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Vergessene Welt - Jurassic Park

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Vergessene Welt: Jurassic Park Kritik

Vergessene Welt - Jurassic Park Kritik

Vergessene Welt - Jurassic Park Kritik
0 Kommentare - 16.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Vergessene Welt - Jurassic Park" ist.
Vergessene Welt - Jurassic Park

Bewertung: 3 / 5

Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum) wird von John Hammond (Richard Attenborough) beauftragt, die Leitung einer Expeditionstruppe zu einer von Dinos bewohnten Insel zu übernehmen. Hammond ist fest entschlossen, die Fehler seiner Vergangenheit wiedergutzumachen. Zunächst zögert Malcolm, doch als er hört, daß seine Ex-Freundin Sarah Harding (Juliane Moore) bereits auf der Insel ist, willigt er ein. Er begibt sich auf die Reise und als dann noch seine Tochter Kelly (Vanessa Lee Chester) als blinde Passagierin mitreist, ist das Chaos perfekt.

Nach einer kleinen Weile, die man in Vergessene Welt: Jurassic Park verbringt, hat man ein ganz mulmiges Gefühl. Es ist vielleicht das schwierigste überhaupt zu erörtern, warum dem so ist und wenn man sich eine Lösung sucht, dann müsste man vielleicht auch so ein wenig am Vorgänger Jurassic Park (1993) zweifeln. Eigentlich für sich genommen, ist dieses Werk relativ intelligent konstruiert. Zufällige Motivationen, werden durch waschechte Verbindungen zwischenmenschlicher Natur aufgegeben. Der Ort ist ein anderer, das Problem wird zumindest von einigen Charakteren insgesamt anders gedacht und es kommen neue und teils interessante Figuren hinzu. So weit, so gut. Doch die Frage lautet ja, ob das Werk überhaupt so anders ist, als es wirklich den Anschein macht. Wirklich andere Fortsetzungen gibt es ja eigentlich nicht und selbst die allerbesten Fortsetzungen, wie etwa Aliens – Die Rückkehr (1986), Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (1980) oder auch The Dark Knight (2008) verhandeln in ihrem Kern ja durchaus die gleichen Fragen, wie es der Ursprungsfilm tat. Im Zentrum einer gelungenen Fortsetzung steckt also nicht wirklich die Innovation des Konzeptes, sondern etwas anderes. Und das sind Dinge, wie die Entwicklung von Figuren, ein tiefer Fall, ein Zerwürfnis oder dies oder jenes. Im Falle von Vergessene Welt: Jurassic Park behandelt Spielberg aber die gleichen Banalitäten, die er schon in seinem Original in den Mittelpunkt rückte. Und da fragt man sich schon, was das soll.

Sicherlich, wer Dino-Action sehen möchte, der bekommt sie hier. Und das grundlegende Setting, nämlich die Natur durch eine noch unübersichtlichere Natur auszutauschen, ist halt an sich schon mal irgendwie fragwürdig. Zum einen, kann man loben, daß da etwas passiert, das man in immer neue Situationen geworfen wird und sich der Film so entwickelt, daß man kaum aufatmen muss. Was als Rettungsaktion beginnt, mündet in einem King Kong-Finale, daß als Hommage tatsächlich auch angenehm wirkt. Insofern ist auch diese Fortsetzung ein klassischer Kopf-Aus-Film. Dabei könnte man natürlich jetzt über die Frage debattieren, was an den Figuren wirklich noch von Bedeutung ist. Kapital gegen Familie werden hier gegeneinander aufgespielt, wobei Spielbergs Film tatsächlich in der Lage ist den Konflikt, den der Neoliberalismus und der Neokonservatismus nicht begreifen wollen, zu differenzieren und auch in diesem Falle den Zuschauer vor eine Wahl stellt. Vor dem Angesicht des Untergangs ist eben die Familie wichtiger und die Begründung, warum es zu der Katastrophe kam, die liegt eben im Kapitalismus begründet, was dieser Film auch den Mitarbeitern der Firma InGen untermauert. Vielleicht fehlt es dem Film aber dennoch insgesamt an einer antreibenden antagonistischen Macht, nach welcher die Unterschiede nochmal hervorgehoben werden. Sicherlich ist es reizend, wenn man gegen Dinos in den Kampf zieht, doch wo ist die Substanz darf an der Stelle gerne mal gefragt werden. Das ist ja auch ohnehin ein großes Problem von Monster-Filmen, besonders solchen wie Godzilla (2014) oder auch Kong: Skull Island (2017). Denn hier wie dort werden die Menschen zur absoluten Passivität verdonnert und haben eigentlich nicht wirklich eine Macht, irgendetwas gegen überirdische und Urzeitwesen auszurichten.

