Bewertung: 3 / 5
Eigentlich ist die Idee von [b]Zwei vom alten Schlag[/b] gar nicht mal so schlecht, man stellt einfach zwei alte Film-Legenden in den Ring und lässt sie gegeneinander antreten. Doch dazu benötigt man natürlich auch Stars und mit Sylvester Stallone wurde die perfekte Wahl getroffen. Denn wen will man anderes im Ring sehen, als einen [i]Rocky Balboa[/i]. Ein passender Gegner wurde ebenfalls gefunden, denn DeNiro hat ebenso viele Fans, genauso wie Sly und ein Boxkampf zwischen beiden klingt gut. Neben DeNiro und Stallone, gibt es aber auch einen Auftritt einer berühmten Dame der 70er und 80er Jahre. Kim Basinger, welche für viele noch ein Engel für Charlie ist, übernimmt die Rolle der [i]Sally Rose[/i], welche zu den besten Jahren zwischen [i]Razor Sharp[/i] (Sly) und [i]Billy the Kid[/i] (DeNiro) stand. Jungen Zuwachs bekommen die Oldies von [b]The Walking Dead[/b]-Star John Bernthal. Das Drehbuch kommt von Tim Kelleher, so wie Rodney Rothman und Regie führte [u]Peter Segal[/u]. Story: Die heftige Rivalität der beiden Boxer Billy "The Kid" McDonnen (Robert De Niro) und Henry "Razor" Sharp (Sylvester Stallone) sorgte einst für Aufmerksamkeit im ganzen Land. Während der umjubelten Blütezeit konnten die beiden Jungs aus Pittsburgh jeweils einmal einen Sieg über den anderen erringen. Doch im Jahr 1983, am Vorabend ihres entscheidenden dritten Kampfes, gab Razor plötzlich seinen sofortigen Rücktritt bekannt und verweigerte eine Begründung für seine Entscheidung. Es kam nie zu dem Duell und das bedeutete auch für die Karriere von The Kid den Knock-Out. Als die beiden Box-Veteranen sich 30 Jahre später wiederbegegnen, kommt es zu einem handgreiflichen Streit, der im Internet für Aufsehen sorgt. Der Box-Promoter Dante Slate Jr. (Kevin Hart) sieht das Video und wittert einen großen kommerziellen Erfolg. Er unterbreitet den pensionierten Stars ein Angebot, das sie nicht ablehnen können und so steigen The Kid und Razor mit reichlicher Verspätung doch noch zum Entscheidungskampf in den Ring... Kritik: [b]Zwei vom alten Schlag[/b] beginnt mit einem Blick in die Vergangenheit, bei dem die spektakulären Karrieren von den beiden Boxern dokumentiert werden. Besonders auf die Fehde zwischen den Beiden wird im Rückblick eingegangen. Doch die glorreichen Zeiten der beiden Ex-Profis sind seit 30 Jahren vorüber und es gab nie einen Entscheidungskampf. Auffällig am Anfang ist, dass der Film eine große Ähnlichkeit zu den [b]Rocky[/b]-Filmen aufweist, vor allem Elemente aus dem sechsten Teil tauchen ziemlich häufig auf. Beispielsweise die Trainingsmethoden ähneln dem letzten Teil der berühmten Box-Saga sehr. Alan Arkin verkörpert zudem Slys harten Trainer, der aber nicht ganz so hartnäckig ist wie damals Burgess Meredith war. Die Frage die man sich als Zuschauer aber anfangs stellt ist: "Warum gibt es jetzt so plötzlich einen Rückkampf?" Es wird nicht ganz klar wieso jetzt sich beide, nach 30 Jahren, für diesen Kampf entscheiden. Mit Kevin Hart wurde ein Charakter eingebaut der ein Bisschen Humor reinbringen sollte, doch mir persönlich gefallen die Witze von ihm nicht und seine Darstellung ist qualitativ nicht wirklich zufriedenstellend, die jüngeren Zuschauer wird er aber sicherlich zum Lachen bringen. Die ersten richtigen Gags kommen von Stallone, der immer wieder durch coole Sprüche ein Wenig Spaß reinbringt. Zu Beginn gibt es allerdings viel zu schnelle Szenenwechsel, was sich aber ab dem Mittelteil ändert. Zudem kommt, dass DeNiro und