Bewertung: 2.5 / 5
[b]Inhalt:[/b][u][/u] Rango, eine Echse und Möchtegern-Held lebt seit Jahren in seinem "Aquarium" mit einem Fisch und einer Puppe ohne Kopf als einzigen Freunden. Bei einem Crash auf einem Highway wird er jedoch unversehens aus seiner heilen Welt geworfen, gezwungen dazu, alles bisher bekannte zurück zu lassen. Auf seiner Reise durch den Westen Amerikas trifft er allerlei seltsame Wesen und Kreaturen, die alle anscheinend im "Wilden Westen" zu leben scheinen. In der Stadt "Dreck" jedoch wartet sein bislang größtes Abenteuer auf ihn, in der es so manche Verschwörung lauert. [b]Kritik:[/b][u][/u] Der Animationsfilm "Rango" ist kein typischer Animationsfilm soll gleich zu Beginn vorweg genommen werden. Während die Meisten dieses Formats versuchen, mit lieblichen Personen und Charakteren den Kindern ein Strahlen in die Augen zu zaubern, so wirkt dieser ab der zweiten Minute völlig anders. Dunkle, mysteriöse und gestrandete Charaktere werden hier präsentiert, die einem Westernfilm mit Clint Eastwood durchaus auch entsprungen hätten können. Wer also einen Animationsfilm á la Disney sucht, ist hier mit Sicherheit falsch. Die Animationen selbst hauen einen einfach nur um. So detailverliebt und beinahe schon realitätsnah hat man Figuren selten gesehen. Die Story an sich weiß auch zu überzeugen. Die Spannung der Geschichte nimmt mit jeder Minute des Films kontinuierlich zu. Die Wendungen im Verlauf von Rangos Reise sind nicht immer zu erwarten. Die Action in diesem Film ist einfach toll, da hätte man genauso gut einen Tarantino-Western (der ja noch kommt) vor sich haben können. Die Gewalt oder die Gefahren, die in diesen Szenen vorkommen, sind daher ebenso wenig gut für Kinder. So werden beispielsweise Maschinensalven abgefeuert, die zwar ohnehin niemanden treffen, jedoch in keinster Weise in einem Kinderfilm vorkommen sollten. Hier stellt sich dann doch die Frage, welche Zielgruppe wirklich angepeilt werden sollte. Sehr kritisch und daher negativ zu betrachten sind jedoch die Dialoge: "Was machen wir jetzt?". Diesen sehr simplen Satz zählte ich relativ oft während des Films. Auch der Humor ist leider mit derselben Hingabe den Figuren in den Mund gelegt worden. Die Gags, sofern welche da sind, wirken sehr gekünstelt und man hat sehr oft das Gefühl, dass an dieser oder jener Stelle gelacht werden sollte. Um nur ein Beispiel zu geben: das unglücksame Fallenlassen von Gegenständen des Hauptprotagonisten kann einfach nicht der Weisheit letzter Schluss im Humor-Universum sein. Allerdings kam dies gleich mehrmals vor. Diese Art von Humor wirkt vielleicht bei einer Zielgruppe im Volksschulalter, ist jedoch nicht stimmig mit der Gesamtkonzeption des Films, die dann doch auf Jugendliche bis noch kindliche Erwachsene abzielt. [b]Fazit:[/b][u][/u] Rango ist ein Animationsfilm, der etwas schwierig einzuordnen ist. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich um die nächste 08/15- Disney -Geschichte, allerdings ändert sich der Eindruck sehr schnell. Es kommt einem so vor, als hätte man den Versuch unternommen, einen Kinderfilm für Erwachsene zu machen. An Rango gibt es sehr viele Dinge, die positiv zu beurteilen sind: der Hauptdarsteller Rango mit der deutschen Syncro-Stimme von Johnny Depp ist eine sehr (aber)witzige Figur, der man gerne bei seinem Abenteuer zusieht. Noch dazu sind alle Geschöpfe mit der besten CGI in Szene gesetzt worden, die ich bisher in einem Animationsfilm gesehen habe. Allerdings hat der Film auch so einige Schwachstellen: Dialoge, die eines besseren Suchen, der fehlende oder besser gesagt: der falsche Humor wirken jedoch als ungustiöser Beigeschmack. Ein sehr wagemutiges Experiment, das jedoch schließlich doch etwas scheiterte: 2,5 mit eventuell steigender Tendenz zu 3 Movie-Jones Hüten.
Rango - Tarnung ist alles Bewertung