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The Equalizer 3 - The Final Chapter

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The Equalizer 3 - The Final Chaper Kritik

The Equalizer 3 - The Final Chapter Kritik

The Equalizer 3 - The Final Chapter Kritik
0 Kommentare - 02.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Equalizer 3 - The Final Chapter" ist.
The Equalizer 3 - The Final Chapter

Bewertung: 2.5 / 5

Der ehemalige Auftragsmörder Robert McCall (Denzel Washington) hat sich in Italien zur Ruhe gesetzt. Doch sein Ruhestand ist nur von kurzer Dauer, als ein Drogenschmuggler seinen Weg kreuzt und er bemerkt, daß das Dorf, in dem er sich niedergelassen hat, von der örtlichen Mafia terrorisiert wird.

Idylle statt Action. Ein ungewöhnliches Phänomen für einen Thriller, einen Actionthriller. Es geht um einen Auftragsmörder, der die letzte Ruhe sucht. Den starken Kontrast zum aufregenden Leben, welcher hier durch Tee und eine kleinere Stadt dargestellt wird. Doch ganz so einfach ist das nicht, denn wie es sich für Italien eben scheinbar gehört, gibt es wohl oder übel auch ein paar Mafiosi, die die Zivilcourage von Robert McCall triggern und schon kommt es zum Kampf. Schon? Nun, daß ist nicht ganz richtig. Denn in Antoine Fuquas Actionfilm, der etwa 110 Minuten andauert, verschwendet man insgesamt nicht viel Zeit mit Action. Stattdessen sucht Fuqua irgendeine Form von Wahrheit, in der eher bescheidenen Melancholie und Schönheit Italiens. Mitunter wirkt The Equalizer 3 – The Final Chapter dann sogar eher wie Reise-Video, denn als Film. Es ist eher problematisch, weil die zwischenmenschlichen Beziehungen zu einer Kellnerin und einem Arzt hier das sein soll, was den alten, müden Krieger an das Gute im Menschen glauben lassen soll. Gepaart wird das und anschließend serviert der Film es mit Symbolismus. Aber keinem besonders guten, sondern einem, der einem eher das Gefühl vermittelt, die Macher glaubten, man befände sich hier in einer Art spiritueller Selbstfindung.

Trailer zu The Equalizer 3 - The Final Chapter

Die Beziehung zu Gott ist es, die der Film ganz subtil in den Mittelpunkt rückt. Es war natürlich ironisch zu verstehen, doch heute erklärt man sowas lieber noch mal. Und so verwirrt Fuqua eher mit diesem Symbolismus, der tatsächlich noch wirrer und peinlicher anmutet, als es ein Zack Synder in Man of Steel (2013) jemals gekonnt hätte. Die Frage ist ja, inwieweit man Gott, oder das Christentum mit Gewalt verbinden möchte. Denn daß die Christen Mörder sind, beweisen die Kreuzzüge und eigentlich so ziemlich jeder andere Krieg, der Christen irgendwie involviert. Doch das erstaunlich ist ja, daß Christen als Gruppe die Gewalt selten auch in einen direkten Kontext mit Gott bringen. Klar, die Tat des Krieges, oder die Legitimation der Mission findet schon eine Abdeckung durch Gott. So reden es sich die Menschen gerne ein. Aber Fuqua, der ganz nebenbei das einfache Volk und ihre Bedürfnisse stillen will, verbindet Gewalt mit Glauben und erklärt Gewalt mit Glauben sogar zu Teilen. Doch nie auf eine distanzierte Art, mit einer kritisierenden Haltung, sondern eben mit vollem Ernst. Gott und Gewalt, daß gehört zusammen und solche, die Leid über das einfache Volk bringen, die gehören bestraft. Nun sind die Optionen da aber leider rar gesät und McCall mordet eben, um das morden zu beenden. Das allein ist schon pervers und absurd genug, spiegelt aber auch die Haltung der Deutung des Glaubens ganz gut wider. Insofern ist der Film sogar erschreckend ehrlich, weil er erschreckend dumm ist.

Und dumm ist allgemein hin ein gutes Stichwort. Denn an solcher Dummheit krankt The Equalizer 3 – The Final Chapter am laufenden Band. Zwar ist Denzel Washington erneut eine Augenweide. Aber die Frage ist ja auch, was kann dieser Mann nicht spielen? Nun findet man sein Talent in der wortkargen Figur vor allem in Blicken und Gesichtsausdrücken. Das kann schnell nach hinten losgehen, weil man dabei allzu leicht zu Meme-Potential verkommt. Doch Washington legt eine Wandlungsfähigkeit und Abwechslung in sein Spiel, wie man sie nur ganz selten sieht. Und das wohlgemerkt in eine Rolle, die offenkundig außer einem seltsamen Kredo, nicht viel hergibt. Im besten Fall ist der Film dabei sehr konservativ und findet sich dann eben in einer Reihe mit Werken wie Fast & Furious 10 (2023) wieder. Auch hier geht es im Prinzip zunächst darum, eine Zweckfamilie zu finden. Denn die von McCall ist entweder nicht da, oder nicht existent. Die Gründe hierfür sind ja auch egal. Und dann wird diese neu gewählte Zweckfamilie eben durch böse Menschen terrorisiert. Daher muss sie beschützt werden. Immer noch dem Kredo, daß es sich hierbei ja um gute Menschen handelt. Nun haben wir da also auch die üblichen Themen von Konservativen, bis Rechten, die eben vom Staatsversagen berichten und daher ihren Wilden Westen in einer Ein-Mann-Armee legitimieren.

Ob man dem Film nun applaudieren möchte, daß er so roh und brutal daherkommt, ist letzten Endes eine Frage, die man nicht beantworten kann. Denn die Gewalt hier ist doch eher weniger cartoonesk, weshalb auch der Vergleich etwas zu einem John Wick: Kapitel 4 (2023) nicht funktioniert. Es ist viel zu brutal in manchen Momenten, wo es das gar nicht sein müsste und damit erinnert der Film eben auch an die üblichen Selbstjustiz-Filme wie Ein Mann sieht rot (1974).

Wenig am Film stimmt tatsächlich so richtig, wenngleich es schon einige Sachen gibt, die zu überzeugen wissen. Doch insgesamt verbleibt bei The Equalizer 3 – The Final Chapter eher der Eindruck, man wolle hier einen sehr viel intelligenteren Film drehen, der er aber einfach nicht sein kann. Schauspielerisch rettet Denzel Washington da einiges, um nicht zu sagen, was fast alles.

The Equalizer 3 - The Final Chapter Bewertung
Bewertung des Films
510

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