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Moon

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Philosophie im Weltall

Moon Kritik

Moon Kritik
0 Kommentare - 12.11.2015 von Trekker
In dieser Userkritik verrät euch Trekker, wie gut "Moon" ist.

Bewertung: 4 / 5

Filme müssen nicht immer schöne Special Effects, eine große Cast-Liste oder ausgefallene Drehorte besitzen, um zu beeindrucken. Manchmal reicht nur ein Schauspieler und ein einziges Set, das optisch so steril und trostlos ist, wie es nur sein kann. Der Mond...

In einer nicht näher bezeichneten Zukunft leidet die Erdbevölkerung unter akutem Energiemangel. Die Firma Lunar Industries hat sich ihre vorherrschende Marktstellung dadurch erarbeitet, weil sie das Element Helium3 auf dem Mond abbaut und damit 70% der auf der Erde benötigten Energie erzeugt. Der Astronaut Sam (Sam Rockwell) sitzt auf der Mondstation seine Drei-Jahres-Frist ab, aber nur zwei Wochen vor seiner Ablösung kommt er Dingen auf die Spur, die vielleicht besser unentdeckt geblieben wären...

Trailer zu Moon

Den Film zu charakterisieren fällt mir schwer. Er ist weder ein reines Science-Fiction-Abenteuer noch ein Thriller oder Drama. Er vereint viele Merkmale unter sich und verbindet diese zu einem großen Kunstwerk. Fast die gesamte Handlung spielt in der Mondstation oder in der Enge des Mond-Rovers. Wir gucken Sam bei der Arbeit zu, sehen, wie er versucht, alleine seine Freizeit zu verbringen, bringen ihn in sein (ungemachtes) Bett und dürfen sogar sein Edelstahl-WC "bewundern". Was machen drei lange Jahre mit einem Menschen, der vollkommen ohne direkte menschliche Kontakte leben und arbeiten muss? Sein einziger sozialer Kontakt ist das Computer-Hirn GERTY, der Sams Alltag managed und ihm versucht, so etwas wie einen Freund zu ersetzen.

Sam Rockwell muss hier die Herausforderung meistern, gleich mehrere Rollen mit unterschiedlichen Eigenschaften zu spielen. Er trägt den Film fast alleine, die Kamera ist ständig auf ihn gerichtet. Und er meistert diese Herausforderung mit Bravour! Er spielt den Gebrochenen, dessen Körper langsam immer weiter zerfällt genauso glaubwürdig und intensiv wie den jähzornigen, impulsiven Charakter. Er interagiert mit sich selber wie mit einem zweiten Schauspieler.

Viele Filme arbeiten mit einem starken Soundtrack, der den Film trägt und Stimmung im Zuschauer erzeugen soll. In diesem Fall fehlt er fast völlig, und die Stimmung wird daurch nur noch intensiviert. Sam steht auf seinem Laufband, die Kamera zeigt nur diese Szene, der Zuschauer hört nur das Rattern des Laufbandes und bekommt auf einmal das Gefühl einer beklemmenden Enge. Eine Enge, die Sam jeden Tag ertragen muss, immer und immer wieder.

Die Mondstation wirkt wie der OP-Saal eines Krankenhauses, weiß, steril, ein unpersönlicher Kasten. Sam lebt seit Jahren in diesem Kasten, und der Zuschauer fühlt sich schon nach ein paar Minuten unwohl, aber er kann dem Ganzen nicht entkommen. Er wird quasi von Lunar Industries zum Dienst auf dem Erdtrabanten verpflichtet, ob er will oder nicht.

Der Film stellt philosophische Fragen, ohne sie beantworten zu wollen. Er lässt den Zuschauer mit vielen Fragezeichen im Gesicht zurück und fordert ihn geradezu dazu auf, sich selber diese Fragen zu beantworten. Antworten kann nur jeder für sich selber finden.

Der Film hat ein schönes Mid-Tempo, er lässt sich nicht hetzen, er nimmt sich die Zeit, die er braucht. Das kann dem Zuschauer schon mal einiges abverlangen, dies ist keine Samstag-Abend-Unterhaltung, man muss hellwach sein und sich so manches Puzzlestück selber in das Gesamtbild einsetzen. Manch einer mag das als Schwachpunkt ansehen, es kann aber auch genau das Gegenteil sein, wenn der Zuschauer selber nachdenken muss.

Moon Bewertung
Bewertung des Films
810

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