Bewertung: 3.5 / 5
Das T-Virus hat sich weltweit rasend schnell verbreitet, sodass die Erde nun fast nur noch von Zombies bewohnt wird. Dennoch haben es einge Menschen geschafft zu überleben. So auch ein Konvoi, der von dem Soldaten Carlos Olivera (Oded Fehr) und Claire Redfield (Ali Larter) angeführt wird. In der Wüste Nevadas treffen sie auf die mysteriöse Alice (Milla Jovovich), welche Aufzeichnungen gefunden hat, nach welchen in Alaska noch überlebende Menschen sind. Zusammen beschließt die Gruppa dorthin zu reisen, will aber zunächst noch Vorräte in Las Vegas auffüllen. Unterdessen plant der skrupellose Dr. Isaacs (Iain Glen) weiterhin ein Gegenmittel für das T-Virus zu finden. Als Mitarbeiter der Umbrella Corporation arbeitet er in einem unterirdischen Labor weiter, braucht aber unbedingt eine Blutprobe von Alice um seine Forschungen voran zu treiben.
Das Resident Evil-Franchise ist mit diesem Film ganz klar in der technischen Neuzeit angekommen. Nie sahen die Landschaften besser, die Zombies detaillierter und die Action gewaltiger aus. Was in Teilen optisch sehr an einen Michael Bay-Film erinnert, kommt jedoch ohne andauerndes Gegenlicht aus, und ist tatsächlich im Laufe der Jahre relativ gut gealtert. Dazu gesellt sich die Wüste als Hauptschauplatz des Spektakels, welche manch einer sicherlich auf Dauer als langweilig empfinden könnte.
Doch während Filme wie Mad Max: Fury Road ihre inhaltsleere Anarchio-Packung über zwei Stunden strecken können, so hält sich Highlander-Regisseur Russell Mulcahy an das Franchise Kredo, und endet nach gut 90 Minuten Film. Das macht den Film rasant, dynamisch und kurzweilig.
Wie eigentlich immer, könnte man diesem Film als Vorwurf machen, daß er sich im Franchise irgendwie wiederholt. Denn die Gruppe an Überlebenden, um Oded Fehr und Ali Larter könnte nicht uninteressanter sein. Natürlich sollte auch die Frage gestattet sein, ob das wirklich ausschlagebend ist. Ich meine ja. Denn wenn Story und Charaktere nicht gerade vor Einfallsreichtum strotzen, was bleibt dann noch? In jedem Falle wieder ein Teaser für den nächsten Teil und eine Romaze zwischen L. J. (Mike Epps) und Betty (Ashanti). Warum ich das hervorhebe. Nun, zum einen liegt es daran, daß es so klischeehaft ist, wie eine Hostie zum Sonntagsgottesdienst. Auf der anderen Seite ist es vielleicht bezeichnend für Horrorfilme. Denn man sollte sich mal fragen, warum in solchen so häufig Sex mit dem Tod bestraft wird. Ist irgendwie recht konservativ für Filme, die eigentlich mit exzessiven Bildern schocken wollen.
Stelle man das aber mal bei Seite, so bekommt man das übliche, unterhaltsame Trash-Fest. Milla Jovovich scheint insbesondere in diesem Teil die Freude am Spiel komplett verloren zu haben und steht ausdruckslos in der Gegend rum. Davon abgesehen kann besonders Iain Glen als Dr. Isaacs erneut überzeugen, und bekommt auch endlich die nötige Screen-Time. Die Zombies sind nach wie vor cool, und die Wüste als Schauplatz ist tatsächlich ebenfalls sehr erfrischend.
Das führt dazu, daß Resident Evil - Extinction das Franchise frisch hält und mir persönlich auch nach wie vor Freude bereitet. Schauspielerisch, wie inhaltlich grenzt es an B-Movie, aber seien wir mal ehrlich. Was anderes sind diese Filme einfach nicht. Der Film lässt sich erstaunlich gut wegschauen, und ist eben das, was ein Blockbuster sein will: Unterhaltsam. Auch hier treten keine Ermüdungserscheinungen auf und man nimmt die Stärken des Vorgängers und behält sie bei.
