Von fast Null auf Hundert, so in etwa hat Colin Trevorrows Karriere beschleunigt. Jurassic World und über 1,6 Mrd. $ am Box Office machen eben begehrt. Da kann es dann auch passieren, dass man auf einmal Star Wars-Regisseur ist.
Viel darf er über sein Star Wars - Episode IX freilich noch nicht erzählen, aber das Konzept eines Universums, das heutzutage ja in aller Munde ist, trifft für Trevorrow hier voll und ganz zu. Star Wars sei ein echtes Universum, von der Größe, vom Ausmaß her. Jede Art von Geschichte, die man sich nur ausmalen kann, könne im Star Wars-Universum erzählt werden, weil es endlos und grenzenlos ist.
Wegen Star Wars - Episode IX beschränkt sich Trevorrow bei Jurassic World 2 nur noch aufs Drehbuchschreiben, wieder im Team mit Derek Connolly. Was ihn zu Jurassic World inspiriert hat, war ein Zitat von Ian Malcolm (Jeff Goldblum) aus dem ersten Jurassic Park: "Sie stützen sich auf die genialen Forschungsergebnisse anderer, um möglichst schnell Ihr Ziel zu erreichen und bevor Sie überhaupt wussten, was Sie da hatten, ließen Sie es patentieren und vermarkten es und kleben ein Etikett auf eine Plastikdose und verhökern sie." Genau das mache für ihn Jurassic World aus, deswegen all das Product Placement.
Auch Jurassic World 2 soll ein bestimmtes Jurassic Park-Zitat zugrunde liegen, eins von Dr. Alan Grant (Sam Neill): "Dinosaurier und Menschen - zwei Spezies zwischen denen 65 Mio. Jahre der Evolution liegen, sind auf einmal in ein und dieselbe Zeit katapultiert worden. Wie können wir auch nur die blasseste Vorstellung haben, von dem, was uns erwartet?" Jetzt in der Fortsetzung, so Trevorrow, könne man diesen Aspekt voll ausspielen.
Es soll eine andere Art von Film werden. Die Zuschauer hätten in gewissem Maße ihre Erlaubnis erteilt, es aufs nächste Level zu bringen. Dabei gehe es nicht primär darum, noch mehr Dinosaurier oder größere und bessere Dinosaurier zu haben, sondern darum, es als Ausgangspunkt für eine noch größere Story über unsere Beziehung zu diesen Tieren, Tieren im Allgemeinen und die Dynamik, die entsteht, indem man sie wieder zum Leben erweckt, zu nutzen. Leute, die von Dinos über eine Insel gescheut werden, hatten wir genug, findet Trevorrow.
Weder Owen (Chris Pratt) noch Claire (Bryce Dallas Howard) werden an dem Ort anzutreffen sein, wo wir sie in Jurassic World zurückgelassen haben. Claire ist diejenige, die sich im Laufe der Trilogie (womit Trevorrow praktisch schon Jurassic World 3 ankündigt) am meisten entwickelt, ihre Geschichte spiegelt diese sich wandelnde Welt wider. Und Owen muss mit dem ganzen Mist fertigwerden. Die beiden haben die Büchse der Pandora geöffnet, erklärt Trevorrow, sie sind für bestimmte Dinge verantwortlich.
Jurassic World 2 dürfte die bewährte, aber etwas abgenutzte Jurassic Park-Formel also kräftig durchrütteln, wenn der Film am 7. Juni 2018 ins Kino kommt. Offenbar ja als Mittelteil einer Trilogie...