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Es - Kapitel 2

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Es Kapitel 2 Kritik

Es - Kapitel 2 Kritik

Es - Kapitel 2 Kritik
0 Kommentare - 17.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Es - Kapitel 2" ist.
Es - Kapitel 2

Bewertung: 3 / 5

27 Jahre nachdem sich mehrere Kinder in der Kleinstadt Derry dem Monster Pennywise (Bill Skarsgård) gestellt haben, haben sich ihre Wege getrennt. Als in Derry erneut eine Mordserie beginnt, wird dem Bibliothekar Mike Hanlon (Isaiah Mustafa) klar, daß Es zurück ist. Daraufhin beschließt er, seine einstigen Freunde vom Club der Verlierer um Bill Denbrough (James McAvoy), Beverly Marsh (Jessica Chastain), Ben Hanscom (Jay Ryan), Richie Tozier (Bill Hader), Eddie Kaspbrak (James Ransone) und Stanley Uris (Andy Bean anzurufen, um erneut den Kampf mit dem Clown aufzunehmen und sie an ihr gemeinsames Versprechen zu erinnern.

Zwei Jahre bevor Es Kapitel 2 in die Kinos kam, war allen Beteiligten und denjenigen, die sich die Geschichte ansehen klar, dass es dort weitergehen musste. Es gibt war selten dümmere Sprüche, als etwa „Der Erfolg gibt ihnen recht“, doch nach dem Kredo arbeitete man hier und man kann sagen, daß zumindest der Vorgänger eine Fortsetzung legitimiert. Nun ist diese rein konzeptionell nicht wirklich gelungen. Und das zeigt sich besonders eindrucksvoll, wenn der Club der Verlier sich auf einem Jahrmarkt trifft und anschließend trennt. Dann durchleben sie erneut ihre eigenen Traumata. Das vergangene wird wiederbelebt, um so noch die Zuschauer abzuholen, die den ersten Teil mal gekonnt außen vor gelassen haben. Doch wer sich das dann ansieht, der wird merken, daß besonders die Rückblenden, die der Film dann immer wieder einstreut, absolut keinen Mehrwert haben. Denn sie erklären einem nichts, was man nicht ohnehin schon wüsste und dienen dann eigentlich nur noch, um den Kinder-Cast abermals ins Zentrum der Geschichte zu rücken. Nun ist es richtig, daß dieser auch ziemlich talentiert ist und insofern wäre es vermutlich deutlich schlimmer, wären es gewöhnliche Kinderdarsteller gewesen. Doch die üppige Laufzeit will eben auch als massenkompatibler Blockbuster verstanden werden, wodurch sich gleichsam ebenfalls das Finale sehr hinzieht. Da gibt es die große Schlacht, weil es in Blockbustern eben große Schlachten gibt.

Hin und wieder merkt man diesem Film dann wiederum auch an, daß er wirklich absurde Ideen in den Mittelpunkt rückt. Gerade wenn sich die Truppe im Restaurant trifft und plötzlich von Glückskeksen und anderem Essen attackiert wird, schlägt der Film dem Fass den Boden aus. Es ist albern, nicht wirklich spannend und in jedem Fall nicht gruselig. Ab und zu bekommt man dann das Gefühl, als wolle Andy Muschietti den Zuschauer primär quälen, als ihn unterhalten und so zieht sich das ganze Drama in endlose Längen, bei denen letztlich der gute Wille entscheidet, wenn man sich das weiter ansieht. Denn frei von Qualitäten ist Es Kapitel 2 eben auch nicht. Das gesamte Werk vermittelt zwar bedingt durch das Alter der Charaktere jetzt nicht unbedingt mehr den legitimen Coming-Of-Age-Charme, den noch sein Vorgänger hatte, doch die Chemie unter dem Cast ist atemberaubend. Wie sollte das auch anders sein, schließlich hat man sich hier einen grandiosen Cast zusammengestellt. Und die Schauspieler stehen ihren jugendlichen Pendants dann in nichts nach. Wenn sie sich unterhalten und Gefühle austauschen, dann hat man wirklich den Eindruck, als habe diese Gruppe all das wirklich erlebt. Etwas seltsam ist es dann schon, daß gerade die Figur von Jessica Chastain irgendwie auf eine Liaison mit Bill Denbrough hinaussteuert, während sie eigentlich immer noch starke Gefühle für Ben Hanscom hat. Doch auch das könnte natürlich eine Begründung in ihrer eigenen Vergangenheit haben. Vielleicht sollte man das aber nicht so pathologisch betrachten.

