Bewertung: 4.5 / 5
Batman ist Kult. Schon in seinen jungen Jahren konnte der Man im Fledermaus-Kostüm viele Menschen begeistern. Auch wenn er in den 60ern zu einer Witzfigur degradiert wurde (persönliche Sicht) und Burton seine Version von Bruce Wayne verwirklichte, so war er doch beliebt. Doch den waren Durchbruch schaffte Batman nach der Jahrhundertwende. 2005 leitete Christopher Nolan eine neue Batman Ära ein. Eine realistischere und düstere. Doch auch eine bessere? Gotham City wird von Kriminellen regiert. Angst ist Macht. Geld ist Macht. Mafiosi kaufen Cops. Cops helfen Drogendealern. Es geht nur ums Geschäft. Doch einer dudelt diese Ungerechtigkeit nicht. Einer, der selbst Zeuge der Ungerechtigkeit wurde. Bruce Wayne. Der Sohn von Milliardären, der loszog um ein Verfechter des Guten zu werden. Um Batman zu werden. Kämpfend gegen die Mafia und den größten Nutznießer von Angst, Scarecrow, lehrt er ihnen die Nacht zu fürchten, doch dabei kommt er einer weitaus größeren Bedrohung auf die Schliche. Die Handlung von „Batman Begins“ ist im Vergleich zu anderen Superheldenfilmen sehr realistisch ausgefallen. Der Werdegang von Bruce Wayne zu Batman wird nachvollziehbar erzählt und seine Motive sind es ebenfalls und außerdem auf einer emotionalen Ebene, welche jeder sich hineinfühlen kann. Der Regisseur Christopher Nolan, welcher sich für „Inception“ auszeichnete, ist es gelungen, einen Helden zu zeichnen, der menschlich ist und keinesfalls eine Kampfmaschine verkörpert. Er hat seine Kanten, seine Schwächen, seine Wünsche. Bruce Wayne ist ein greifbarer Held, welcher eigentlich jeder sein könnte. Ebenfalls schlägt die Story in dieselbe Kerbe. Düster, realistisch und nicht abgedreht, sondern passend und stimmig. Hier wird der Verfall einer Stadt erzählt, welche unter der Korruption leidet, sei es sozial oder wirtschaftlich. Es passt, denn solche Probleme sind in einer echten Stadt möglich oder machen schon Karriere. Die Handlung ist außerdem mit toller Action, welche echt toll inszeniert und mit paar gelungenen One-Linern gespickt ist, welche von der gedrückten, dreckigen Atmosphäre ablenken und kurz ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Es ist eine wahrlich gelungene Handlung, welche jedoch gegen Ende an etwas an Fahrt verliert. Es liegt nicht daran, dass nichts passiert, sondern das das Motiv des Bösewichtes fasst schon lächerlich erscheint und so einen kleinen, aber bitteren Nachgeschmack neben dem sonst so stimmigen Gesamtbildes hinterlässt. Dieser bittere Nachgeschmack wird aber durch die köstliche Darstellerriege übertüncht. Angefangen mit Christian Bale (Public Enemies) der Bruce Wayne verkörpert. Wie schon erwähnt stellt sein Batman einen ganz neuen Batman dar und er passt perfekt in die Rolle des gerechtigkeitsliebenden Millionärs, der Nachts zum Rächer wird. Sei es sein Spiel oder seine Ausstrahlung, es passt. Auch passend ist Cillian Murphy (Inception) als Scarcrow. Die Rolle des kleinen Mistkerls, der so gar nicht der unbesiegbare Bösewicht ist, ist ihm auf das Leib zugeschnitten. Genau wie die des Haudegen Liam Neeson (96 Hours-Taken), der mit Ras al Ghul einen feinen zwielichtigen Unterstützer Waynes gibt. Gerade wenn man von Unterstützer sprechen: Michael Cain als der treue Butler von Bruce Wayne und Morgan Freeman als Lucius Fox, der Batman mit allerlei grenzgenialen Gadgets versorgt, sind genau so wie Katie Holmes, als Rachel und Freundin Waynes, famos. Der Cast gibt sich wahrlich keiner Blöße und liefert ein tolles Gesamtbild ab. Aber auch das Gesamtbild auf Seiten der Technik ist gut. Die Actionszenen sehen schön aus und die weitläufigen Aufnahmen von Gebirgszügen und Gohtam sind stimmig. Diese tollen Bilder werden von einem wahrlich genialen Soundtrack untermalt. Dieser stammte aus der Feder von Altmeister Hans Zimmer (Fluch der Karibik, Sherlock Holmes) und James Newton Howard und ist eine Wucht. Er ist düster, episch und jeder Zeit mehr als passend. Wenn es dann auf dem Bild hoch her geht, dann erzeugt die Musik ein Kribbeln, welches nur selten ein Film hervorrufen kann. Manchmal will man den Bildschirm bzw. Fernseher einfach nur abschalten und nur den Soundtrack genießen. Obwohl…Nein, wer will bei diesem Film das Bild abschalten? Christopher Nolan hat einen neuen, dunklen und realistischen Batman geschaffen. Nichts mehr erinnert an die ergangenen Komiktage. Tiefgang trat stattdessen an die Stelle und gepaart mit einer mehr als gelungenen Darstellerriege und einem noch besserem Soundtrack kann man mit Recht und Fug behaupten, dass „Batman Begins“ ein sehr guter Superheldenfilm geworden ist, welcher nur am schwachem Motiv des Bösewichtes krankt. „Batman Begins“ bekommt 4,5 von 5 Hüten und wisst ihr warum? „Because it’s Batman!“
Batman Begins Bewertung