Bewertung: 4.5 / 5
Diese Kritik ist spoilerfrei!
"Wolverine: Weg des Kriegers" ist in meinen Augen der verkannteste Film der X-Men-Reihe. Den niedrigen IMBD-Wertungsspiegel des Films kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für mich einer der besten Filme der gesamten X-Men-Filmreihe.
Trailer zu Wolverine - Weg des Kriegers
Die Handlung spielt nach „X-Men: Der letzte Wiederstand“. Logan hat sich von der Gesellschaft abgekapselt und hat jede Nacht Alpträume von Jean und ihrem Tod, den er verantwortet. Er versucht, damit klarzukommen, doch es gelingt ihm nicht. Dann fliegt er nach Tokyo, um sich von dem sterbenden Yashida zu verabschieden, dessen Leben er 1945 gerettet hat. Doch dann kommt alles anders und Logan wird in ein Familiendrama, eine Intrige und in geheime Machenschaften hineingezogen, die schlimme Folgen für ihn haben werden. Die Handlung bietet zudem einige tolle und spannende Wendungen.
Das Setting des Films wird nach Japan verlegt, und das bringt frischen Wind mit sich. Abgesehen von Logan kommen in diesem Film nur neue Charaktere vor (von er Post-Credit-Scene und den Traumszenen mit Jean abgesehen). Jeder der Charaktere hat eigene Motive, Ansichten und Gefühle. Jeder Charakter wurde gut geschrieben und erzeugt Gefühle bei mir als Zuschauer. Ich fühle mit ihnen mit und finde die gesamte Handlung von Anfang bis Ende spannend und interessant. Allgemein konnte mich dieser Film emotional gut mitnehmen.
Großartig finde ich auch die Post-Credit-Szene, die direkt an „X-Men 3: Der letzte Widerstand“ anknüpft und auf "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" hinarbeitet. Das mit Charles und seinem Rollstuhl und seinem Aussehen passt zwar nicht ganz, aber es ist okay, denn einen anderen Darsteller als Patrick Stewart wollte wohl niemand sehen.
Auch das Pacing des Films gefällt mir sehr gut. Die Handlung bekommt die nötige Zeit, um erzählt zu werden. Auch bekommt jeder Charakter die nötige Zeit und Screentime, um aufgebaut und entwickelt zu werden. Der Film fühlt sich weder zu lang noch zu kurz an und das Tempo ist genau richtig. Der Film wird nie langweilig oder hektisch.
Die Actionszenen sind großartig choreografiert und bleiben stets übersichtlich. Die Kameraführung ist klasse und bietet immer wieder einige interessante Einstellungen und Perspektiven. Zudem ist dieser Teil bis hierhin der wohl ernsthafteste und brutalste Teil der Reihe. Die Tötungen sind blutiger und es wirkt wesentlich heftiger, wenn Wolverine mit seinen Adamantiumkrallen jemanden verletzt oder umbringt. Es gibt einige richtig tolle Actionszenen wie im und auf dem Schnellzug, im Anwesen oder auch im finalen Showdown.
Der Soundtrack von Marco Beltrami greift zwar auch leider nicht das X-Men-Theme auf, ist aber durchweg gut gelungen und passt gut zum Setting und zu den Szenen.
Die Tonabmischung ist wieder besser gelungen als noch bei „X-Men Origins: Wolverine“, doch sie hätte auch besser sein können. Dennoch auf gutem Niveau.
Für mich wird dieser Film zu Unrecht so häufig kritisiert. Ich fand ihn bereits im Kino super und finde ihn auch heute noch großartig. Für mich einer der besten Filme der X-Men-Filmreihe. James Mangold hat sich hier bereits als gute Regie bewiesen.
Bewertung: 9/10 Punkte
Wiederschauwert: Hoch
Nachhaltiger Eindruck: Mittel
Emotionale Tiefe: Mittel