Bewertung: 3 / 5
Mit Godzilla x Kong - The New Empire wird der Weg weiter beschritten und eskaliert, der 2021 mit Godzilla vs. Kong eingeschlagen wurde. Regisseur Adam Wingard weiß auf jeden Fall, wie er seine Schützlinge bildgewaltig in Szene setzen kann. Da aber bis auf die Kloppereien und Schauwerte nichts mehr geboten werden soll, nutzt sich dieses Konzept leider ein wenig zu schnell ab. Somit taugt Godzilla x Kong - The New Empire zwar für einen launigen Abend, der aber schnell in Vergessenheit gerät, da er mit dem Vorgänger zu austauschbar ist.
Godzilla x Kong - The New Empire Kritik
Der Konflikt zwischen Godzilla und King Kong scheint beigelegt zu sein und für beide Monster gibt es genug Platz ober und unter der Erde. Es könnte so friedlich sein, würde sich nicht eine neue Bedrohung in Form von Skar King und seiner Affenbande. Dieser stellt nicht nur eine Bedrohung für King Kong und Godzilla dar, sondern auch für die gesamte Menschheit. Erneut müssen alle Parteien zusammenarbeiten, um eine friedliche Zukunft und Koexistenz sicherstellen zu können.
Trailer zu Godzilla x Kong - The New Empire
Als Adam Wingard das Ruder bei Godzilla vs. Kong übernahm, überraschte er 2021 mitten in der Pandemie und schwächelnden Kinos mit einem respektablen Hit. 470 Mio. $ waren ein klares Signal in Krisenzeiten und bewiesen, die Zuschauer hatten Spaß mit der Monsterkeilerei. Die hatte inzwischen jeglichen Anspruch über Bord geworfen, griff mit der Hohlerde auch ein wenig Verschwörungsmythos auf, mixte dies aber zu einem spaßigen zweistündigen Erlebnis. Dieses soll jetzt mit Godzilla x Kong - The New Empire genauso fortgesetzt werden. Wem der Vorgänger somit gefallen hat, bekommt hier die gleiche Mixtur geboten, aber auch nichts weiter.
Wenn unsere liebsten Monster auf der Leinwand sind, dann gibt es viel zu sehen. Die Animationen sitzen, wenn auch alles etwas sehr bunt geraten ist, die Keilereien sind deftig, viel geht zu Bruch und Zerstörung und Explosionen sind allgegenwärtig. Darüber hinaus bietet Godzilla x Kong - The New Empire aber nicht wirklich viel, denn die Story ist gelinde gesagt dünn. Mehr als ein Motivator, damit die Monster in die Schlacht ziehen, gibt es nicht und bot der Vorgänger immerhin alberne Verschwörungen und neue Erkenntnisse, die etwas Spannung erzeugen, ist davon hier nicht mehr viel zu sehen. Dies liegt auch an einigen Entscheidungen, die das Hauptproblem der Reihe wieder unterstreichen, die Menschen.
Mit Rebecca Hall, Kaylee Hottle und Brian Tyree Henry gibt es drei Rückkehrer aus dem Vorgänger, während die bisherigen menschlichen Hauptfiguren Millie Bobby Brown und Kyle Chandler gegen neue Figuren ausgetauscht wurden. Nachweinen wird dem sicher niemand eine Träne, waren die menschlichen Figuren im Monsterverse schon immer austauschbar und ohne tiefere Bindung zum Zuschauer. Dennoch geht hier wieder ein Stück Kontinuität in Godzilla x Kong - The New Empire flöten. Wenn Figuren austauschbar sind, weil sie auch keinen echten Storybogen haben oder eine Entwicklung, andere gänzlich verschwinden, obwohl sie mal so zentral waren, dann läuft etwas schief. Menschen gibt es, sie reden viel, aber sind nichts weiter als schmuckes Beiwerk.
Dabei hatte es mit Godzilla und Kong - Skull Island 2014 und 2017 gut angefangen. Zwar waren auch hier die Menschen etwas nervig und viel zu oft überzeichnet, es bot sich durch sie aber ein Tor zu Entdeckungen, Spannung und auch anspruchsvolleren Ideen, die nie richtig ausgenutzt wurden. Auch versuchten diese Filme, mit einem Hauch Realismus und inszenatorischen Anspruch, mehr aus dem Monsterverse herauszuholen. Sicherlich nicht frei von vielen Mängeln und gerade Godzilla lies seinen Namensgeber etwas zu oft vermissen, aber man versuchte hier mehr als nur stumpfe Effektschlachten zu bieten. Auch wenn die Meinung unpopulär ist, nicht ständig die Kamera draufzuhalten und alles im Effektgewitter zu ertränken, gab jedem Godzilla-Moment 2014 etwas Bedrohliches, jedes King Kong Motiv wurde 2017 zu einer Naturgewalt. Davon ist 2024 leider nichts mehr übrig. Es sind große bunte Monster ohne Anspruch, was wohl die Masse der Zuschauer wollte und dem US-Einspielergebnis nach auch die Zukunft sein wird. Der typische Sommerblockbuster im Frühling eben, der dem Monsterverse eine anspruchslose Zukunft ebnet, deren einzige Möglichkeit jetzt nur noch die Eskalation über Effekte ist, da inhaltlich alles in Trümmern liegt.
Dies alles schaut sich gut an und mit einer Tüte Popcorn vergeht die Zeit mit Godzilla x Kong - The New Empire wie im Flug, aber es könnte so viel mehr sein, wenn Warner Bros. nicht immer so ein Haufen uninspirierter Feiglinge wäre. Und diese Enttäuschung zeigt sich umso stärker, wenn man Godzilla - Minus One als Gegenentwurf sieht.