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Mystic River

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Die Vergangenheit ist ein dunkler Fluß voller Geheimnisse

Mystic River Kritik

Mystic River Kritik
0 Kommentare - 06.02.2011 von BlackSwan
In dieser Userkritik verrät euch BlackSwan, wie gut "Mystic River" ist.

Bewertung: 5 / 5

[b]Mystic River[/b] - ein tiefer dunkler Fluss am Rande eines runtergekommenen Viertels von Boston, Schauplatz einer finsteren, melodramatischen Krimi-Tragödie über Freundschaft, wieder aufbrechende alte Wunden, hässliche Verbrechen, komplizierte Familienbande und dem Hang der Menschen zum schnell gefassten Voruteil. Wer in den Untiefen dieses trüben Gewässers fischt, darf sich nicht wundern, wenn dabei dunkle Geheimnisse zum Vorschein kommen, die besser auf dem Grunde hätten weiter vor sich hin modern sollen... Dass dieses Meisterwerk von Regisseur [b]Clint Eastwood[/b] nach einem Roman von Dennis Lehane (Drehbuch: Brian Helgeland) 2004 bloß nominiert, aber keinen Oscar als [i]bester Film[/i] erhalten hat, ist mir unbegreiflich. Die Geschichte ist durch und durch fesselnd und tiefgründig erzählt: Die drei Freunde Jimmy, Sean und Dave wachsen zusammen in einem Arbeiterviertel von Boston auf. Grandios schon ganz am Anfang die zugleich auch sinnbildliche Trennung Daves von den anderen, als ein schwarzes Auto am Bürgersteig hält, wo die drei gerade in frischen Zement ihre Namen hineinzeichnen wollen - Seans und Jimmys Name stehen bereits fertig da, Dave ist gerade dabei, den seinen zu schreiben - - - er wird nicht mehr dazu kommen, ihn zu vollenden. Denn er macht den folgenreichen Fehler, in dieses Auto einzusteigen... Der Zuschauer ahnt sogleich - [i]Junge - das war absolut die falsche Entscheidung.[/i] Wer kennt nicht den alten Spruch: "Steige nie zu fremden Männern ins Auto?" Dummerweise beziehen Jungs den weniger auf sich als Mädchen. Spätestens nach diesem Film wird sicher manche Mutter nun auch ihren Sohn ermahnen, diese Grundregel der Vorsicht zu befolgen... Der Film hat es gottseidank nicht nötig, dem Zuschauer das, was dem kleinen Dave in einem finsteren Keller daraufhin widerfährt, auch ausführlich darzustellen - die Fantasie des Zuschauers dürfte völlig ausreichen, sich die angedeuteten Szenarien in schwärzesten Farben selbst auszumalen. In den meisten Fällen hinterlässt das ein viel mulmigeres Gefühl, als wenn man es detailreich vorgeführt bekommt - so zumindest meine Erfahrung. In wenigen Bildern erfährt der Zuschauer danach von Daves Befreiung, ein Polizeiauto vor dem Haus, wo er mit seinen Eltern wohnt, ein blasses Gesicht hinter dem Fenster, zu dem Sean und Jimmy hochschauen, die Gardine wird zugezogen - Spielen mit Dave - das wird eine ganze Weile wohl  nicht mehr möglich sein... [b]Dreißig Jahre später. Jimmy [/b](brillant: Sean Penn als Raubein mit Herz) ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt immer noch an seinem Heimatort, seine kriminelle Phase scheint vorbei und einem zunehmend ruhigeren Familienleben gewichen zu sein. Ebenso [b]Dave[/b] (grandios verstört: Tim Robbins), dessen Vergangenheit die Ehe und das Verhältnis zu seinem Sohn immer noch belastet. [b]Sean[/b] (passend nüchtern-traurig gespielt von Kevin Bacon) ist als einziger weggezogen und Polizist geworden. Er ruft regelmäßig seine Ex-Frau an und lauscht dem leisen Atmen des Hörers. Immerhin - sie geht noch ans Telefon... ein winziger Hoffnungsfunke - für Sean Grund genug, auch am nächsten Tag wieder anzurufen... Die alten Freunde leben jeweils ihr alles andere als glücklich erscheinendes Leben ohne Kontakt zu den anderen. Das ändert sich, als Jimmys 19-Jährige Tochter [b]Katie[/b] (Emmy Rossum) eines Tages spurlos verschwindet. Reiner Zufall, dass Sean die Ermittlungen zu diesem Fall übernimmt? Die Suche nach Katie endet tragisch - Jimmy, der auf eigene Faust seine Gangster-Kumpel nach ihr suchen lässt, stößt just dazu, als die Polizei Katies