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Gangster Squad

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Gangster Squad Kritik

Gangster Squad Kritik

Gangster Squad Kritik
0 Kommentare - 24.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Gangster Squad" ist.
Gangster Squad

Bewertung: 3.5 / 5

Im Los Angeles der 40er Jahre herrscht Mafiosi Mickey Cohen (Sean Penn) über die Stadt. Sein Vermögen bezieht er aus Drogen- und Waffenschmuggel und Prostitution. Geschützt von korrupten Polizisten und Politikern, kommt niemanden an ihn heran. Eines Tages stellt der idealistische Polizist John OMara (Josh Brolin eine Gruppe aus Polizisten, mit unter anderem Jerry Wooters (Ryan Gosling) zusammen, die Cohen zu Fall bringen wollen. Während seiner Arbeit trifft Wooters auf die schöne Jean (Emma Stone), die für Cohen arbeitet und in die er sich verliebt.

Es gibt Geschichten, die erscheinen auf den ersten Blick gar nicht so falsch, weil sie ja im Kern eine gute Sache beleuchten. Wenn man an ein großes Epos denkt, denkt man sicherlich, gerade auch in Verbindung mit den im modernen Film beliebten Superheldengeschichten, an die David gegen Goliath-Geschichte. Solche Geschichten berichten dann eben von einem aussichtslosen Kampf, indem sich ein einzelner oder mehrere Schwache, gegen starke Menschen auflehnen müssen. Bringt man eine solche Geschichte in den Zusammenhang mit einem System, dann kann man entweder vom Aufstehen gegen Faschisten berichten, oder ähnlichem. Man kann es aber auch so machen, daß wie im Falle von Gangster Squad aus dem System kommt, dieses verlässt, um Gerechtigkeit walten zu lassen und dann ein kleines Problem hat. Denn während sich die Truppe um Sgt. John OMara formiert, gibt es dafür ja eigentlich nur einen Grund, nämlich daß der Staat es verpasst hat, sich gegen die Gewalt und Unterdrückung, für seine Bürger starkzumachen. Und so gerne man auch geneigt ist, eine solche Geschichte zu mögen, so problematisch ist das, weil das Staatsversagen auch immer wieder ein Legitimationsgrund für Selbstjustiz und rechtes Handeln ist. Thematisch zieht sich diese Frage so ein wenig durch die Filmografie von Regisseur Ruben Fleischer, der ähnliche Töne bereits in Zombieland (2009) anklingen ließ.

Trailer zu Gangster Squad

Nun ist dieses Werk hier ganz offenkundig keine Postapokalypse, sondern ein Werk über die Schattenseiten des Amerikas der späten 1940er Jahre. Sicherlich redet man nicht oft über diese Epoche, weil man ja gerade einen grauenhaften Krieg beendet hat. Wobei natürlich auch Der Pate (1972) bereits unmittelbar nach Ende des Krieges einsetzt. Los Angeles steht hier unter der Kontrolle des finsteren Mickey Cohen, der seine Gewinne aus Drogenhandeln, Waffenschmuggel und Prostitution gewinnt. Eben ein richtiger Gangster halt. Ganz salopp gesagt, ist die Geschichte hier eigentlich ziemlich doof. Nicht indessen, daß eine Geschichte über wankelmütige Moral unerträglich wäre, gleichwohl kennt man das alles schon. Und darin liegt so ein wenig das Problem von Gangster Squad. Alles, was man da gezeigt bekommt, hat man irgendwo schon mal gesehen. Das Mafia-Genre im Film ist ohnehin auserzählt. Spätestens mit GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990) waren alle Geschichten über mafiöse Strukturen im Kino auserzählt. Also kommt es eben in diesem Werk auch so, wie es eben kommen muss. Einsame Rächer lehnen sich gegen die Großmacht auf. Es gibt Intrigen, ein Katz-und-Maus-Spiel, Konflikte mit geliebten Menschen über Verlustängste, eine Femme fatale und vieles mehr. Ja, ok. Das ist nicht zwingend rein auf das Mafia-Genre zu reduzieren, doch spielt der Film so ein wenig uninspiriert mit Klischees und ist darüber hinaus auch in seiner eigenen Geschichte mehr als nur unlogisch.

