
Bewertung: 3 / 5
Nach dem neuen "Twisters" habe ich mir auch nochmal den alten "Twister" aus 1996 angesehen.
Damals war das sicher ein geiler Film, aber heute merkt man ihm das Alter doch ein wenig an, und ich meine nicht nur die Technik und die visuellen Effekte, sondern auch die Schauspieler, dessen Schauspiel und die geringere emotionale Tiefe. Der Film wirkt noch recht "cheesy", wie man so schön sagt. Klar, auch der neue "Twisters" ist ein wenig "cheesy", aber er ist dennoch in allen Belangen eine Qualitätsstufe höher angesiedelt.
Glen Powell spielte seine Rolle besser, emotionaler und glaubwürdiger als es Bill Paxton in "Twister" tat. Das gleiche gilt für Daisy Edgar-Jones, die ebenfalls emotionaler und besser spielt als Helen Hunt, welche nie auch nur eine Träne vergossen hat.
Ich las vor kurzen in diversen Kritiken zum neuen "Twisters", dass die Effekte kaum besser aussehen würden als beim alten "Twister" aus 1996. Also das kann ich nun, nachdem ich den alten gesehen habe, als absolutes Märchen abtun. Völliger Unsinn! Die Tornados hier sehen doch schon sehr verpixelt und unrealistisch aus. Die Bewegungen der Luftströme und die äußere Hülle der Tornados sieht richtig abnormal und komisch aus. Dagegen sehen die Tornados im neuen Film doch schon deutlich besser aus. Da liegen Welten zwischen der Qualität.
Auch die Handlung selbst ist zwar recht ähnlich, beim neuen aber doch etwas detailreicher und wissenschaftlicher. Hier beim alten wirkt die Handlung mit den Sensoren doch schon arg aufgesetzt und komisch. Die Behälter, die Bill und Jo dabeihaben, sind angeblich zu schwer, doch was hat das Gewicht der Behälter denn für eine Bewandtnis? Es geht doch um die Sensoren, und die sollen vom Tornado eingesogen werden. Was hat der Behälter damit zu tun. beim ersten Tornado haben sie den Behälter überhaupt nicht aktiviert oder geöffnet, warum auch immer, obwohl es doch genau darum ging. Die Sensoren wurden nicht vom Tornado eingesogen, weil sie den Behälter einfach nicht geöffnet / aktiviert haben. Beim zweiten Versuch haben sie irgendwie gar nichts mit dem Behälter gemacht, als sie die Zwillingstornados um sich hatten. Beim dritten mal sind die Sensoren rausgekullert und lagen auf der Straße herum, wurden aber nicht in die Luft gesogen, während schwere Dinge wie Äste und Schilder alle in der Luft herumflogen. Das muss einer verstehen. Beim letzten Mal haben sie die Sensoren so mit Getränke-Dosen umgebaut, dass aus ihnen fliegende Rasierklingen wurden. Das ist doch an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Dann war da die Geschichte mit Bills neuer Frau, die eigentlich keinen wirklichen Sinn in der Handlung ergeben hat. Das ganze wirkt einfach unnötig und hätte man sich auch sparen können.
Was die Handlung betrifft, ist der neue Film doch weitaus glaubhafter und besser umgesetzt worden.
Was mir beim alten aber gut gefallen hat, war die Musik und der 90er-Style. Auch der Surround-Sound war für 1996 doch sehr ordentlich. Spaß hat er allemal gemacht, aber mit dem neuen "Twisters" kann der alte nicht ansatzweise mithalten.
Bewertung: 6/10 Punkte
Wiederschauwert: Gering
Nachhaltiger Eindruck: Gering
Emotionale Tiefe: Gering