verstümmelte Leiche findet - auch hier bleibt dem Zuschauer eine übertrieben auf Schockeffekte setzende blutige Darstellung erspart - zugunsten einer dafür um so eindringlicheren und sehr überzeugenden [i]Trauerszene[/i], wie man sie sonst eher auf Theaterbühnen zu sehen bekommt. Allein für diese Szene hat sich Sean Penn seinen [i]Oscar als bester Schauspieler [/i]mehr als redlich verdient. Eine spannende Suche nach dem Täter führt über Katies Freund [b]Brendan[/b] (Tom Guiry), der recht schnell aus der Verdachtsliste verschwindet, da er Katie tatsächlich geliebt hat, zu einerseits dem verschollenen Vater Brendans - da die Tatwaffe vor Jahren von ihm bei einem Raubüberfall verwendet wurde - als Hauptverdächtigen, andererseits aber auch zu - Dave Boyle. Denn seit dem Tod Katies verhält sich Dave äußerst merkwürdig, so dass selbst seine Frau [b]Celeste[/b] (Marcia Gay Harden) misstrauisch wird. Seine Geschichte der im Kampf mit einem Straßenräuber verletzten Hand, ein Kampf, der für den Räuber tödlich ausgegangen sein soll, daher angeblich auch die blutverschmierten Klamotten, mit denen er eines Abends zurück in die Wohnung stolperte, nimmt sie ihm auf Dauer nicht ganz ab. Als sie dann noch erfährt, dass Dave Sean eine ganz andere Story über seine verletzte Hand aufgetischt hat - angeblich ein Unfall, er habe sich versehentlich geschnitten - wird ihre Loyalität zu Dave auf eine harte Probe gestellt. Dave wiederum wird seit dieser blutigen Nacht fragwürdiger Ereignisse von Albträumen geplagt und stammelt immer wieder etwas von [i]Wölfen, die ihn heimsuchen und nachts im Wald den kleinen Dave verfolgen[/i]... Auch der Kinozuschauer fragt sich - warum erzählt Dave Sean nicht von dem Überfall? Das fiele doch unter Notwehr... ist es wirklich nur die Angst, dadurch auch als Katies Mörder infrage zu kommen, da es eventuell in der gleichen Nacht geschah? Und man ihm die Straßenräuber-Geschichte dann nicht mehr abkauft? Denn die Leiche desjenigen scheint nicht aufgefunden worden zu sein... Der Film lässt auch den Zuschauer noch im Ungewissen, wen Dave denn nun tatsächlich umgebracht hat... Jimmy treibt natürlich derweil mit Hilfe seiner Connections zur Unterwelt die Suche nach dem Mörder voran - für ihn ist Brendans untergetauchter Vater ein alter Bekannter aus den recht zwielichtigen Zeiten seines Lebens... und auch ihm bleibt Daves seltsames Verhalten nicht unbemerkt... als ihm dann auch noch Daves Frau erzählt, dass sie [i]irgendwie[/i] befürchtet, dass Dave mit dem Tod Katies [i]irgendwie[/i] zu tun haben könnte - sieht Jimmy rot. Nein, nicht so, wie man jetzt meinen könnte - er rastet nicht aus. Ganz harmlos lädt er Dave zum Gespräch unter Freunden mit ein paar Drinks ein... der Kinozuschauer ahnt - [i]das nimmt kein gutes Ende... [/i]und wird dennoch am Ende noch einmal überrascht... mehr sei nicht verraten. Clint Eastwood legte bei diesem Film viel Wert auf Authentizität, gedreht auch in Boston und ohne digitale Effekte ist ihm mit einer Top-Besetzung bis in die Nebenrollen (Tim Robbins: Oscar für den besten Nebendarsteller) ein fesselndes, tiefgründiges und tatsächlich sehr authentisch wirkendes Melodram und spannender Krimi mit fein gezeichneten Charakteren gelungen. Immerhin: mit dem [i]César[/i] ist er als [i]bester ausländischer Film[/i] geehrt worden. Wahrlich ein Film, den man gern aus den Gewässern abseits des Mainstreams fischt, eine düstere Perle der Filmgeschichte, die auf gar keinen Fall bloß auf ihrem Grunde vermodern sollte! Und ein weiterer Trost - Clint Eastwood musste nicht lange auf seinen nächsten Oscar warten - nur ein Jahr später (2005) erhielt er für  "Million Dollar Baby" - mehr als verdient - den Oscar für die beste Regie und - zusammen mit [i]Albert S. Ruddy[/i] und [i]Tom Rosenberg - [/i]auch für den besten Film. [b]Mystic River[/b] - für mich oscarwürdig - 10/10 Punkten

Mystic River Bewertung
Bewertung des Films
1010

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