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Krampus

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Krampus Kritik

Krampus Kritik

Krampus Kritik
0 Kommentare - 06.12.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Krampus" ist.
Krampus

Bewertung: 2.5 / 5

Als die komplette Verwandtschaft von Max (Emjay Anthony) über die Weihnachtsfeiertage zu Besuch kommt, streiten sie sich am laufenden Band. Auch der grauenhafte Braten seiner Mutter Sarah (Toni Collette) macht das nicht besser. Durch die miese Stimmung im Haus, wird bald der Krampus angelockt, um alle Ungläubigen an Weihnachten zu bestrafen. Nun muss die Familie zusammenhalten und gegen das Ungetüm antreten.

Wie jedes Jahr wieder gibt es dieses eine Fest, von dem Künstler sich sagen, daß es das wert ist, darüber einen Film zu machen. Wie jedes Jahr wieder, handelt man eine Kommerz-Kritik ab, wie etwa im Falle von Versprochen ist versprochen (1996) und möchte daran erinnern, wie wichtig doch die Familie und dieses Liebesgedöns ist. Und das Ironische daran ist ja, daß diese Filme eigentlich ganz simples Kommerz-Kino sind. Schließlich lässt sich mit Weihnachten ganz gut Geld verdienen. Wusste wahrscheinlich noch keiner, aber ja, so ist das. Nun gibt es seit längerem aber auch die Tradition, daß Weihnachts-Kino so ein wenig zu entmystifizieren, indem man eine härtere Gangart fährt. In dieser Tradition zumindest stand auch Krampus, der einige Jahre später mit Violent Night (2022) oder Silent Night – Stille Nacht (2023) wohl geistige Nachfolger nach sich ziehen sollte. Und dabei ist natürlich die Frage, worauf beruft man sich in Krampus, was will der Film letzten Endes sagen. Und die Antwort darauf liegt erschreckend klar auf der Hand. Es geht nämlich darum zu erkennen, daß die Familie doch wichtiger ist als Streitereien und monetäre Macht. Ja, was für eine Erkenntnis. Demnächst kommen wir noch dazu, zu erklären, daß Wasser ja im Prinzip nass ist. Wer hätte es gedacht?

Trailer zu Krampus

Nein, auch abseits dessen will Krampus als Horrorfilm verstanden werden. Langsamer Aufbau, mit schneller Entladung. Ganz typisch für dieses Pseudo-Schreckkino, indem es nur noch darum geht auf billigste Art und Weise zu schocken. Nur ist der Film damit auch leider ziemlich fahl und vorhersehbar, weil man eigentlich in jedem Horrorsegment sofort erkennt, was nun Sache ist. Auch das Umdrehen von Klischees, wie etwa den süßen, kleinen Begleitern ist dabei nicht von ungefähr. Man kennt das alles. Endlich mal eine ironische Brechung mit Klischees. Gut, jetzt muss ich wohl aufpassen, daß ich nicht in etwaigen Klischees ertrinke. Nein, Krampus ist einfach kein besonders guter Film. Und das liegt nicht nur an der endlosen Ansammlung umgedrehter Klischees und eben einfacher Klischees, sondern auch an der Moral. Filme haben ja alle eine Moral, wenngleich manche nicht so wirken. Auch Krampus eben und dabei eine, die endlich den wahren Wert von Weihnachten und Familie herausstellen soll. Der titelgebende Krampus bestraft diejenigen, die den Glauben an Weihnachten verloren haben. Das ist natürlich metaphorisch als Kapitalismuskritik zu deuten, nach welcher die Figuren symbolisch für die Gier stehen und Krampus für die wahre Bedeutung von Weihnachten. Es klingt selbst abgedroschen, wenn man es nur in diesem Satz verkündet. Wahrhaftigkeit sucht man also hier vergebens.

Klar ist Krampus nicht gänzlich frei von Talent. Die Bildsprache und Effekte sind durchaus nicht von schlechten Eltern. Das erinnert in Sachen Technik mitunter an einen B-Movie und als solchen getarnten Film von Joe Dante. Nur hat das eben nie den Charme, den absurden Comic-Stil eines Gremlins – Kleine Monster (1984). Und das tut ein wenig weh, weil man schon damit rechnen würde, daß das passiert. Klar kann man die vorausgehenden Erwartungen an einen Film nicht zu dessen Problem erklären. Zumindest nicht ganz, denn irgendwie enttäuscht Krampus als Experiment durchaus in vielerlei Hinsicht. Daraus eine Satire zu machen, die wirklich subtil daherkommt, daß ist wirklich nicht einfach. Doch zu Beginn deutet sich ja der Verkaufswahnsinn und der Kommerz in einem Einkaufzentrum an. Allerdings fragt man sich dann als Zuschauer, wo das hingeht. Wo landet das Problem? Denn so wirklich weitergeführt wird diese Idee – obwohl sie auch nicht sonderlich originell ist – auch hier nicht. Krampus verliert sich stattdessen in stinklangweiligem Familiengedöns, von dem klar ist, daß es auch nur so passiert, damit später das wahre Unheil über diese Menschen einbrechen kann. Es ist einfach zu wenig Subtilität vorhanden um das eine zu sein und dann wiederum in den härteren Sequenzen zu ernst, um wirklich unterhaltsam zu sein. Ein ganz komisches Werk also.

Im Endeffekt entwickelt sich der Film anschließend mehr zum Survival-Film, um mehr als unsympathische und ebenso klischierte Figuren, bei denen es wirklich schwerfällt, ihnen überhaupt folgen zu wollen. Krampus will dabei zwar nie die ganz großen Filme erreichen und hat auch damit kein Identitätsproblem. Doch am Ende des Tages verbleibt man eher mit einem Gefühl der Gleichgültigkeit. Es ist einem einfach viel zu egal, als das man es großartig nennen könnte.

Weder besinnlich noch intelligent, noch originell ist Krampus. Der Film möchte Kommerz und Streit dekonstruieren und verliert sich dabei in einem ernsten Ton, der ob der Geschichte nicht zum Film passt. Man fühlt sich nicht unterhalten und auch nicht stimuliert.

Krampus Bewertung
Bewertung des Films
510

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