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Inspektor Clouseau - Der beste Mann bei Interpol

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Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol

Inspektor Clouseau - Der beste Mann bei Interpol Kritik

Inspektor Clouseau - Der beste Mann bei Interpol Kritik
0 Kommentare - 01.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Inspektor Clouseau - Der beste Mann bei Interpol" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der unter psychischen Problemen leidende Charles Dreyfus (Herbert Lom) wurde in Nervenheilanstalt eingeliefert. Grund dafür war der trottelige Inspektor Jacques Clouseau (Peter Sellers). Eines Tages bricht er aus und sucht Rache an dem unbeholfenen Mann.

Was haben Batman, Alfred Hitchcock, Der weiße Hai (1975), Du sollst mein Glücksstern sein (1952), Meine Lieder – meine Träume (1965) und James Bond gemeinsam? Richtig, eigentlich nichts, sind sie doch in ihren Grundfesten zumeist durchaus sehr verschieden. Doch wenn jemand diese wahnsinnige Kombination zum Leben erweckt, dann wird klar, daß da irgendwas nicht stimmen kann. Und das wirft Fragen auf und lässt zweifeln, ob man sich hier nicht in irgendeiner Art von verlorener Realität befindet. Na ja, so ein bisschen ist es ja so mit Komödien, nicht wahr? Sie sind entweder brillant, oder absoluter Müll. In beiden Fällen hat es etwas Wahnhaftes und dann kommt da ein Blake Edwards um die Ecke, der mit einem Peter Sellers zusammenarbeitet und was daraus entstanden ist, daß kann man als herrlichen Nonsens begreifen. Schon in seinen vorherigen Ausflügen in die Welt des rosaroten Panthers machte Regisseur Edwards klar, daß es nicht um eine stringente oder gar nachvollziehbare Geschichte gehen kann, wenn er seine Figuren aufeinandertreffen lässt. Schließlich ist klar, daß eine Geschichte, wenn man so will, auch einer Form von innerer Logik folgt. Insofern muss Edwards wohl ein Rebell gewesen sein, denn wenn etwas, auch in Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol klar ist, dann das, daß nichts wirklich Sinn ergibt.

Travestie-Künstler und Oktoberfest. Der Glöckner von Notre-Dame und eine gewaltige Feuerwaffe. Gefolgt von Zahnschmerzen und Lachgas. All das, was in diesem Werk so tadellos aneinandergereiht wird, ist eine Ansammlung von Wahnsinn und endlosen Überspitzungen, wodurch auch der Plot, der Clouseau hier zum Kernelement erklärt, zwar nicht sinniger, aber nachvollziehbarer in dieser ganz eigenen Realität wird. Es geht um Rache. Unerwartet für eine solche Komödie, daß der entnervte Chef, des trotteligen Polizisten nun plötzlich selber derjenige ist, der sich für die Tollpatschigkeit seines ehemaligen Mitarbeiters rächen will. Und da könnte man jetzt lang und breit drum herumreden, wie das vielleicht künstlerisch zusammenpasst. Warum man das so macht. Entnervte Polizeichefs, sind ja im Cop-Film, durchaus nichts Neues und waren es vielleicht zu der Zeit auch schon nicht mehr. Das entspannende daran ist, daß es keine Tiefgründigkeit aufweist, sondern seine Kunst durch Bilder und Momente transportiert. Eben so, wie es im Film sein sollte. Und dann kann man natürlich, wenn man denn möchte, retrospektiv den moralischen Zeigefinger erheben und hier und da einige rassistische Stereotypen, wie den kampferprobten Asiaten, den trinkenden Deutschen, oder auch Übersexualisierung und peinliche Potenz-Anläufe finden. Nun, ich halte nicht viel von Moral in Filmen. Deshalb kann nicht das wohl auch so genießen. Und weil ich ein weißer Cis-Hetero-Normativ bin, oder so.

Dabei schießt der Film eigentlich in jede Richtung. Sicherlich ist die Frage, inwieweit das, was der Film da zeigt, überhaupt problematisch ist. Denn eigentlich sind Komödien für Überspitzungen da. Und eigentlich entsteht der Humor selten daraus, daß der Film so unaufgeschlossen wäre, sondern viel mehr daraus, daß seine Hauptfigur Jacques Clouseau einfach vollends inkompetent ist und in Situationen gerät, in der sie leicht irritiert durch die Gegend starrt. Das kann man eventuell als problematisch empfinden, doch eigentlich würde ich das an der Stelle nicht unterschreiben. Letzten Endes wirkt dieses Werk, daß wohl so ein wenig im Fahrwasser des Agentenfilms produziert wurde, wie eine riesige Hommage und Parodie auf das Kino im Allgemeinen. Gerade der Agentenfilm wird hier sehr vorgeführt. Und da sieht man dann einfach einen Schurken, der in seinem seltsamen Versteck, irgendwelche Kanonen baut, um Clousou zu erledigen. Und auch diese persönliche Involvierung der Figur in den Plot ist ja bemerkenswert. Das hebt die Figur noch mal auf eine andere Ebene, gibt ihr sozusagen einen Status der Besonderheit, den sie in den anderen Filmen zuvor nicht hatte. Es war eben keine persönliche Rachegeschichte, aber es ist eine intelligente Entwicklung, weil diese Art von Pathos hiermit auch vorgeführt wird und sich auch ganz gut in die Geschichte und das Genre schmiegt. Klar, auch wenn eben jene Geschichte völlig irrelevant ist.

Normalerweise entstehen natürlich bereits bei einem vierten Film einer Reihe, durchaus Muster. Und es ist klar, daß Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol jene Muster aufweist. Nach welchem die gleichen Gags, die gleichen Abläufe und eben eine allgemeine, gewisse Routine im Film stattfindet. Es wird nie mehr als bloßer Klamauk sein. Doch das ist in Ordnung, weil Peter Sellers diesen trotteligen Charme hat, nach welchem er sogar die großen Stummfilmklassiker zitieren kann, ohne, daß das als reine Hommage den Zuschauer nur an bessere Tage erinnern würde. Sellers ist herrlich und das ist eine große Leistung. Das rettet den Film eben auch über seine Einfachheit, denn ja, es gibt inhaltlich nicht viel zu bereden. Weil das Konzept einfach ist, weil die Geschichte nicht zwingend irgendeine Form von Relevanz hat. Doch wenn Unterhaltung, dann so.

Auch wenn der Titel Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol irgendwie seltsam anmutet und auch wenig davon insgesamt Sinn ergibt, so macht der Film doch über weite Strecken Spaß. Es ist großer, ganz großer Nonsens, auf den man sich hier einlässt. Aber in diesen Minuten dann durchaus unterhaltsam.

Inspektor Clouseau - Der beste Mann bei Interpol Bewertung
Bewertung des Films
710

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