Das Kernthema, wie beim Vorgänger Es (2017) bleibt derweil Angst. Natürlich geht es hier dann auch gleichsam um Verdrängung, schließlich haben die Figuren fast alles vergessen, was Derry passiert ist. Abgesehen von demjenigen, der die Stadt nicht verlassen hat. Und demjenigen, der die Abkürzung ins Jenseits dann vorzieht. So richtig erklärlich wird einem das nicht, wenn man den Film sieht. Doch vielleicht ist das gar nicht so wichtig. Viel interessanter scheint da fast, daß der Einzige, der nie die Stadt verlassen hat, auch gleichsam der ist, der eine dunkle Hautfarbe hat. Nun hat der Vorgänger das Thema Rassismus durchaus thematisiert und hier könnte man sich die Frage stellen, ob das nicht gar eine systemische Kritik ist. Alle scheinen so erfolgreich und haben den Wechsel in die harte Großstadt geschafft, nur eben nicht Mike Hanlon. Es bleibt dann letztlich den eigenen Spekulationen überlassen, ob und wie sehr man das nun dort hineinlesen will, aber in dem Fall kann man das sicher als Kritik an einem systemischen Rassismus verstehen. An sich bleiben viele Themen in Es Kapitel 2 gleich, wie im Vorgänger. Das macht ihn nicht schlechter, schließlich waren die Figurenentwicklungen im ersten Teil noch nicht abgeschlossen. Dennoch bekommt man aber den Eindruck, als wäre das hier so ein wenig Schreibfaulheit. Wobei es natürlich auch nicht wesentlich schlimmer geht, als sexuellen Missbrauch, Verlust von Angehörigen oder auch ödipale Grenzüberschreitungen. Insofern ist das schon in Ordnung.

Wenn man Es Kapitel 2 also mehr als Blockbuster, denn als Horrorfilm betrachtet, dann kann man damit wirklich eine Menge Spaß haben. Abgesehen von den sich wiederholenden Themen, bleibt nämlich alles sehr viel größer gedacht und auch nicht mehr wirklich mehr auf Gruselfaktor. Klar gibt es diese Momente noch, aber man hat den Eindruck, daß Bill Skarsgårds Clown her sehr stark in den Hintergrund rückt. Das ganze gibt sich dann auch so ein wenig der Lächerlichkeit preis, wenn der Film sich auf ein Finale in den untiefsten der Untiefen einigt, indem wirklich nur noch das letzte Effektgewitter regiert, während handgemachtes keinerlei Bedeutung mehr hat. Das ist schon eine ziemlich anstrengende Art, sich beim Publikum anzubiedern und man will es dem Film primär nur wegen der Darsteller verzeihen. Darüber hinaus gelingt auch der Zirkelschluß ganz gut, wobei man gewisse Dinge dann nicht hätte wiederholen müssen.

Ob nun Es Kapitel 2 ein Horrorfilm, oder ein klassischer Blockbuster ist, darf man gerne diskutieren. Ähnlich wie die Ballons des Clowns werden aber einige Handlungsstränge aufgeblasen, die keinerlei Relevanz haben und den Film strecken. Charmant ist dann vor allem der Cast, der die tiefe Verbundenheit, die die Freunde haben und auch das Trauma gut aufgreifen kann, während sich Skarsgård diesmal doch eher bedeckt hält.

Trailer zu Es - Kapitel 2

Es - Kapitel 2 Bewertung
Bewertung des Films
610

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