Sly nicht so wirklich als knallharte Rivalen rüberkommen, selbst wenn sie schon ziemlich alt sind, sind sie viel zu nett zueinander. Dennoch überzeugen beide mit soliden Performances. Sehr erfreulich war dann die erste Szene mit John Bernthal, welcher mir in der Serie [b]The Walking Dead[/b] am Meisten gefiel und bald wird er ja noch in [b]The Wolf of Wall Street[/b] zu sehen sein und hoffentlich gibt es dann noch etliche Auftritte von ihm in der Zukunft. Leider hatte er eine andere Synchronstimme, aber eine solide Darstellung liefert er trotzdem ab. Aber auch Kim Basinger überzeugt. Die Frage bleibt während des ganzen Filmes gleich: "Ist das nicht zu viel [b]Rocky[/b]?" und es wäre vielleicht sinnvoller gewesen ein [b]Rocky 7[/b] daraus zu machen, bzw. es ganz zu lassen, da zu viel Ähnlichkeit zu [b]Rocky Balboa[/b] besteht. Auch wenn vieles, wie in [b]The Expendables[/b] schon, auf die Schippe genommen wird, ist diese Komödie nicht unbedingt nennenswert in diesem Jahr. Man bekommt eine 08/15-Story zu sehen, ohne besondere Wendungen und Höhepunkte, selbst wenn ein Bisschen Romantik eingebaut wurde. Zudem kommt dass der Film an manchen Stellen ziemlich unrealistisch ist, aber das war auch schon in [b]Rocky Balboa[/b] der Fall. Außerdem würden die Fans ganz anders reagieren, wenn zwei Legenden aufeinander treffen würden, denn erst am Ende interessieren sich die meisten Leute für das Aufeinandertreffen der zwei Oldies. Das Comedy Niveau kann man so mit dem Film [b]Das Schwergewicht[/b] vergleichen, wer bei dieser Komödie kaum lachen konnte, der wird auch bei [b]Zwei vom alten Schlag[/b] nicht so viel Spaß haben. Die besten Szenen bleiben die Sequenzen, in denen DeNiro und Stallone gemeinsam TV Spots drehen, aber auch eine Szene in der beide Boxer die Nationalhymne singen müssen, ist lustig. Gegen Ende entwickelt sich das Box-Spektakel in Richtung Familienfilm und somit sinkt auch in gewisser Weise die Spannung. Die Dramatik im finalen Akt wirkt somit auch eher unpassend zum restlichen Film. Manchmal gibt es aber auch Logikfehler, bspw. darf [i]Razor[/i] Auto fahren, obwohl er auf einem Auge blind ist. Regisseur [u]Segal[/u] schafft es zudem nicht, beide Hauptcharaktere gleich sympathisch rüber zu bringen. Stallone kommt viel sympathischer rüber, als DeNiro. Für den Kampf wurde natürlich Starentertainer Michael Buffer eingeladen, der allerdings nur einen kurzen Cameo-Auftritt hat. Glücklicherweise wurde der Kampf wenigstens interessant inszeniert, wobei sich [u]Segal[/u] bestimmt Tipps von Sly geholt hat. Freilich gibt es dazu keinen so coolen Soundtrack, wie damals Gonna Fly Now bei den [b]Rocky[/b]-Filmen. Ein dramatisches Finale gibt es ebenso zu erleben, bei dem beide Darsteller ihren Höhepunkt haben. Doch die beste Szene läuft während des Abspanns. Viele Zuschauer werden sich sicherlich freuen, da alte (reale) Box-Stars einen Cameo-Auftritt bekommen und bei dieser Sequenz werden sicherlich viele lachen. Fazit: [b]Zwei vom alten Schlag[/b] ist, wie erwartet, ein solider Film mit ein paar großen Schwächen, dafür ein netter Film für die Familie. DeNiro und Stallone überzeugen als Boxlegenden und Basinger als Frau die zwischen beiden steht. Kevin Harts Auftritt als Promoter ist ihm allerdings nicht ganz gelungen. Dafür gibt es ein paar tolle Gags und eine sehr lustige Szene im Abspann. Dennoch wurde viel von den [b]Rocky[/b]-Filmen kopiert und die Story ist relativ schwach. Von mir gibt es 6/10 Punkte.
Zwei vom alten Schlag Bewertung