Bewertung: 5 / 5
Aus der späten Phase der großen Bette Davis, die zu meinen absoluten Lieblingen gehört, gefallen mir nur noch wenige Werke, die haben es dafür aber in sich.
Da ist zum einen "Tod auf dem Nil" aus dem Jahr 1978 nach Agatha Christie. Die Davis ist als Teil eines großartigen Ensembles zu sehen.
Und "Wiegenlied für eine Leiche" im Jahr 1964, um den es auch gehen soll.
Nach "Was geschah wirklich mit Baby Jane?", dem Überraschungserfolg des Jahres 1962, sollten die Crawford und Davis erneut zusammen auftreten, unklar bleibt, wie es zum Ausstieg von Joan kam. Olivia de Havilland ersetzte sie, ihr gelang eine unvergessliche Performance als energische Couisne Miriam. Zum großartigen Ensemble gehörten noch Joseph Cotten, Agnes Moorehead, Victor Buono ( in Rückblenden als Charlottes Vater ) und Mary Astor.
Für Astor war es der letzte Filmauftritt.
Der Film umfasst eine Zeitspanne von 1927 bis 1964.
1927 geschah es, dass dem verheirateten Geliebten von Charlotte Hollis während einer Party Kopf und eine Hand abgehackt werden. Charlotte findet ihn und ist fortan traumatisiert.
37 Jahre später machen sich Kinder einen Spaß daraus, der inzwischen zur alten Jungfer gewordenen Charlotte einen Streich zu spielen. Was für ein billiges Vergnügen.
Dann soll auch noch das Herrenhaus abgerissen werden. Verhindern soll dies Cousine Miriam...
Ich kann Hochspannung versprechen, denn was speziell in der zweiten Filmhälfte passiert, ist Grusel vom Feinsten. Das spielfreudige kompetente Ensemble ist maßgeblich für den Erfolg verantwortlich, zudem dürfte auch hinter den Kulissen eine entspannte Atmo geherrscht haben, denn Olivia und Bette hatten schon einige Filme zusammen gedreht und waren miteinander befreundet. Beide waren zweifache Oscar-Preisträgerinnen.
Ach ja, die Oscars: Sieben Nennungen gab es.
Ich habe an diesem Gruselklassiker nichts auszusetzen und empfehle ihn wärmstens.