Bewertung: 3.5 / 5
„Der Diktator“ läuft grad ihn den Kinos an und ob er ein gelungener Satiere-Klamauk ist, oder doch nur eine Schlaftablette für Tyrannen, sage ich euch jetzt. Admiral General Aladeen ist der Herrscher des fiktiven Gaunerstaates Wadiya. Er lebt ein leben in Saus und Braus. Das Leid seiner Untertanen ist ihm egal, Atombomben sind wichtiger. Doch als von der UN aufgefordert wird sich für seine Taten recht zufertigen, muss er widerwillig gen Amerika aufbrechen. Dort wird er Opfer einer Entführung und wird bis ins unkenntliche entstellt (sein heiliger Bart wird abgeschnitten). Als dann noch sein Posten durch einen Doppelgänger ersetzt wird, muss er handeln. Denn ohne Bart und Geld lässt es sich in Amerika nicht leben… „Der Diktator“ ist die dritte Zusammenarbeit zwischen Larry Charles (Brüno, Borat) und Sacha Baron Cohen (auch Brüno und Borat). Dabei ist ein recht guter Film rausgekommen der viel Wert auf Gags legt und weniger auf politische Probleme. Das ist schade, denn gerade ein Film, wie dieser hier, hätte ein großes Potential gehabt. Man hätte vieles durch den Kakao ziehen können, aber stattdessen hat man sich auf Witze spezialisiert, welche oft unter die Gürtellinie gehen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist ja nicht so, dass die Gags nicht zünden, ganz im Gegenteil, sie sind oft zum Brüllen komisch und kritisieren auch Umstände in verschiedenen (Politik)Kulturen, aber dies eben eher selten. „Der Diktator“ ist viel mehr pubertär als politisch. Auch rettet die Handlung nichts, denn sie ist schon in vielen (Kinder)Filmen aufgegriffen worden und verwurschtet worden. Sie ist weder spannend, noch neu. Viel mehr dient sie dazu, den Gags eine Grundlage zu bieten. Das ist zwar nicht schlecht, aber da schon die Gags weniger mit Politik zu tun haben, wird dem Zuschauer nicht viel Nährwert geboten. Mit 83 Minuten ist der Film auch noch kurz geraten, aber das ist in diesem Falle gut so, den so verspürt man mindestens nie Längen und die Gagdichte ist folglich auch viel größer. Was jedoch ganz überzeugen kann ist Sacha Baron Cohen. Er ist wie er ist. Entweder man mag ihn, oder man mag nicht. Er spielt den egoistischen und selbstverliebten Diktator famos und ist ein wahres Highlight des Filmes. Man sieht, dass er mit viel Liebe dabei war und deshalb freut man sich umso mehr und genießt einfach. Ben Kingsley (Prince of Persia) spielt den sinistren Onkel von Admiral General Aladeen. Er ist solide in seinem Spiel, liefert aber wirklich keine Meisterleistung ab. Er ist einfach okay. Mehr nicht, aber auch nicht weniger. Hätte man ihn etwas mehr ins Rampenlicht geschoben, so hätte man aus dem Star weit aus mehr rausholen können. Die anderen Darsteller wie Anna Faris (Scary Movie 4) liefern einen guten, aber auch nicht wahnsinnig guten Job ab. Sie spielen alle annehmbar und passen zu ihren Charakteren. Man empfindet Sympathie mit ihnen, aber am nächsten Tag hat man sie aber auch schon vergessen. Die Gastauftritte von diversen Schauspielern sind hingegen gelungen und verleien dem Film eine realistischere Note…und natürlich sind sie lustig. „Der Diktator“ ist jetzt nicht der perfekte Film geworden. Er ist nur selten kritisch und viel zu pubertär. Die Darsteller sind bis auf Sacha Baron Cohen, welcher hier wieder einen tollen Job abliefert, eher mittelmäßig und die Geschichte an Sich gewinnt auch keine Innovationspreise. Dennoch hat man seinen Spaß bei dem Film, denn wenn man ihn als normale Komödie sieht, so hat man einen Heidenspaß und vergisst gern, dass er sein Potential nicht ganz ausgeschöpft hat. „Der Diktator“ bekommt 3,5 von 5 Hüten.
Der Diktator Bewertung