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The Weather Man

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The Weather Man Kritik

The Weather Man Kritik

The Weather Man Kritik
0 Kommentare - 17.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Weather Man" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Der Moderator David Spritz (Nicolas Cage) arbeitet als Moderator in Chicago. Eines Tages eröffnet ihm sich eine große Chance, als ihm eine Stelle bei „Good Morning, America“ anbietet. Doch dafür muss er nach New York, während sein Privatleben verrückt spielt. So erhält sein Vater Robert Spritzel (Michael Caine) von Ärzten eine schlimme Nachricht, während sein Sohn Mike (Nicholas Hoult) von der Polizei festgenommen wurde. Nun muss David sich zwischen seiner Karriere und der Familie entscheiden.

Für einen Mann kann das Leben mitunter recht herausfordernd sein. Je nachdem, wie man gelebt hat und wen man um sich hat. Für den Wettermann David Spritz ist es das dieser Tage. Er ist eine lokale Berühmtheit, verliest Wettervorhersagen für etwa zwei Stunden am Tag und bekommt dafür einen Haufen Geld. Doch wie das eben so ist, läuft nicht alles so rund in seinem Leben und so träumt er davon Autor zu sein, sein Vater ist todkrank, seine Frau hasst ihn und hat einen neuen Freund, seine Tochter wird ob ihres starken Übergewichts in der Schule gemobbt und sein Sohn ist auf Abwegen im Drogenmilieu und wurde ganz nebenbei noch sexuell missbraucht. All das vereint The Weather Man, ein Film, der mit wirklich starkem Tobak aufwartet und unterdessen eigentlich davon erzählen möchte, wie man sein eigenes Leben wieder auf die Reihe kriegen kann. Nach Werken wie Ring (2002) und Fluch der Karibik (2003) ist dieser Film für Regisseur Gore Verbinski ein weiterer Versuch und Ausflug in ein Genre, daß sich nicht so ganz einordnen lässt ist es mehr Drama, oder eine schwarze Komödie? Klar, so wichtig ist das am Ende auch nicht, doch es zeigt, daß die Tonalität des Werkes eine nicht unwesentliche Rolle im Film spielt.

Vielleicht liegt eine der großen Debatten um The Weather Man auch gleich in der Wahl seines Hauptdarstellers. Daß Cage zu jenen Künstlern gehört, die ein unglaubliches Können an den Tag legen, ist wohl bekannt. Tatsächlich aber liegt hier das Problem in der Bitterkeit. Denn der Film mag vielleicht in einigen Momenten schwarz humorig anmuten, kann aber nie ganz darüber hinwegtäuschen, daß seine Botschaft auch vollends auf Drama abzielt. Und das wird zum Problem, weil der Film dabei immer wieder das Thema der Familie in den Mittelpunkt rückt. Es ist eben eine zerrüttete Familie, die im Zentrum der Geschichte steht. Ein Seitensprung, der Traum vom großen Glück mit Frau und Kindern, die Hoffnung den Vater lange bei sich zu halten, all das entlädt sich im Film nie wirklich ironisch und zeugt auch eher davon, daß man hier ganz einfache Werte vermitteln will. Daß das natürlich nicht immer so klappt und manche Konstellationen einfach zum Scheitern verurteilt sind, ist auch klar, wenn wir von einem Spannungsbogen reden. Tatsächlich kommt in The Weather Man aber nie so etwas wie ein Spannungsbogen auf. Denn so sehr der Film auch quasi etwas mehr als 90 Minuten andauert, um so eher fühlt er sich an, als liefe er die doppelte Länge. Denn das Pacing und das kontaktierende ruhige Voiceover führen zu nichts, was man bräuchte, ohnehin ist es einfach langweilig.

Dem Film fehlt es ferner an Subtilität. Die Erwartung im psychologischen Sinne, nach welcher die Figuren besondere Enttäuschung erleben, ist es, die den Wandel herbeiführen soll. Ob dieser nun kommt, oder auch nicht, wird aber zunehmend egal, weil der Film seinen Fokus darauf verschiebt, daß diese Enttäuschung in vielen Figuren eine Kettenreaktion auslöst. Und das wiederum führt auch dazu, daß die thematischen Ausflüchte der einzelnen Subplots eben erheblich an Wichtigkeit gewinnen. Einfach ausgedrückt, verliert der Film sich in Nichtigkeiten, die zwar dramatisch und drastisch sind, aber nie der Kern der Geschichte war. Nun ist eine Geschichte in Filmen ohnehin ein streitbares Thema. Die besten Filme aller Zeiten lassen ihre Figuren treiben. So etwa in Blade Runner (1982) oder auch Fight Club (1999). Hier aber ist kein Treiben zu entdecken, eben anhand dessen, was bereits ausformuliert wurde. Man kann schlecht mit der Tonalität mithalten, obwohl das gezeigte natürlich grundsätzlich kein Problem darstellt und auch die Hauptdarsteller zu überzeugen wissen. Generell ist es das Träumen von anderen Gegebenheiten, eben klassisches Kino, wenn man so will. Daß erreicht man auch und es ist vielleicht hier auch ein Plädoyer dafür zu erkennen, aus dem bekannten und gewohntem auszubrechen. The Weather Man ist da eigentlich ziemlich klar, wenngleich man nie so wirklich Sympathien für das alles aufbringt.

Klar kann das Leben mitunter recht schräge Pfade einschlagen und manchmal regelrecht Scheiße sein. So auch für Spritz, der von Passanten, die ihn aus dem Fernsehen kennen, aus unerfindlichen Gründen mit Kaffee abgeworfen wird. Auch im Alltag mustert er sich nicht gerade als sehr freundlicher Mensch und macht einen ihn erkennenden Mann blöd an. Natürlich ist das für einen Schauspieler gefundenes Fressen, weil er hier seinen eigenen Bekanntheitsgrad einbauen kann und damit die Erwartung an ihn durch die Gesellschaft porträtiert wird. Ist ja heute auch wieder ein großes Thema, wenn man bedenkt, daß es für viele Leute wichtig erscheint, daß ihr Leinwandidole auch gute Menschen sein müssen. Müssen sie nicht, aber der Film entlarvt das in einigen Momenten auch ganz gut und klar, daß ist ein privilegiertes Problem, welches The Weather Man da herausstellt. Doch das funktioniert dann sehr gut.

Etwas altbacken und melodramatisch ist The Weather Man ein Film, der viele Themen unter einen Hut bringen möchte, dabei aber nur auf einen gescheiterten Familienkonsens hinausläuft. Das ist gut gespielt und mitunter auch recht durchdacht, aber in weiten Teilen sehr zäh und wenig aufschlussreich.

The Weather Man Bewertung
Bewertung des Films
510

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