
Bewertung: 4 / 5
Wir kennen sie doch alle, die Anfänge, ein junger Paul Walker, ein junger Vin Diesel, und ein 10-Sekundenauto. Ein Film voller getunter Autos, Viertelmeilen-Rennen und einem Bahnübergang.
Alles Begann 2001 mit einem Thunfishsandwich bei "Toretto´s". Und Stück für Stück sind alle zusammengewachsen, eine Familie wurde erschaffen, die man gerne auf der Leinwand sieht. Denen man einfach gerne dabei zuschaut, beim Rennen fahren, dabei, wie sie krumme Dinger drehen, dabei, wie Brian O´Connor vom Cop zum Verbrecher wird. Aber alles mit Charme.
Trailer zu Fast & Furious 8
Weiter ging es 2003 mit 2 Fast 2 Furious und einem etwas dünneren Cast, aber dennoch einem sehr guten Teil, in dem man eine Bromance zwischen Paul Walker und Tyrese Gibson zeigt, die besser kaum sein konnte. Ludacris gibt hier sein Debut im Franchise und trägt zum Feeling des Films bei. Eva Mendes rundet hier das Ganze ab.
Einen Abstecher nach Tokyo machten wir dann im Jahre 2006. Kein Walker, sehr sehr wenig Diesel, Ja Rule aus Teil 1 wurde getauscht gegen Lil Bow Wow, und die Viertelmeilenrennen durch enge Drifts in Parkhäusern. Aber auch hier macht es irgendwie Spaß, zuzusehen.
2009 hat man eine Art Revival gefeiert, in dem man in Teil 4 einige Darsteller des Stamm-Casts nochmal zusammentrommeln konnte und wieder zu gewohnten Ufern aufbrechen wollte.
Fast Five brachte uns 2011 nach Rio und der Cast wurde größer und größer, Walker, Diesel, Johnson, Ludacris, Gibson, Kang, Brewster, Gardot und und und ;)
Ein Heist-Movie, der absolut überzeugen kann.
2013 wurde die Landebahn der Unendlichkeit demonstriert und alles nahm irgendwie noch mehr an Fahrt auf, die Action wurde mehr und mehr und Luke Evans und Jason Statham stießen dem Cast hinzu.
2015, Teil 7, überschattet von den Ereignissen vom 30.11.2013 wurden zunächst Drehpausen eingeschoben, und Drehbücher umgeschrieben. Die Brüder von Walker wurden mit ins Boot genommen. Und man hat einen Teil erschaffen, der einen würdigen Abschluss hätte darstellen können.
Doch dann kam das Jahr 2017, Teil 8, The Fate of the Furious, das Schicksal greift zu. Und nochmal einen riesigen Cast, neben Diesel, Rodriguez, Johnson, Gibson fehlten dennoch die Gesichter... von Sung Kang, Gal Gardot, Paul Walker, Jordana Brewster... es wirkte oft recht leer auf dem Bildschirm, fand ich.
Aber man hat hier scheinbar darauf gesetzt, dass man zwischen Jason Statham und Dwanye Johnson eine Art Hass-Liebe auf die Beine stellt, die absolut überzeugen kann, einen zum Lachen bringt und einfach Spaß macht.
Neben Kurt Russel´s Mr. Nobody hat man ihm mit Scott Eastwood einen Junior an die Seite gestellt, der mit Tyrese Gibson hin und wieder aneinander rasselt.
Und wir haben den Love Interest von Ludacris und Gibson, Nathalie Emmanuel, die Hackerin, um die die beiden Kerle gleichzeitig werben und das mit so viel Witz und Herz, dass es einfach Spaß macht, ihnen dabei zuzusehen.
Teil 8 der Reihe setzt scheinbar nicht auf eine große Familie, welche zusammen agiert, sondern auf diverse kleinere TeamUps, die einfach Spaß machen. Sei das das Duo Diesel und Theron, Diesel und Rodriguez, Eastwood und Russel, Johnson und Statham, Johnson und Gibson, Gibson, Ludacris und Emmanuel. Hier kann irgendwie jeder mit jedem.
