Bewertung: 4.5 / 5
Eine Möglichkeit, eine Entscheidung, ein Film im kleinen Kino. Spontan und trotz nicht so ansprechender Inhaltsangabe in den meisten Quellen kürzlich gesehen. Und die meisten Inhaltsangaben sagen überhaupt nichts über diesen Film. Ich versuch mich mal, hoffentlich wird es ein bisschen ansprechender.Inhalt:
Was ist Zeit? Was lenkt das Leben? Welche Entscheidung ist die Richtige? Nemo Nobody (Jared Leto) stirbt, im nächsten Moment liegt er am Pool seiner Villa mit seiner Frau Jean (Linh Dan Pham), im nächsten Moment wacht er im Jahre 2092 auf. Als 117jähriger ist er der letzte Sterbliche in einer Gesellschaft Unsterblicher, in der niemand weiß, wer er ist.
Ein Reporter taucht bei ihm auf und fragt nach seiner Identität, seinem Leben. Der alte Nemo erzählt aus seinem Leben, seinen Leben. Es beginnt mit einer Entscheidung: Er als 9jähriger muss sich zwischen Vater und Mutter entscheiden, die sich trennen. Die Konsequenzen sind nicht absehbar, eine Vielzahl von Möglichkeiten sind gegeben.
In einigen Möglichkeiten lernt er Anna (Diane Krüger) kennen und lieben. Die Teenieliebe findet ein jähes Ende, ungewollte Trennung und Verzweiflung halten Einzug, die Suche nacheinander und ein mögliches Wiedersehen, neuverlieben ... und sterben.
In einigen Möglichkeiten lernt er Elise (Sarah Polley) kennen und lieben. Ein Versprechen, nach ihrem Tod ihre Asche auf dem Mars zu verstreuen bringt Nemo in den Weltraum, oder sie müssen in der Familie mit den schweren Depressionen Elises kämpfen.
In einigen Möglichkeiten lernt er Jean kennen. Reichtum und Langeweile, ein geplantes Leben, so öde wie trostlos. Von kontrolliert zu unkontrolliert, alles dem Zufall überlassend ändert Nemo sein Leben ... doch es wärt nicht lange.
Der alte Nemo erzählt aus all diesen Leben, die er gelebt hat und als wertvoll erachtet. Doch wie soll das möglich sein?
Eigene Meinung:
Mr. Nobody ist kaum das, was man erwarten wird. Eine komplexe Geschichte, die sich zu einem mehrdimensionalem Bild zusammenfügt. Kein Liebesfilm, aber mit Liebesgeschichten, kein Science-fiction-Film, aber mit Science-fiction. Die Story wird einem toll inszeniert dargeboten, man sollte allerdings immer am Ball bleiben, angesichts von deutlich über zwei Stunden Laufzeit vielleicht nicht immer einfach. Aber es lohnt sich und man wird belohnt, wenn man denn gerne einen Film mit ein bisschen Nachdenken auch hinterher haben möchte.
Die Effekte sind sehr gut, unterstreichen das Geschehen und sind nicht aufdringlich. So wie es sein muss.
Schauspielerisch gibt es auch wenig zu meckern, Jared Leto als Hauptdarsteller trägt viel zum Film bei, die anderen sind gut, wenngleich auch nicht herausragend. Ich mag Diane Krüger nicht immer, hier geht es aber.
Der Film lebt aber eindeutig durch die komplexe Story, die durch ansprechende Bilder transportiert wird. Und die Geschichte ist sehenswert.
Fazit:
Sehenswerter Film mit komplexer Story und ansprechenden Bildern. 9/10 Punkte.
Mr. Nobody Bewertung