Bewertung: 2 / 5
Lange Zeit hatte man das Gefühl, als wolle Disney diese Serie so gut wie möglich verstecken und so veröffentlichen, dass nur wenige davon etwas mitbekommen. Viele Berichte ließen kaum auf etwas Gutes schließen. Ein erster Trailer wurde erst relativ spät veröffentlicht, doch dieser konnte durchaus das Interesse der Fans wecken, vor allem durch den eher ernsteren Ton und der angedeuteten Gewalt. Man machte gar Werbung damit, die Altersbeschränkung des eigenen Accounts hochsetzen zu müssen, um die Serie gucken zu können. Ist also Echo die erwartete Katastrophe geworden, oder doch ein überraschender Hit?
Echo Review
Es gab so einige Warnsignale im Vorfeld. Die schlechten Berichte, das kaum vorhandene Marketing und die Entscheidung, alle fünf Episoden direkt auf einmal zu veröffentlichen statt wöchentlich. Lange Zeit sprach alles klar gegen Echo. Und leider müssen wir berichten, dass genau dieser Eindruck am Ende auch bestätigt wird. Drei der insgesamt fünf Episoden durften wir uns im Vorfeld ansehen und wirklich überzeugen konnten diese nicht. Das Wort "Zeitverschwendung" fiel uns gleich mehrmals ein. Doch was macht die Serie so sehr falsch?
Trailer zu Echo
Fangen wir zunächst einmal mit dem Hauptcharakter an, Maya, gespielt von Alaqua Cox. Schon in Hawkeye kam sie nur wenig sympathisch rüber. Leider ändert sich dies auch in Echo nicht. Es wird wenig bis gar nichts dafür getan, diese Figur dem Zuschauer näherzubringen. Warum soll man mit dieser Figur mitfiebern? Eine Antwort haben wir in den drei Episoden nicht erhalten. Auch ist in den drei Episoden kaum etwas Interessantes hinsichtlich ihres Charakters geschehen. Und so fragt man sich dann schon, warum man sich ihre Geschichte überhaupt antun soll. Eine Antwort können wir euch nicht geben. Maya ist uns nicht nur egal, wir können sie ehrlich gesagt auch nicht leiden und hoffen, dass diese Figur in dieser Form nach diesen fünf Episoden wieder in der Versenkung verschwindet.
Leider passiert auch abseits von Maya nichts wirklich Spannendes. Es gibt einen Aspekt, den wir euch nicht spoilern wollen, der durchaus Interesse weckt. Doch auch dies rettet die Serie nicht, was an der generellen Qualität, die hier dargeboten wird, liegt. Echo ist schlicht nicht gut, weder gut geschrieben noch gut inszeniert.
Schon die erste Episode ist bereits merkwürdig konzipiert. Die erste halbe Stunde ähnelt einer Clipshow, wodurch uns Mayas Leben näher gebracht und die Geschichte bis zu den Ereignissen in Hawkeye zusammengefasst werden soll. Als Zusammenfassung ist dies jedoch zu lang, und um uns Mayas Geschichte, und sie selbst, näherzubringen wiederum zu kurz. Auch im weiteren Verlauf fragt man sich immer wieder, was hier eigentlich der große Plan sein soll. Vor allem vor dem Hintergrund, dass diese Geschichte in fünf Episoden erzählt werden soll, ist die ganze Serie doch merkwürdig konzipiert. Nach drei Episoden wirkt es so, als müssen noch mindestens sieben weitere folgen, damit hier etwas von Wert erzählt werden kann, stattdessen steht man schon kurz vor dem Finale.
Und auch wenn ihr euch auf die Action gefreut habt, so müssen wir euch auf eine Enttäuschung einstellen. Es gibt eine Szene in der ersten Episode, die ist, auch aus nicht näher genannten Gründen, vielversprechend. Doch dabei bleibt es leider. Weder dürft ihr so viel Action erwarten, wie der Trailer suggeriert, noch ist die Action wirklich gut inszeniert. Für eine Serie ist es zwar soweit ok, aber eben auch langweilig. Und erwartet auch nicht wirklich viel Brutalität. Nachdem wir drei Episoden sehen durften, finden wir das Marketing rund ums Hochsetzen der Altersbeschränkung fast schon lächerlich. Mit etwas wie Marvels Daredevil, was viele sich nach dem Trailer wohl erhofft hatten, hat Echo nichts gemein. Aber auch gar nichts.
Als wohl großes Highlight der Serie stand schon im Vorfeld die Rückkehr von Vincent D’Onofrio als Kingpin fest. Bereits in Hawkeye durfte er seine aus Daredevil bekannte Rolle jetzt endlich auch im MCU spielen und dies führt er hier fort. Seine Präsenz ist spürbar und es ist wirklich toll, dass er diese Rolle weiter spielen darf und hoffentlich werden wir noch viel von ihm sehen. In den ersten drei Episoden taucht er zwar auf, erwartet aber auch hier besser nicht zu viel.
Fazit
Wir können uns schlicht nicht erklären, warum es diese Serie überhaupt gibt. Sie ist nicht interessant, steuert rein gar nichts zum MCU bei, hat keinen sympathischen oder auch nur irgendwie interessanten Hauptcharakter und bietet auch sonst nichts Sehenswertes. Uns fällt tatsächlich kein Grund ein, warum man dieser Serie in dieser Form grünes Licht gegeben hat. Vermutlich ist sie ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der bei Disney und Marvel Studios so ziemlich jedem Projekt grünes Licht gegeben wurde. Sollte es noch ein Beweis gebrauchen, warum Quantität vor Qualität keine gute Studiopolitik ist, so wurde dieser mit Echo geliefert.