Bewertung: 3.5 / 5
Regie-Newcomer Salim Akil konnte für Sparkle, eine Geschichte, die auf dem Aufstieg und Fall der "Supremes" basiert, keine bessere Besetzung finden: Whitney Houston, der das Leben im Scheinwerferlicht zum Verhängnis wurde, spielt eine ehemalige Sängerin, die die Schattenseiten des Showbusiness noch schmerzlich in Erinnerung hat - und ihre drei talentierten Töchter davor bewahren will. Der Film, übrigens ein Remake des gleichnamigen Film-Musicals von 1976, war Houston ein Anliegen und sollte schon vor elf Jahren gedreht werden. Damals mit der R&B-Sängerin Aaliyah in der Hauptrolle, die aber 2001 tödlich verunglückte. Nun spielt Jordin Sparks, Gewinnerin der Casting-Show "American Idol", die Rolle der Titelheldin Sparkle, die zum Superstar avanciert.
Detroit 1968. Sparkle (Sparks) und ihre beiden Schwestern Sister (Carmen Ejogo) und Dolores (Tika Sumpter) sind bildhübsche Mädchen. Alle drei haben sie das Talent ihrer Mutter Emma (Whitney Houston), die einst Sängerin war, geerbt. Doch hat Emma längst mit dem Showgeschäft abgeschlossen - zu schmerzhaft waren ihre Erfahrungen, weshalb sie ihre Töchter vor einem ähnlichen Schicksal bewahren will. Aber Sparkle träumt fest davon, als Songwriterin berühmt zu werden. Und ihre Schwester Sister vergöttert das Rampenlicht.
Also gründen sie hinter dem Rücken der Mutter eine höchst attraktive und erfolgreiche Girl Group, der schon bald ein Plattenvertrag winkt. Doch Sisters grienender Lover Satin (Mike Epps), selbst ein halbseidener Komiker, der Sister schließlich mit Gewalt und Drogen manipuliert, wird den drei Schwestern auf dem Weg nach oben zum Verhängnis und sabotiert ihre Karriere ...
Bei seiner Neuauflage von Sparkle aus den 70-ern, zu dem damals der heutige Starregisseur Joel Schumacher (Falling Down, Nicht auflegen!) das Drehbuch schrieb, setzt Salim Akil zwei Schwerpunkte: Sein Film ist emotionales Familiendrama aus der Mittelschicht und perfekt inszeniertes Entertainment zugleich. Die zahlreichen Auftritte des Schwesterntrios gestaltet er als imposante Show mit den üblichen, etwas klischeehaften Requisiten: schönen Frauen, gut gebauten Männern, schicken Outfits und cooler Musik.
Auch ist Emma als fromme Matriarchin etwas eindimensional geraten. Whitney Houston spielt sie gleichwohl mit überraschender Vitalität und der typischen Grandezza einer Soul-Diva, die in den religiösen Reihen des Gospel-Chors ein letztes Mal ihr Talent unter Beweis stellt. Ansonsten lässt der Superstar den Filmtöchtern den Vortritt: Jordin Sparks überzeugt mit ihrem musikalischen Talent, Carmen Ejego mit ihrem umwerfenden Äußeren. Dass Whitney Houston den Kinostart des Films, mit dem sie unbedingt auf die Leinwand zurück wollte, nicht mehr erlebt hat, verleiht diesem Film eine wahrlich tragische Note.
Sparkle bekommt 3,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Heidi Reutter)