Bewertung: 3 / 5
Für mich hat er schon fast Kultstatus, für andere ist es nur eine schlechte Antwort auf „Mr. Bean“: „Johnny English“. Ich bin mit den ersten beiden Filmen aufgewachsen und noch immer kann ich mich über diese amüsieren. Deswegen durfte ich mir den neu erschienenen Teil „Man lebt nur dreimal“ unter keinen Umständen entgehen lassen. Wie viel ich auch in diesem Streifen lachen musste und wie gut ich ihn im direkten Vergleich zu seinen Vorgängern finde, das erfährst du in der folgenden Rezension.
Schon von der ersten Sekunde an kann Rowan Atkinson in seiner Paraderolle als Johnny English überzeugen. Er ist die Hauptfigur und gleichzeitig Attraktion des gesamten Films – und man merkt förmlich, wie viel Spaß es ihm einmal mehr macht, die Gunst des Publikums zu gewinnen. Dabei ist er ein Darsteller, der sich einiges vor der Kamera traut, ohne dabei auf Witze unter der Gürtellinie zurückgreifen zu müssen.
Trailer zu Johnny English - Man lebt nur dreimal
Der Humor ist eine der Spezialitäten des Films. Man kann sich für eineinhalb Stunden entspannt zurücklehnen und wieder Kind sein. Diesen kindlichen und ehrlichen Witz hat das gesamte Publikum ohne Einschränkungen genossen, das war spürbar. „Johnny English – Man lebt nur dreimal“ verwebt dabei gelungen aktuelle Medien in den alten Stoff, den die Filmreihe bietet, und sorgt dabei für dermaßen kreative Gags, dass ich als Zuschauer Tränen lachen musste.
Dem gegenüber steht die leider sehr vorhersehbare und insgesamt enttäuschende Handlung. Wo Teil II sogar noch versucht hat, Spannung aufzubauen, werden hier scheinbar wahllos Sequenzen aneinander gereiht. Auch werden einige Geschichtenstränge erst durch übertrieben dämliche Handlungsgänge ermöglicht, was ich nicht gutheißen kann und möchte. Die eindimensionalen und klischeehaften Motive des Antagonisten, dem es vollends an charakterlicher Tiefe mangelt, fügen sich nahtlos in dieses Bild ein.
Zwar ist der Film mit seinen nicht einmal neunzig Minuten äußerst kurzweilig geraten, so ärgert man sich als Zuschauer jedoch darüber, dass eben die Lauflänge so knapp ist. Es scheint so, als hätten sich die Filmemacher hier verzweifelt an das Motto „In der Kürze liegt die Würze“ zu klammern versucht, und herausgekommen ist ein halbfertiger Film, der seinen Spannungsbogen viel zu schnell wieder fallen lässt. Zudem zünden nicht alle Gags, was hier jedoch in der überwiegenden Mehrheit der pointierten Witze nicht zu sehr ins Gewicht fällt.
Letztendlich lässt sich sagen, dass „Johnny English – Man lebt nur dreimal“ jedem gefallen wird, der schon seine helle Freude an den beiden Vorgängerteilen hatte. Als Zuschauer kann man einige unterhaltsame und zum Brüllen komische Minuten im Kinosessel verbringen. Für mich lässt sich jedoch abschließend mit einem leicht säuerlichen Geschmack im Mund feststellen, dass es sich hierbei um den wohl schwächsten Teil der Reihe handelt, jedenfalls meinem Empfinden nach.
„Johnny English – Man lebt nur dreimal“ ist eine kurzweilige Komödie, die den Zuschauer teilweise zum Tränenlachen animiert. Einige erhebliche Schwächen in der Erzählung können nicht über den Fakt hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um eine gelungene und spaßige Spionage-Actionkomödie handelt.