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Zombieland - Doppelt hält besser

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Zombieland: Doppelt hält besser Kritik

Zombieland - Doppelt hält besser Kritik

Zombieland - Doppelt hält besser Kritik
0 Kommentare - 30.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Zombieland - Doppelt hält besser" ist.
Zombieland - Doppelt hält besser

Bewertung: 3.5 / 5

Die Zweckfamilie um Wichitia (Emma Stone), Little Rock (Abigail Breslin), Columbus (Jesse Eisenberg) und Tallahassee (Woody Harrelson) macht es sich im nun mehr leeren Weißen Haus gemütlich. Als Little Rock und Wichitia eines Tages verschwinden, sind die Jungs auf sich allein gestellt und Columbus findet Trost in der hübschen Madison (Zoey Deutch). Als jedoch Wichitia zurückkehrt, ohne Little Rock macht sich das Team auf die Suche, nach Little Rock, die mit dem Kiffer Berkeley (Avan Jogia) durchgebrannt ist.

Klammheimlich und gar unsichtbar kristallisiert sich das politische Verständnis einzelner Akteure rund um einen Film heraus. Ist man eher links oder konservativ-rechts orientiert. Das ist immer so. Filme sind immer politisch und es gibt da wohl keine Ausnahme. Nun deutete sich bereits im Vorgänger an, daß dieser Film gewisse Werte vertritt, die durchaus eher dem Konservatismus zugeordnet werden müssen. Und ein ähnliches Verfahren legt der Film hier an den Tag. Da ist dann die Familie und der Zusammenhalt das Allerwichtigste. Staatsversagen wird schnell als solches identifiziert und man fühlt sich schnell in seiner eigenen Ideologie bestätigt. Und auch das Konsumieren bestimmter Drogen, wie auch der Hang, nicht gewalttätig zu sein, werden hier als etwas Negatives konnotiert. Nun muss man selber kein Pazifist sein, um gewisse fast schon soziale Gepflogenheiten in den USA und insbesondere im ländlichen Teil der Staaten anzukreiden. Auf der anderen Seite, sollte man doch meinen, daß Pazifismus und der freie Konsum von Substanzen, die zumindest auf rein physischer Ebene wesentlich ungefährlicher sind, als etwa Alkohol oder ganz gewöhnlicher Tabak durchaus in gewisser Weise erstrebenswert sein können. Natürlich geht die Rechnung da nicht ganz auf, wenn etwa der Gebrauch von Cannabis auch dazu führen kann, daß man eine durch Substanzen entwickelte Psychose entwickelt und der Pazifismus im Angesicht der Apokalypse jetzt nicht gerade zweckdienlich ist. Doch insgesamt entdeckt man in diesen kleinen, als Witz ausgelegten Momenten da ein klares politisches Statement.

Trailer zu Zombieland - Doppelt hält besser

Nun scheinen die Autoren und Regisseur Ruben Fleischer aber keineswegs ironiefrei zu sein. Gerade die von Woody Harrelson gespielte Figur des Tallahassee ist ja durchaus spannend. Das liegt nicht nur daran, daß Harrelson zu der Sorte Schauspieler gehört, die jeden Müll aufwerten können, sondern auch deshalb, weil er das Feindbild aller vermeintlich linker Demokraten in den Staaten repräsentiert. Er hat ein gewisses Bild von Männern, er liebt Knarren, er liebt Gewalt und ist allgemein eher anarchisch veranlagt. Eben das übliche Gerede davon, daß der Staat versagt habe und alle ja nur betrügen würde. Doch Tallahassees Figur ist eine hochkomplexe, vielleicht die interessanteste im gesamten Film. Denn sie wird klar konfrontiert mit Leuten, die eher weniger in diese Richtung schlagen und zu Teilen gar von der gesamten Attitüde, die er pflegt, irritiert sind. Er ist eben ein Rebell und das, was man als vermeintlich männlich beschreiben würde. Dann jedoch, gibt man ihm auch den Raum, um unglaublich sanft zu sein, weil er sich etwa um die nun nicht mehr so kleine Little Rock kümmert. Das familiäre ist hier ein großes Thema, weil diese Familie sich eben zerstreitet. Da kommt die Pubertät auf Little Rock zu. Columbus und Wichitia kriegen sich in die Haare und plötzlich hat man das, wovor sich Vin Diesel in seinem Leben wohl am meisten fürchten würde. Der Plot ist dabei ähnlich banal, wenn nicht gar noch banaler als im Vorgänger. Dafür gelingt es dem Film aber auf ganz anderen Ebenen zu überzeugen.

Denn Zombieland: Doppelt hält besser ist ein bemerkenswertes Sequel, daß in seinem Kern größer gedacht und in seiner Umsetzung nicht größer gemacht ist. So erlebt der Zuschauer durchaus einige, kleine Actionsequenzen, auf dem Weg zu besagter Hippie-Kommune, die Waffen ablehnt und sich die Birne wegkifft. Doch insgesamt hat das immer noch einen sehr nieschigen Charme, weil eben die Sets kaum größer wirken, als sie das im Vorgänger taten. Und das kann einerseits eine bewusste Entscheidung gewesen sein, weil man sich sagt, daß zwischenmenschliche Interaktionen einfach wesentlich wichtiger sind, als das Hollywood-Kredo „Höher, schneller, weiter.“ oder es kann unbeabsichtigt sein, weil man hier bewusst auf die inneren Konflikte setzt. So oder so ist das Endergebnis überraschend unterhaltsam, weil man auch hier mehr noch auf Komödie setzt, als noch im ersten Teil. Das kommt auch ganz gut, weil ein Großteil der Geschichte auf das ungleiche Männer-Duo um Eisenbergs und Harrelsons Figur konzipiert ist. Gerade wenn sie dann auf ihre absoluten Äquivalente treffen, macht das herrlichen Spaß, weil die Idee dahinter so albern, so schlecht und gleichzeitig so genial ist. Ohnehin hat dieser Film einige Gedanken und Ideen, die man so leicht auch in die Kategorie von Filmen packen kann, bei denen sich die Autoren nur Mist ausgedacht haben, der aber irgendwie funktioniert. Das ist durchaus pubertär, aber irgendwie gelungen. Gerade an der Figur der Madision lässt sich das sehr gut erkennen.

Wie auch der Vorgänger fällt in Zombieland: Doppelt hält besser auf, daß der gesamte Film nicht darauf ausgelegt ist, irgendeinen Sinn zu ergeben. Daß, was den Figuren passiert, passiert einfach. Die inneren Konflikte sind zwar schlüssig, dienen aber häufig nur als Aufhänger, um einen, nach dem anderen Gag oder irrwitzigen Moment herauszukitzeln. Das muss nicht immer funktionieren, kann manchmal auch nur selten funktionieren. Und dennoch ist dieser Film dann am Ende wie das laute, kleine Kind auf dem Spielplatz am Sonntagmorgen, daß gerade alle aufweckt und dem man dann trotzdem noch viel Spaß wünscht. Da werden dann aus dem Monotonen solch Ideen herausgeholt, daß die Figuren einander einen Preis verleihen, nachdem jemand im Jahr den absurdesten Zombie-Kill hingelegt hat. Daß man hier auch das Weiße Haus zu einem der Schauplätze der Geschichte macht, ist indes wohl wieder ein Meta-Kommentar, der sich so ein wenig, auf die Trump-Administration stürzen dürfte. Schließlich ist der Film im Jahr 2019 erschienen und somit zur Hälfte der besagten Amtszeit. Das könnte für einen potentiellen dritten Teil, dann gerade im Hinblick auf Corona sogar noch spannender werden. Es ist dann schon traurig, wenn man nicht mehr von Satire sprechen kann, sondern die Realität wesentlich absurder ist, als alle Witze, die man sich vorstellen kann.

Was soll man dazu noch sagen. Zombieland: Doppelt hält besser ist einfach ein Film, der nicht wirklich irgendwas zu sagen hat. Das hatte der Vorgänger schon nicht und dennoch ist es in dem Fall auffallend, daß man ob der Ideenlosigkeit Familienkitsch in den Mittelpunkt rückt und zur zentralen Geschichte erklärt. Doch das ist auch nicht so schlimm, weil der Film insgesamt mit seinem Anarchoanteil durchaus zu Gefallen weiß. Viel nachzudenken gibt es hier sicherlich nicht und alles ist dermaßen drüber, daß es gar nicht auffällt, wenn man da besonders tiefgründig sein wollte.

Zombieland - Doppelt hält besser Bewertung
Bewertung des Films
710

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