Anzeige
Anzeige
Anzeige

Sams im Glück

Kritik Details Trailer News
Wundersamsige Wandlung

Sams im Glück Kritik

Sams im Glück Kritik
0 Kommentare - 27.03.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Zehn Jahre ist das Sams jetzt bei Familie Taschenbier. Genauer gesagt, zehn Jahre, zehn Tage, zehn Stunden und zehn Minuten. Das ist ein Grund zum Feiern - zumindest für junge Kinogänger. Zum Jubiläum hat Kinderbuchautor Paul Maar ein drittes Leinwandabenteuer für das rothaarige, rüsselnasige Wesen ersonnen. Der Titel Sams im Glück ist jedoch missverständlich: Der zauberhafte Knirps im blauen Taucheranzug gerät an seinem zehnten Jahrestag bei den Menschen zunächst ziemlich in die Bredouille.

Passender wäre die Überschrift "Herr Taschenbier im Glück". Der pedantische, verklemmte Schlipsträger, in dessen Rolle erneut Ulrich Noethen schlüpfte, darf diesmal zur Abwechslung richtig die Sau rauslassen.

Trailer zu Sams im Glück

Der Grund: Mit Ablauf des besagten Jahrestages muss sich ein Sams nach Samsregel Nummer 418 von seiner Familie verabschieden. Taschenbiers Ziehkind (zum Knutschen: ChrisTine Urspruch) denkt aber gar nicht daran, was zur Konsequenz hat, dass sein "Papa" allmählich selbst zum Sams wird. Ausgerechnet bei einem Gespräch mit seinem strengen Chef, Herrn Oberstein (August Zirner), setzt die Verwandlung zum ersten Mal ein. Total aufgedreht und mutig wie nie kündigt Bruno Taschenbier seinen Job. Auf dem Heimweg kapert er obendrein einen Bus, den er zum Entsetzen der Fahrgäste zirkustauglich auf zwei Rädern durch die Stadt kutschiert. Doch wieder zu Hause angekommen, ist Bruno plötzlich wieder der Alte - und kann sich an nichts mehr erinnern.

Die Merkwürdigkeiten im Hause Taschenbier häufen sich: Nachts plündert jemand den Kühlschrank, die Zahnbürsten sind angeknabbert, und Bruno soll angeblich stapelweise Pizza bestellt haben. Für seine Frau Mara (Aglaia Szyszkowitz) ist klar: Das Sams ist schuld - ihr fassungs- und ahnungsloser Gatte pflichtet ihr bei. Das Angeklagte hat die Sache freilich längst durchschaut, doch erst als Bruno nach einem seiner Anfälle im Knast landet, dämmert auch den anderen, dass mit dem ehemals braven Angestellten etwas nicht stimmt. Um die Wandlung zu stoppen, müssten sich Taschenbiers allerdings vom Sams trennen ...

Sams im Glück gehört definitiv Ulrich Noethen: Gerade eben tobt er noch herum und schäumt vor Energie, grimassiert und macht Faxen. In der nächsten Minute ist sein Taschenbier hilflos und verstockt wie eh und je. Regisseur Peter Gersina hat zahlreiche Slapstickmomente und Sketchszenen temporeich aneinandergereiht. Starke Nebendarsteller wie Armin Rohde und Eva Mattes als befreundetes Ehepaar Mon, Anna Böttcher und Gustav Peter Wöhler als vertrottelte Polizisten sowie Anna Thalbach als Übersams sind diesmal wirklich nur Beiwerk. Das Drehbuch von Paul Maar und Ulrich Limmer ist immerhin so gut, dass auch ihre raren Auftritte immer einen Lacher sind - wobei man beim "Sams" meist mit den Figuren und selten über sie lacht.

Was den Film außerdem auszeichnet: Der kindgerechte Humor, die perfekt zugeschnittenen Kostüme und die fantasievolle Ausstattung sind einmal mehr erstaunlich liebevoll und zeitlos geraten. Wie an den Büchern dürften auch an den Verfilmungen noch Generationen von Kindern ihre Freude haben. Teil drei soll nun allerdings der letzte der Sams-Kinoreihe sein. Obwohl: Das hat Autor Paul Maar nach Teil zwei auch schon gesagt ...

Sams im Glück bekommt 4 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Alexandra Petrusch)

Sams im Glück Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry Kritik (Redaktion)

Prädikat: besonders wertvoll

Poster Bild
Kritik vom 10.10.2023 von FBW - 0 Kommentare
Im Jahr 1974 wanderte der deutsche Filmemacher Werner Herzog von München nach Paris, um so die todkranke von ihm verehrte Filmhistorikerin Lotte Eisner zu retten. In ihrem Bestseller "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" erzählt die Autorin Rachel Joyce eine ganz &au...
Kritik lesen »

Wochenendrebellen Kritik (Redaktion)

Prädikat: besonders wertvoll

Poster Bild
Kritik vom 17.08.2023 von FBW - 1 Kommentar
Marc Rothemund verfilmt mit Wochenendrebellen den autobiografischen Erfahrungsbericht von Mirco von Juterczenka, der vor zehn Jahren in einem Blog begann, die Erfahrung des "Groundhopping" mit seinem damals sechsjährigen und mit Autismus diagnostizierten Sohn Jason zu schildern. Das E...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeN