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Eine Weihnachtsgeschichte

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Disneys Eine Weihnachtsgeschichte

Eine Weihnachtsgeschichte Kritik

Eine Weihnachtsgeschichte Kritik
0 Kommentare - 20.12.2020 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Eine Weihnachtsgeschichte" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Für den wohlhabenden Ebenezer Scrooge (Jim Carrey) ist Weihnachten Humbug. Weder das besinnliche Miteinander, noch der Kommerz, oder der Glaube können ihn von seinem allgmeinem Zynismus abbringen. Seinen Mitarbeiter Bob Crachit (Gary Oldman), seinen Neffen Fred (Colin Firth) und so ziemlich jeden anderen Menschen behandelt er wie Dreck. Als zum Weihnachtsabend der Geist seines verstorbenen Kollegen Jacob Marley (ebenfalls Gary Oldman) erscheint, wird Scrooge mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert.

Als Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 2009 in den deutschen Kinos startete, saß ich mit stolzen vierzehn Jahren im Lichtspielhaus und freute mich riesig diesen Film auf der großen Leinwand zu sehen. Fast schon Tradtionsgemäß sah ich jedes Jahr aufs Neue, die eher unbekanntere Zeichtrickversion des Charles Dickens Klassikers auf Super RTL. Und hatte deshalb hohe Erwartungen, da ich eigentlich ein ziemlich großer Fan der Geschichte bin, und damals auch wesentlich weniger Ahnung von Filmen hatte, als heute. Langer Rede, kurzer Sinn: Ich war damals recht enttäuscht. Viel zu düster und wenig originell lautete mein Fazit, welches sich über die Jahre einbrannte.

Trailer zu Eine Weihnachtsgeschichte

Im Zuge meiner Weihnachtswatchlist für 2020 entschied ich mich also nach elf Jahren noch mal dazu, den Film von Altmeister Robert Zemeckis zu sehen. Doch die Zeichen, die mir persönlich im Vorhinein begeneten waren mehr als schlecht und ich dachte, ich würde mich erneut in einer Frustation wiederfinden. Nachdem ich dieses Jahr das erste mal (das in meinen Augen unglaublich Menschenverachtende Werk) Cast Away von Zemeckis sah, war ich richtig skeptisch was den Film anging und hatte auch wenig Lust ihn mir erneut anzusehen.

Doch dahingehend sollte ich eines besseren belehrt werden. So mag es eventuell daran gelegen haben, daß ich meine Erwartungen runterschraubte, aber das glaube ich tatsächlich weniger. Wenngleich es immer noch einige Kritikpunkte zu besprechen gibt, empfinde ich den Film wesentlich besser, als noch 2009. Das liegt zum einen an der Story. Charles Dickens Weihnachtsgeschichte ist einfach zurecht ein Klassiker und eben kein (wie so oft behauptet wird) Film über den Glauben. Denn wäre Eine Weihnachtsgeschichte ein Film über den Glauben, dann wären die Geister in dieser Welt nicht real. Da der Film und eben auch der Roman keinen Anhaltspunkt dafür geben das dem so ist, ist dies an dieser Stelle nicht mehr der Rede wert.

Im Gegenteil: Eine Weihnachtsgeschichte ist ein Film über Machtverhältnisse, über Vergebung und dem sich Wandeln. Die Vorlage von Dickens ist eine Antikapitalistische Gesellschaftsstudie über einen Mann, der erlernen muss, daß Geld eben nicht alles ist und am Ende auch niemandem mehr was nutzt. Gleichsam sieht der Film nach gut elf Jahren auch immer noch relativ ordentlich aus. Was erstaunlich ist, denn wie jeder von uns sicher weiß, hat doch gerade die CGI-Technik einen riesen Fortschritt innerhalb der letzten elf Jahre gemacht. Nichtsdestotrotz sieht der Film vom rein optischen immer noch relativ gut aus.

Doch das führt mich auch zu meinem großen Problem mit dem Film. Denn wenn man Robert Zemeckis Filmografie verfolgt, dann weiß man, daß der Mann in den 2000er Jahren einen Faible für 3D Animationen hatte, und das wirft natürlich die Frage auf, warum? Sowohl Der Polarexpress, Die Legende von Beowolf, als auch dieser Film sind alle in 3D animiert. Und wenn man sich die Filme anschaut, wird man die Frage auch weiterhin nicht beantworten können. Denn Zemeckis animiert seine Charaktere ohne küstlerisches Know-How. Sie sehen alle aus wie relativ normale Menschen. Abgesehen von Ebenezer Scrooge - dessen Aussehen tatsächlich auch ein wenig einer antisemtischen Charikatur gleicht - sehen alle anderen Menschen im Film relativ normal aus. Was meines Erachtens dem Film sehr schadet. So sind doch gerade das die kreativen Freiheiten, die Animationsfilm von Film abheben können. Aber daraus macht der Film leider nichts.

Ebenso problemtisch, wenn auch nicht Zemeckis Verschulden ist eben die Tatsache, daß sowohl in Oliver Twist, als auch in diesem Werk eben die bereits erwähnten antisemitschen Stereotypen bedient werden. Man mag vielleicht denken, daß das eine ganz andere Debatte ist. Dennoch möchte ich es an dieser Stelle mal erwähnt haben, da es mir durchaus aufgefallen ist und diese Diskussion natürlich auch über Dickens immer wieder geführt wird.

Alles in allem ist Eine Weihnachtsgeschichte ein Film der mir beim Ansehen viel Spaß gemacht hat, dessen Subtexte wesentlich kritischer sind, als ich noch vor Jahren dachte und dessen Geschichte einfach Spaß macht. Zemeckis inszeniert den Film relativ düster, mit sehr gesättigten dunklen Farben was grundsätzlich zur Atmosphäre passt. Allerdings inszeniert er auch in Animation, was dem Film aus meiner Sicht einen Punkt kostete. Weiterhin verstehe ich nicht so ganz warum jemand wie Jim Carrey Scrooge spricht, wo er doch eigentlich eher für Komödien bekannt ist. Das wird aber nicht in meine Wertung einfließen, da ich Filme eigentlich immer auf Deutsch schaue.

Eine Weihnachtsgeschichte Bewertung
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