Bewertung: 4 / 5
Ich mache es mal kurz: Elvis ist ein Beispiel wie man eine Biografie drehen kann, dabei auch einiges der künstlerischen Freiheit Willen etwas inhaltlich aufhübscht, sowohl die Sonnen- als auch die Svhattenseiten aufzeigt, trotzdem als Film gut unterhält und beim Publikum das Ido zwar als armes Würstchen etabliert ihn aber trotzdem ikonografisch in Szene setzen kann. Und das auch noch mit recht unbrauchbaren Darstellern vollgepropft, und der Film funktioniert trotzdem.
Elvis übergiesst das tote Idol nicht mit sentimentalem Klischeelob, lässt den Protagonisten auch nicht überlebensgroß erscheinen und inszeniert ihn auch nicht in einem exploitativen irren Rausch. Stattdessen macht Luhrman was Luhrman kann, schöne Inszenierung, bisweilen recht unsubtil ("Caught in a Trap"), und lässt seinen Darstellern auch kaum Raum zu glänzen. Wozu auch, der Film spricht für sich.
Trailer zu Elvis
Interessant ist bei diesen Filmen immer auch die Schattenseite des Ruhms und die kleinen oder größeren Abhängigkeiten, die da vorhanden sind, waren, und die Tatsache, dass die Stars eigentlich einsame arme Würstchen waren. Das wird zumeist verklärend in den Hintergrund und selten so drastisch oder wirklich traumatisierend ins Zentrum gerückt. Wozu auch, das Publikum will nur die Sonnenseiten sehen und nicht verstört aus einem Film kommen über einen glänzenden Star. Ich glaube kaum, dass beispielsweise die kommende Whitney Verfilmung in die niederen Tiefen der Drogenkonsumentin abtauchen wird sondern ein halbwegs brauchbares Feelgoodfilmchen mit leicht tragischem Einschlag gen Ende sein dürfte.
Elvis beschreitet hierbei aber eher den undankbareren Weg, tatsächlich seine Figur kaputt zu machen und dabei glaubhaft zu vermitteln, woran es lag, inklusive einem wirklich grandiosen Voice-Over einer nicht verläßlichen Erzählstimme aus dem Off. Das ist ironisch überhöht so wie der Film auch selbst exaltiert und überhöht ist.
Das ähnelt ein bißchen dem galligen Blonde, nur dass hier eben nicht bloß um des Anpissens oder des Regisseurs Ego wegen etwas behauptet oder inszeniert wird, sondern weil es die Handlung so wie der Film aufgebaut ist so erfordert. Insofern ist der Film trotz seiner Schaustellerinszenierung doch ein irgendwie ehrliches Filmchen und hebt sich doch wohlwollend vom derzeitigen Glamour-Biografie-Einerlei ab.
Einzig die Schrifttafeln am Ende sind ein kleines verlogenes Ärgernis, aber da drück mal ein Äuglein zu.
7-8 Punkte allemal und sicherlich auch der eine oder andere Wiederschauwert vorhanden.