Bewertung: 1.5 / 5
Auf der Suche nach dem Stein der Weisen ist Archäologin Scarlett (Perdita Weeks) auf den Spuren ihres Vaters unterwegs. Doch während ihn die Suche um den Verstand brachte und später auch das Leben kostete, ist Scarlett tatsächlich kurz davor, das Rätsel zu lösen. Tief unter den Katakomben von Paris soll er liegen, der Stein, nach dem Alchemisten Jahrhunderte suchten - bis ihn einst Nicolas Flamel gefunden haben soll. Zusammen mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe macht sich Scarlett auf den Weg, den Teil der Katakomben zu erforschen, der eigentlich nicht existieren sollte. Doch die Reise, den diese illustre Abenteuergruppe vor sich hat, bringt sie an ihre Grenzen, denn in den dunklen, geheimnisvollen "Kellern von Paris" stoßen sie auf etwas Unfassbares...
Die Handlung von Katakomben klingt auf den ersten Blick spannend und tatsächlich waren wir einen kurzen Augenblick der Meinung, hier könnte uns ein stimmungsvoller Horrorfilm erwarten, der mit einer bisher selten in Filmen thematisierten Umgebung punkten kann. Selbst die Wackelkamera haben wir da bewusst hingenommen, kommt sie doch nicht so stark zum Einsatz, dass wir keiner Szene folgen konnten. Aber die Hoffnung, die zu Beginn auf Katakomben lag, wird schnell im Keim erstickt.
Trailer zu Katakomben
Die Gründe dafür sind vielfältig, lassen sich aber schnell aufzählen. Da wäre auf jeden Fall das Drehbuch zu nennen, welches mit seiner unkreativen Erzählweise frech im Genre klaut und den Zuschauer jeglicher Überraschung beraubt. Da werden sogar Szenen schamlos recycelt und grandiose Werke wie The Descent - Abgrund des Grauens müssen nicht nur einmal in solchen Momenten den Kopf hinhalten. Natürlich ist gut geklaut besser als schlecht neu erfunden, aber dann muss der Rest stimmen. Tut er leider nicht, denn vor allem wenn die Schauspieler den Mund aufmachen, erfasst einen das kalte Grausen. Uninspirierte und dümmliche Dialoge, die wir in dieser Form schon lange nicht mehr erleben durften. Wer hat nur diese Darsteller gecastet?!
Getoppt wird das Ganze von einem Storyaufbau, der zwar durchaus spannende Szenen bietet, aber den Zuschauer völlig im Dunkeln lässt, worum es eigentlich geht. Da werden alte Tagebücher nach Lösungen gewälzt, ganz so wie zu besten Indy-Zeiten in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, nur eben nicht spannend. Fast wünschten wir uns, der alte Henry Jones würde um die Ecke kommen und zeigen, wie man das Buch richtig rumhält, dann müsste man die vielen dümmlichen Erklärungen nicht ertragen. Es wäre vorteilhaft gewesen, wenn diese Analysen im Film wenigstens den Zuschauer erleuchten würden, doch spätestens am Ende des Films tappt er genauso im Dunkeln wie zu Beginn. Warum das nun alles unten in Paris geschieht, keine Ahnung.
Zugute halten müssen wir Katakomben, dass der Film seine Momente hat. Bis zum Ende ist nicht klar, ob und wer den Trip in die Tiefe überlebt. Auch die Optik kann sich sehen lassen und ebenso weiß die Soundkulisse zu gefallen, sorgt sie immer wieder für etwas Nervenkitzel und Atmosphäre. Solange die Schauspieler still sind, bleibt diese auch erhalten. Doch dann wieder kippt der Film allzu oft unfreiwillig ins Komische. So bleibt abschließend zu sagen, dass Katakomben als Horrorfilm gnadenlos durchfällt, doch mit Kumpels und ein paar kühlen Blonden sich der Film zu einem spaßigen Schrotterlebnis entwickeln kann.