Aber, worum geht es in Teil 8 eigentlich? Toretto lebt mit Letty glücklich auf Kuba, fährt hier weiterhin seine Rennen, ergattert sich den Respekt anderer auf der Straße, dennoch ist irgendetwas anders, er ist nicht mehr der Dom, den wir kennen, der nach dem Sieg dem Verlierer die Fahrzeugpapiere abnimmt. Dom scheint ruhiger zu sein, gelassener, entspannter denn je. Er lässt es sich scheinbar einfach gut gehen.
Bis die blonde Charlize Theron ihm in den Gassen von Kuba, nach einer scheinbaren Fahrzeugpanne, persönliche Infos zeigt, welche Dom komplett umkehren und ihn dazu bringen, für sie zu arbeiten, und sich gegen "La Familia" zu stellen. Es wird ein nächster Job in die Wege geleitet, bei dem der Verrat des Teams erfolgt, und so nimmt alles seinen Lauf. Eine kleine Reise um die Welt findet statt. Wir fliegen von Kuba nach Berlin, weiter nach New York und schließlich nach einem kurzen Winterurlaub mit U-Boot-Atomflair nochmal zurück nach Big Apple.
Doch wie kann der Film unterhalten? Man fängt an, sich an Statham zu gewöhnen, schließt Hobbs mehr und mehr in sein Herz, muss lachen, er zieht einen einfach mit. :-)
Auf der anderen Seite haben wir Theron, die es ebenfalls schafft zu überzeugen und ihre Arbeit gut macht, denn es wächst ein förmlicher Hass, je mehr sie sagt, je öfter man sie sieht, je mehr sie anordnet, je skrupelloser sie wird.
Die einen mögen sagen, dass man hier übertrieben hat und dass alles etwas too much ist, aber irgendwie fühlt es sich gar nicht so an. Klar, einige Sachen sind übertrieben, aber wenn man einen Film wie Fast 8 anfängt zu schauen, rechnet man genau mit sowas, oder nicht? Aber es passt irgendwie. Ich mag es, wie Statham und Johnson die Leute durch die Luft prügeln, ich mag es, wie Diesel seine alten MuscleCars durch die Straßen heizt. Ich mag es, wie Gibson und Ludacris sich einen Bro-Witz nach dem anderen um die Ohren hauen. Und ich mag es, wie Statham den Flieger unsicher macht, und dabei noch einen guten Aufpasser abgibt. Mit Witz, mit Action, mit Charme.
Fazit
Das, was F. Gary Gray hier zeigt kann komplett überzeugen, er schafft es, die komplette Besetzung so miteinander zu verknüpfen, dass hier an jedem Punkt des Zusammenseins ein gewisser Charme entsteht. hier kann jeder mit jedem überzeugen.
Die Länge des Films kann überzeugen, er wirkt zu keinem Punkt langweilig, nicht übermäßig hektisch. Der Spannungsbogen wird hier langsam gespannt, und in einem Showdown wird alles aufgelöst.
Die Anspielungen auf Brian O´Connor und Mia waren sehr gut gesetzt und wirkten nicht lächerlich, sondern einfach nur als kurze Erinnerung, sehr gut platziert.
Ich hielt es lange für unmöglich, dass ein Film der Reihe ohne Paul Walker funktionieren kann. Aber ich wurde vom Gegenteil überzeugt. Es funktioniert. Mich hat der Film sehr überrascht, meine Erwartungen waren mehr als erfüllt.
Persönlich wünschenswert
Einzig und allein wäre mir persönlich etwas mehr von der roten Farbe lieber gewesen, gerade bei den Kampfszenen von Statham und Johnson, da kann es ruhig etwas blutig zur Sache gehen.
Ansonsten, Hut ab, das Schicksal der Furiousen hat mich überzeugt.