Es liegt sicherlich so ein wenig in der Natur des Menschen, die gleichen Fehler erneut zu machen. Wieder sind es die bösen Kapitalisten, die versuchen wieder aus den mordenden Tieren Kapital zu schlagen und es kommt eben, wie es kommen muss, zu einer Katastrophe. Nun hat sich Spielberg hier entschieden, seinen Film mit einem Happy End auszulegen und dann eben eine Insel für die Tiere freizumachen und diese ihr eigenes Dasein fristen zu lassen. Das ist wohl tierfreundlich, wenn man so will. Der grundsätzliche Ansatz ist ja dabei auch nicht das Problem. Eigentlich ist es gar kein Problem. Es ist nur erstaunlich, daß man ein solches wichtiges Thema abstrakt anhand von jetzt nicht gerade sehr zimperlichen Tieren zur Schau stellt. Insgesamt scheint der zweite Teil nochmal eine Spur drastischer, wenn etwa zwei T-Rex einen Menschen zweiteilen und auffressen, im Schlamm gekämpft wird und der schaurige Wald die Figuren umgibt. Man merkt da schon einen deutlichen Wandel an, weil es im Vorgänger noch viel mehr um das Staunen ging, musste in der Fortsetzung an anderen Stellen etwas Neues präsentiert werden. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Spannend ist zudem, daß Ian Malcolm eine dunkelhäutige Tochter hat. Nicht aus dem Grund, weil man sich fragt, wo sie herkommt, sondern viel eher, weil man älteren Filmen in der Vulgärdebatte ja durchaus immer wieder vorwirft etwas misanthropisch zu sein. Gerade aber anhand dessen, daß die Figur als Figur steht und nicht als politisches Statement ist dieser Film weltoffener und liberaler, als so ziemlich jeder Film der 2010er, der sich das auf die Fahne schrieb. Da steckt eine Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit drin. Heute würde man Dialoge schrieben wie, „Hallo mein weißer Dad, ich bin deine dunkelhäutige Tochter. Und das ist voll ok, jo.".

Wenn man versucht, die gezeigten Bilder zu verarbeiten und sich die Frage stellt, wo man begann und wo man endet in Vergessene Welt: Jurassic Park, dann ist klar, daß Spielberg alles dafür tut, dem Zuschauer einen wilden Ritt zu vermitteln. Schließlich fängt das gesamte Abenteuer als eben solches an und mündet in eine Zerstörungsorgie inmitten einer Stadt. Das ist bewundernswert banal und zeigt auf, daß die Regie hier über so manches Manko hinwegtrösten kann. So ist ja auch der letztliche Auslöser, nämlich das Dinos auf ein Schiff gebracht werden und dann entkommen, an Idiotie und Konstruktion nicht mehr zu überbieten. Das macht Spaß, ist unendlich hohl, aber unterhaltsam. Sicherlich ist man sich da in gewisser Weise auch mit der Fortsetzung im Vergleich zum Original treu geblieben.

Vielleicht hätte das nie ein Franchise werden sollen und Vergessene Welt: Jurassic Park hätte als Produkt nie entstehen dürfen. Er ist nicht grauenhaft, aber in sich als Produkt eben nur ein Produkt und damit völlig belanglos. Spielberg versucht sein Bestes, etwas Neues mit dem Material anzufangen und stilistisch wird er noch etwas düsterer. Aber insgesamt bleibt es eher ein Film, über den man nicht weiter nachdenken muss.

Trailer zu Vergessene Welt - Jurassic Park

Vergessene Welt - Jurassic Park Bewertung
Bewertung des Films
610

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