Bewertung: 3.5 / 5
Sci-Fi-Action mit Aliens und Zeitreise-Thrill, dazu Chris Pratt und for free bei Amazon Prime - da haben wir natürlich auch reingeschaut, was kann man da schon falsch machen? Nichts! Besonders hoch waren unsere Erwartungen nicht, daher konnte uns der Film tatsächlich positiv überraschen. Warum trotz runder Story eine Fortsetzung cool wäre, erfahrt ihr in unserer Kritik.
The Tomorrow War Kritik
Ein Schock für die Menschheit: Zeitreisende aus dem Jahr 2051 tauchen wie aus dem Nichts in unserer Zeit auf mit einer apokalyptischen Nachricht: 30 Jahre in der Zukunft ist die Erde kurz davor, einen Krieg gegen eine tödliche Alien-Spezies zu verlieren. Die Menschheit der Zukunft braucht daher Rekruten aus der Gegenwart, die helfen, das Blatt noch zu wenden - kann dieser Plan gelingen?
Trailer zu The Tomorrow War
Die Botschaft liegt auf der Hand, die Väter und ja, auch Mütter der Gegenwart kämpfen vor allem für die Zukunft ihrer Kinder gegen fiese Aliens. So der recht simpel klingende Plot, den Chris McKay (The LEGO Batman Movie) jedoch zu einem tatsächlich spannenden Sci-Fi-Actioner mit auch Horrorthrill-Elementen und einer fetten Prise "Für die Familie"-Pathos zusammenmixt - es ist immerhin ein US-Streifen. Selbst ein kleiner Klimawandel-Zeigefinger passt an einer Stelle noch hinein.
Die inspirierenden Vorgänger von The Tomorrow War sind schnell ausgemacht, Edge of Tomorrow meets Terminator meets Alien, und doch schafft es der Film, aus bekannten Grundideen etwas so Eigenständiges zu bauen, dass man sich eine Fortsetzung wünscht. So manche Szene wäre prädestiniert für die große Leinwand gewesen, für die der Film auch mal geplant war, doch im Kino wäre der Streifen dann vielleicht doch zwischen all den anderen Blockbustern untergegangen.
Zwar wird in The Tomorrow War auch fette Big-Budget-Action geboten und die Aliens sind wirklich cool und ziemlich oft zu sehen, was mit ein Grund für die hohen Kosten gewesen sein dürfte, zugleich darf man manchmal doch nicht zu genau hinschauen und sich vor allem keine Logikfragen stellen. Doch wer bloß coole Sci-Fi-Action erwartet, die das Rad nicht ganz neu erfindet, bekommt genau das geliefert. Mit einigen bekannten Stars auch um Chris Pratt als leitender Hauptfigur herum gibt es auch diesbezüglich nichts zu meckern.
So manch hängen bleibender Dialog, manch übertriebene Helden-Szene in The Tomorrow War macht auch klar, hundert Prozent ernst nimmt das Ganze sich auch selbst nicht immer, aber doch ernst genug, dass man sich mehr Worldbuilding und Hintergrundstory zur Zukunftswelt wünschen würde. Dann könnte auch bezüglich Quali und Logik vielleicht noch manches nachjustiert werden, sollte sich Amazon zu einer Fortsetzung durchringen, die McKay schon bestätigte, gern liefern zu wollen.
Kurz, mit The Tomorrow War macht man bei Amazon Prime so gar nichts verkehrt, als Streamfilm ein Highlight und tolle, wenn auch logisch schwer haltbare Sci-Fi-Action, die es im Kino sicher auch um einiges schwerer gehabt hätte - gern bitte mehr davon!