Bewertung: 3.5 / 5
Jack Sparrow und Lara Croft in einem Film? Geht diese Mischung auf? Wenn es nach Florian Henckel von Donnersmarck ginge, so sollte „The Tourist“ sein nächster Coup, nach seinen Erfolg „Das Leben der Anderen“, sein. Doch diese Mischung geht nicht ganz auf. Woran das liegt, dass erfahrt ihr jetzt. „Traue niemals einer schönen Fremden“, dass steht auf dem Cover der DVD bzw. Plakat zu „The Tourist“, ob man Angelina Jolie attraktiv findet, dass sollte jeder für sich selbst entscheiden (ich tendiere stark zu nein). Auf jeden Fall ist dieser Satz treffend für diesen Film gewählt. Denn der Mathematiker Frank Tupelo befolgt diesen Rat nicht und er landet in einer, zuteil verwirrender, Katz-und-Maus Jagt. Denn nicht nur die geheimnisvolle Elise Ward, welche so manch Überraschung bereithält, sondern auch Interpol und ein kaltblütiger Gangster (warum sind immer alle Bösewichte Russen?) mischen kräftig mit. Doch all diese haben ein einziges Ziel: Alexander Pearce. Doch wer dieser ist und welche Rolle Frank dort spielt, das soll jeder selbst herausfinden. Der Polt hört sich ja gar nicht schlecht an und er verspricht auch genug Spannung, was er auch bietet. Doch leider wird die Geschichte etwas zu verworren erzählt und man verliert leider, nach einiger Zeit, manch Handlungsstrang außer Sicht. Außerdem machen einige der Wendungen oder Handlungen keinen großen Sinn bzw. es fehlt an Hintergrundinformationen. Schade! Davon abgesehen bietet der Film solide Unterhaltung und nimmt nach anfänglichen Längen auch noch richtig an Fahrt auf. Dabei überrascht vor allem die Auflösung des ganzen und während der Abspann läuft, überlegt man sich, ob das möglich gewesen wäre. Ich selbst hab mir mit meinem Vater, nach schauen des Films, darüber den Kopf zerbrochen und wir kamen zu keinen richtigen Ergebnis, weil der Plot Lücken aufwies. Allen in allen kann man sagen, dass diese Person höllisches Glück gehabt hatte, bei der Umsetzung seines Planes. Bei den Schauspielern gibt es auch manch Defizit und das gerade bei den zwei großen Stars. Dabei ist nicht die Rede von Johnny Depp. Nein, dieser erfüllt seinen Part außerordentlich gut und bringt, als Tollpatsch, welcher am Ende über sich hinauswächst, manch lustigen Gag rein. Somit wäre es Brangelina…äh…Jolina…ach, was soll’s, denn gerade diese ist das genaue Gegenteil von Mr. Depp. Sie spielt ihre Rolle zu hölzern und zu statisch, deshalb konnte ich mich nicht richtig mit ihrem Charakter im Film anfreunden. Außerdem ist ihre Wandlung im Film (etwa in der Mitte) nicht vollkommen klar und wirkt aufgesetzt. Da wollte unser Herr Donnersmarck wohl unbedingt noch eine Überraschung einbauen. Tja, leider ist die Mission nicht geglückt. Zum Glück erlauben sich die anderen Schauspieler keine groben Schnitzer und spielen ihre Rollen recht glaubwürdig. Schön find ich auch, dass man Ex Bond Timothy Dalton als einen Chiefinspektor auftreten lässt und gerade seine witzige Art, sowie Professionalität machen in zu zweiten, heimlichen, Star neben Johnny Depp, auch wenn ihm sehr wenig Spielzeit gewährt wurde. Bei der Wahl der Kulisse hat sich F.H.v.Donnersmarck ein glückliches Händchen bewiesen. Gerade Venedig passt perfekt zu dieser Art von Film und verleit im etwas mehr Glamour. Auch die schön inszenierte Bootsverfolgung findet in dieser Stadt seine richtigen Platz, sowie ein Ball in einer Halle, welche es nur in der Stadt der Verliebten zu finden ist. Außerdem ist es löblich, dass die ganze Handlung fast nur in Venedig spielt und ihm so mehr Realismus verleiht, somit hebt sich dieser Film auch von den andern Agentenfilmen ab, welche oft an sehr vielen Orten spielen. So was ist z.B. löblich. Die musikalische Untermalung ist durchaus gelungen, wobei eigentlich nur das Hauptthema schön anzuhören ist. Sonst hält sich der Rest auf durchschnittlichen Niveau und bleibt nicht besonders lang im Ohr, aber was soll’s die Kulisse haut es schon raus. Denn bestimmt hat sich Herr Donnersmarck so was in der Art gedacht als er diesen Film drehte. Denn nur diese kann vollends überzeugen und die die restlichen Aspekte bleiben eher im Hintergrund. Ok, „The Tourist“ ist nicht nur eine schöne Diashow, dennoch war mehr drin gewesen. Hätte sich Florian (sein restlicher Name ist mir zu lang) etwas bei der Handlung zurückgenommen und diese etwas verständlicher gestaltet, dann wäre dieser Film ein richtig großer Blockbuster geworden. Somit befriedigt „The Touroist“ nur die touristischen Schauwerte und kommt damit nicht über das gute Mittelmaß hinaus, auch wenn die Geschichte gegen Ende an Fahrt auf nimmt und das Hauptthema einen schönen Klang bietet. Damit verleih ich dem Film eine Wertung von [b]3,5 von 5[/b] russischen (toten) Gangstern (der eine wurde eben von einem Boot überfahren). Wer Interesse an diesen Film hat, der sollte sich einfach ein paar Trailer dazu ansehen und sich dann für oder gegen einen Kauf entscheiden. Denn er ist kein Reinfall, aber eben auch kein Oskarpreisträger. Klar soweit? Eine Sache will ich noch Anmerken: Der Film bietet ein wirklich überraschendes Ende und ist gerade beim ersten Mal des ansehen ein nicht übles Erlebnis. Aber leider verliert der Film beim nächsten Mal viel von seinem Charme, weil man weiß, wie die Jagd nach Alexander Pearce endet. Doch diesem Umstand kann nicht mal Mr. Sparrow trotzen.
The Tourist Bewertung
