Bewertung: 5 / 5
Wir schreiben das Jahr 2020. Die aktuelle Lage auf unserem Planeten ist nicht die, wie wir sie kennen. Ein junges Ehepaar flüchtet sich an einem verregneten Samstag Abend in eine andere Welt. In eine Welt, in der die Uhren etwas anders ticken. In eine Welt, in der Drogen, Korruption, Hass, Vergeltung aber auch Liebe, Zuneigung und Vertrauen im Vordergrund stehen. Für 127 Minuten flüchtet sich das Paar in die Welt von Leon.
Leon ist Profi. Aber worin ist er Profi? Dazu später mehr.
In diesem Film vom französischen Drehbuchautor und Regiesseur Luc Besson aus dem Jahre 1994 sehen wir einen recht wortkargen Jean Reno an der Seite einer sehr jungen Natalie Portman.
Was diesen Film ausmacht, sind die Darstellung der ärmeren Verhältnisse einer sehr jungen Mathilda (gespielt von Natalie Portman) und die Hintergründe, welche Leon zum Profi(auftragskiller) machten. In den 127 Minuten des Directors Cut bekommen wir hier zu sehen, wie ein zurückgezogener Einzelgänger ein junges Mädchen in seine Obhut nimmt, diese auf ihrem Weg der "Vergeltung" begleitet und zugleich seine eigenen Ängste zu besiegen scheint. Ein Zusammenspiel zweier Komponenten, die unterschiedlicher nicht sein können, und doch zu einer Art Symbiose verschmelzen und den kompletten Film über den Zuschauer bei sich behalten, an der Hand nehmen und bis zum Ende hinweg begleiten, ohne ihn auch nur einen Bruchteil einer Sekunde zu verlieren.
Gespickt mit mehr oder minder drastisch dargestellen Szenen von Gewalt, Eintreffen von Kugeln in diverse Körper, aber auch von Witz, Charme und Liebe gelingt es Besson, Reno und auch Portman hier einen Streifen auf die Beine zu stellen, der keineswegs alt ist, ja regelrecht zeitlos wirkt. Es finden keinerlei Referenzen auf das aktuelle Jahr statt, weswegen der Film mehr als gut gealtert ist.
Fazit
Die Konstellation eines Luc Besson und einem Jean Reno trifft auf eine Natalie Portman im Mädchenalter und kann mehr als überzeugen. Der Film nimmt einen die komplette Laufzeit hinweg mit in die vermeintliche Unterwelt und das eigene Leben eines Auftragskillers, einer durch diverse Schicksalsschläge geprägten jungen Dame und einem Freund und Helfer. Bild, Aufnahmen, Witz, Charme, Humor, Gewalt, Mitgefühl, ja all dies kann der Film locker aufbringen und man kann gar nicht genug bekommen vom Einklang, in dem sich die beiden Protagonisten befinden. Von Sekunde zu Sekunde befindet man sich mehr und mehr in der Welt von Leon, dem Profi. Aber nochmals zur Ausgangsfrage. Worin ist Leon denn Profi? Profi ist er zu Beginn des Films lediglich in seiner Arbeit, am Schluss des Films lassen sich durchaus diverse weitere Facetten erkennen, in denen Leon ein Profi ist!