Doch das kennt man ja bereits. Gangaster Squad ist ein Film, der Zack Snyder sehr gefallen dürfte, denn die Substanz hinter dem Werk ist eigentlich gar nicht vorhanden. Es geht viel mehr darum, coole Szenen, mit grimmigen Blicken und rohe Gewalt zu inszenieren. Und das gefällt durchaus am Film. Diese Mischung aus Action und vermeintlichem Drama, die sicherlich viel diskutiert und kritisiert wurde, macht das Werk so ein wenig interessant. Natürlich leidet die Geschichte so ein wenig drunter. Doch wenn dieses Gangster Squad, angeführt von Josh Brolin vor einem brennenden Autowrack herläuft, dann ist das einfach sehr stylisch. Ja, der Film lebt ohnehin extrem dadurch, daß sein Cast so atemberaubend ist. Man muss sich nur mal die Namen auf der Zunge zergehen lassen. Das hat durchaus etwas für sich. Gleichsam ist der Film mit seiner gesamten Laufzeit für einen Mafiafilm durchaus sehr kurz geraten. Doch wenn das Genre eben auserzählt ist, kann man sich auch auf Action fokussieren. Gleichsam macht das auch den konservativen Ansatz erträglicher, weil es für das Genre ja auch extrem unüblich ist, quasi die Seite der „Guten“ zu beleuchten. Wobei der Film auch anmerkt, daß ja da Verrat und Korruption in den eigenen Reihen gibt. Das ist ehrlich und vielleicht für unsere Zeit auch ehrlicher, als man sich eingestehen mag.

Wie seltsam überspitzt und einzigartig Gangster Squad anmutet, zeigt sich etwa durch kleinere inszenatorische Kniffe. Wenn Fleischer hier aus dem Vollen schöpft und dabei Zack Synder-eske Zeitlupensequenzen, oder auch völlig makellose Schießereien in Szene setzt, dann hat der Film irgendwie was für sich. Untermauert wird das nur noch durch den unglaublich intensiven Sean Penn, der das pure Böse, diese Macht, die nicht verstehen kann, wann ihre Zeit gekommen ist, perfekt personifiziert. Es mag sein, daß sein gesamtes Spiel, auch bedingt durch diese seltsame Maske, etwas überspitzt und für den ein- oder anderen lächerlich daherkommt. Doch irgendwie passt Penn gut in diesen Film. So wie seine Rolle ausgelegt ist, ist sie sicherlich auch ein Klischee, bietet aber das perfekte Kontrastprogramm zu dem, was Brolin auf der anderen Seite abzieht. Überdies wartet Gangster Squad auch mal wieder mit unglaublich brutalen Sequenzen auf, die dem Genre und dem Film im Allgemeinen sehr guttun. Wenig bis gar nichts erfährt man indes über das gesamte titelgebende Gangster Squad, das in seiner reinen Aufmachung auch so ein wenig an Die glorreichen Sieben (1960) erinnern soll. Doch schmiegt sich das Drehbuch von Will Beal eben auch wunderbar an jene Epoche von Filmen, die noch nicht mit endlosen postmodernen Therapieansätzen und Analysen von Charakteren aufwarteten. Der Zuschauer bekommt in Gangster Squad selten erzählt und viel mehr gezeigt, was in den Charakteren vor sich geht. Zudem werden einige Charaktere einfach in den Film geworfen und es ist absolut atemberaubend, weil man sowieso keine schlechte und uninspirierte Origin-Geschichte von Person XY braucht.

Zahlreiche Plotholes, undefinierte Charaktere und eine klischierte Mafiageschichte machen aus Gangster Squad erstaunlicherweise nicht das, was man erwarten würde. Sicherlich ist dieser Film kein Meisterwerk und man könnte sich über all die zahlreichen Mängel aufregen. Doch auf der anderen Seite tut dieser Film, der ein auserzähltes Genre zum Vorbild hat, genau das, was ein solcher Film tun muss. Er verwandelt es in einer völlig überdrehte und comichafte Gewaltspitze, die kaum etwas erklärt und eben mit einem super schicken Cast aufwartet, als mit irgendeiner Form von intelligenter Geschichte. Habt Dank, oh Herr.

Gangster Squad Bewertung
Bewertung des Films
710

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