Der rebellische Zack Mayo (Richard Gere) wird zur Armee und zu einer Fliegerschule des Militärs geschickt. Dort soll er zum Offizier ausbildet werden und bedingungslosen Gehorsam erlernen. Doch seinem Wunsch liegen Steine im Weg, denn sein Ausbilder Sgt. Emil Foley (Louis Gosset Jr.) lässt sich nicht gerne auf der Nase herumtanzen. Mayo versucht alles, um der Schikane seines Vorgesetzten aus dem Weg zu gehen und verliebt sich in die Arbeiterin Paula Pokrifki (Debra Winger). Da sie aber den Wunsch hegt einen Offizier zu heiraten, muss sich Mayo nun noch mehr anstrengen.

Im Kalten Krieg gab es genügend sorgen. Man muss die gar nicht alle aufzählen, um das zu untermauern. Das würde aber auch insgesamt vermutlich zu viel Zeit in Anspruch nehmen, sich dem wirklich inhaltlich zu stellen. Dumm nur, daß es einige Künstlerinnen und Künstler schon nicht taten. Sicherlich Vietnam und die darauffolgenden Jahre, haben die amerikanische Gesellschaft so gespalten, wie sie vielleicht nur noch heute gespalten ist. Und da gibt es dann solche, die sich dem Patriotismus und der übergeordneten Macht des Staates, der Folgsamkeit und der Mission unterwerfen. So etwas Ähnliches trifft auch auf Ein Offizier und Gentleman zu. Ein Film, der in der breiten Masse doch relativ verschwunden zu sein scheint und an den sich die meisten nicht wirklich erinnern. So hat es zumindest den Eindruck. Es ist irgendwie ein verkappter Coming-of-Age-Film, indem sich zwei junge Männer, mit zwei jungen Damen begnügen, dann erkennen müssen, wie schön schwierig doch das Hormon getränkte Leben sein kann und es ist wohl auch das wichtigste überhaupt, seine Mission, seine Ausbildung zum Soldaten abzuschließen, während man sich eigentlich doch fragen sollte, warum man überhaupt Soldat ist. Das fragen einige Figuren hier und da schon einmal. Doch hauptsächlich wird das dann nicht weiter beachtet und man verbleibt bei einem Schulterzucken.

Erinnerungswürdig ist dieses Werk mitnichten, denn es soll eigentlich nur um die Erkenntnis gehen, daß jedwede Form von Rebellion, so oder so in Anpassung an das System funktioniert. Das mögen die Amis sicher gerne, gerade diejenigen, die sowieso was für das Militär übrighaben und so gesehen kann man Ein Offizier und Gentleman als die subtilere Variante eines Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1986) begreifen. Es ist aber eigentlich erstaunlich, daß beide Filme so ähnlich ablaufen. Also in ihren reinen Grundwerten und indem, was die Geschichte vorantreibt, was wichtig für diese Menschen zu sein scheint, sind sie sich erschreckend ähnlich. Wenngleich es da schon einen gewaltigen Unterschied gibt. Denn in diesem Werk von Regisseur Taylor Hackford kommt es zur unmittelbaren Konsequenz durch den Tod. Eine Person möchte nicht mehr Leben. Die Gründe dafür kann man benennen und diskutieren wie man will. Allerdings ist das irrelevant, denn Selbstmord bleibt Selbstmord und insofern kann man hier nur zu dem Schluß kommen, daß irgendetwas an diesem hochgepriesenen System, daß der Film da propagiert, nicht stimmen kann. Und ab diesem Zeitpunkt wird Ein Offizier und Gentleman auch zu einem hochbrisanten und interessanten Film. Denn dieser Zustand, dieses beendete Leben, eigens beendet wohlgemerkt, es wird nicht mehr aufgegriffen. Es wird vom Film selbst so ein wenig unter den Teppich gekehrt, was bemerkenswert und beredenswert zugleich ist.

Denn tatsächlich ist ja die Frage, warum man so einen tiefen Fall zeichnet, nur um ihn dann zu ignorieren. Ganz salopp gesagt, muss man dieses Werk hier als Pro-Militärisch begreifen. Menschen, die sich zwar immer gegen ein bis zwei höhere Instanzen, doch im Film geläutert werden und lernen müssen zu gehorchen, dort kann man nicht ansetzten und sagen, man sei so systemkritisch. Allerdings wirkt da immer noch dieser Selbstmord. Gerade im Vergleich zu Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel ist das ja hochinteressant. Weil Tony Scott den Tod des besten Freundes als Grund nannte, um überhaupt noch einmal alles zu geben und zu lernen, daß man vielleicht in einer Gruppe für das Militär und damit für das System arbeitet. Im Fall des Taylor Hackford Films ist das aber anders. Hier steht der Tod einfach im Raum und es wird zu keinem Zeitpunkt tiefergehend besprochen, daß die Person, die gehen wollte, daß Militär verlässt, nun auch sterben muss. Nicht falsch verstehen, es geht hier nicht um eine Verschwörung, nach welcher sie ermordet wurde. Aber die Idee, ist ja eigentlich, daß Militär als Ort zu zeigen, der Stärke hervorbringt, der für das Gute kämpft und der mit Menschen arbeitet, die sich ihrer Sache sicher sind. Insofern wird dieses Werk hier ab diesem Zeitpunkt unfreiwillig Kriegskritisch, weil es den Selbstmord gar nicht wegerklären kann und scheinbar auch nicht wegerklären will.

Das will natürlich auf etwas ganz anderes hinaus, wodurch der Film sich zu weiten Teilen auch so anfühlt, als sei es ein ganz anderes Werk. Es geht um eine Romanze, um große Probleme der Liebe und gleichsam geht es um die pure Gewalt des Militärs. Man weiß eigentlich nie so recht, wie man das eine mit dem anderen verbinden soll. Da kommt es dann auch zum Herzschmerz, wenn eine Person vielleicht ihre große Liebe einbüßen muss, die eigentlich nur daran interessiert war, einen Mann aus der Armee zu daten. Dann verlässt sie ihn. Auch das, wieder sehr unfreiwillige Kritik am System, die der Film nie clever genug auffangen kann. Es ist zwar rein schauspielerisch durchaus kompetent gemacht, doch fängt es den Rest auch nicht auf.

Wo der Titel irgendwas nicht zusammenpassendes präsentiert ist Ein Offizier und Gentleman auch kein Film, der irgendwie passend ist. Weder für seine Zeit, noch für die Jetzige. Viel zu unfreiwillig kritisch, betrachtet der Film Welten, die er zu feige ist, zu erforschen und zu durchleuchten und mündet dann in vollkommener Belanglosigkeit.

Ein Offizier und Gentleman Bewertung
Bewertung des Films
510

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