Bewertung: 2.5 / 5
In L.A. hat die Polizeit den Drogen den Kampf angesagt. Doch sie ist chancenlos, da die Banden technisch und zahlenmäßig klar überlegen sind. Als ein ranghohes Mitglied einer Gang tot aufgefunden wird, vermutet die Polizei zunächst einen Racheakt. Der ermittelnde Detective Mike Harrigan (Danny Glover) findet aber jedoch schnell heraus, daß der wahre Mörder ein Wesen ist, daß sich unsichtbar machen kann.
Es ist keine grundsätzlich dumme Idee, der sich Predator 2 in seinem Kern annimmt. Ein Bandenkrieg, indem der Mord zur Ausgangslage für eine Detektivgeschichte wird ist an sich vielleicht gar nicht so unkreativ. Dazu kommt das abgeänderte Setting vom großen Dschungel zum Großstadtdschungel. Mit Danny Glover erweist sich zudem ein durchaus talentierter Schauspieler die Ehre, um die Geschichte zu tragen, was er auch kann und schlicht und ergreifend gut macht. Doch während man durchaus hin und wieder den Eindruck gewinnen kann, daß es sich hierbei um einen guten Film handelt, weil es ein bis zwei gute Szenen gibt, muss man auf der anderen Seite dann über die doch recht lange Laufzeit feststellen, daß dieser Film einfach schlecht ist. Zwar nicht so schlecht, daß man sich die Augen ausstechen möchte, aber zumindest so schlecht, daß man sich zu Tode langweilt. Ob nun die Brutalität, die der Film hier zur Schau stellt, wirklich sein musste, darf bezweifelt werden. Auf der anderen Seite wiederum, ist es wirklich erschreckend egal, weil der Film ganz andere Probleme hat und man sich eigentlich aus heutiger Sicht zum Thema Gewalt im Film gar nicht mehr äußer muss. Es sei denn, man ist der CDU-Beauftragte für irgendwas, was von Realpolitik ablenkt. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Predator 2 ist also als Detektivgeschichte und Mordfallermittlung ausgelegt. Es ist eigentlich ähnlich wie im Vorgänger Predator (1987), in welchem das titelgebende Alien eher am Rande stattfindet. Doch gerade vor dem Hinblick auf eben diesen Film wird da sofort ein großer Fehler in der Denkweise der Geschichte klar. So handelt der Film also aus Sicht der Ermittler heraus und stellt die Frage, wer nun für das Morden verantwortlich ist. Eine Frage, die der Zuschauer sofort beantworten kann und daher auch recht schnell das Interesse an der Grundprämisse verliert. Warum wird daraus eine Frage, wenn man die Antwort sowieso von vorneherein kennt? Irgendwie dämlich konzipiert und auch andere Themen, wie etwa der Vietnamkrieg, das Thema Männlichkeit und vor allem den Spaß nimmt diese Fortsetzung heraus. Predator 2 ist in jedem Fall ein Subtanzloses Werk, weil er keinerlei Meta-Ebene besitzt und auch mit dem Predator als Konzept nichts weiter anzufangen weiß. Daß dieser nun öfter spricht, ist absoluter Trash, während es im ersten Teil noch eine Offenbarung war. Wohin der Film führen soll, ist dabei völlig unklar, absolut belanglos und ohnehin keine Frage, mit der sich die Geschichte lange aufgehalten zu haben scheint. Zwar gibt es hier und da mal die ein oder andere nette Actionsequenz. Besonders fällt das auf, wenn sich die Ermittler in einem Zug mit einer weiteren Gang befinden, wo auch knallharte Übergriffigkeit thematisiert wird. So richtig aufgelöst wird auch das nicht und was bleibt, ist wieder langweile.
Natürlich könnte man dem Film durch das ausgetauschte Setting im Vergleich zum Vorgänger irgendeine Form von Rassismus unterstellen. Die entbehrt aber ebenso jedweder Substanz, wie es auch dieser Film im Allgemeinen tut. War der Predator im Original dann also ein Verteidiger seiner Heimat, also im übertragenen Sinne und ein Wink auf die unüberschaubaren Gefahren, kann man dieses Werk hier sozusagen als eine Umkehrung der Thematik und damit als Angriff auf das direkte System verstehen. Auch das hätte an anderer Stelle sicherlich einen wirklich tiefschürfenden und intelligenten Blockbuster gegeben. Dummerweise sind sowohl die Autoren, als auch Regisseur Stephen Hopkins zu inkompetent, daß Setting wirklich zu nutzen. Zwar steht der Predator hier und da mal auf einem Häuserdach und kündigt sich bedrohlich an, doch da steckt eben kein Konzept hinter, nach welchem er die Menschen dort angreift und somit irgendeinen Plan verfolgt. Und auch als anarchistisches Wesen taugt der Predator dann nicht, weil er eben nichts bewirkt und auch niemanden wirklich an irgendeine erkennbare Grenze führt. Zwar macht es Spaß, wenn man gerade Schauspieler wie Danny Glover und Bill Paxton sieht, doch vergeudet das Drehbuch auch da deren Talent.
Man könnte den Predator als eine Art Erretter lesen, der das im Drogenrausch und Bandenkrieg versinkende Los Angeles von eben dieser Plage befreit. Es ist natürlich aber auch nur eine Theorie und so richtig schlüssig wird sie im Film auch nicht. Außerdem wäre Predator 2 dann sicherlich ein unglaublich konservatives Werk, weil es das brave Amerika vor neuerer Gewalt, den vermeintlich bösen Drogen und denjenigen rettet, die sie herbringen. So richtig aufschlussreich und systemisch intelligent ist das aber nicht und so kann man eigentlich nichts mit dem Werk anfangen, weil es zu vage ist, um es wirklich zu deuten und allgemein zu dumm, um es wirklich gut zu finden. Und mal abgesehen von der Metaphorik hat der Film einfach auch das Problem schlicht und ergreifend langweilig zu sein. Es ist langweilig und es führt zu nichts.
Zwischen Drogenkriminalität und Polizei als ausführende Gewalt kommt der Predator in Predator 2 irgendwie zurück. Was er will bleibt offen, wie man weiterdenkt, nun so richtig gar nicht und allenfalls ein zwei nette Szenen bleiben da im Gedächtnis. Es ist das schlimmste Urteil, was einem Film widerfahren kann, ja. Aber dieses Werk ist einfach langweilig.
