Resident Evil 4 (PC, Xbox, PS)
Resident Evil 4 war ein Meilenstein, als es im Januar 2005 erstmals auf dem Nintendo Gamecube erschien. Es war eine komplette Neuausrichtung, mit deutlich mehr Action, neuen Bedrohungen und dennoch wollte man das Gefühl eines Survival-Horror-Spiels beibehalten. Nachdem das Spiel auf zig Plattformen portiert wurde, erwartet uns nun das Remake, und nachdem das Remake von Resident Evil 3 leider etwas enttäuscht hatte, ist dieses wieder ganz vorn dabei.
Erneut dürfen wir uns als Leon S. Kennedy auf die Suche nach der verschwundenen Präsidententochter Ashley machen. Ashley wurde in einem fiktiven Dorf in Spanien von einer geheimnisvollen Sekte entführt, und Leon bekommt es mit einer groß angelegten Verschwörung zu tun, in der Parasiten, Monster und eine Horde irrer Dorfbewohner die Hauptrolle spielen. Der ein oder andere alte Bekannte darf in dieser Freakshow natürlich auch nicht fehlen.
Im Kern ist Resident Evil 4 über weite Strecken ein 1:1-Remake des Originals. Vor allem die Grafik wurde einer Frischzellenkur unterzogen und braucht sich hinter anderen aktuellen Produktionen nicht zu verstecken. Doch wie schon bei Dead Space setzt man mit sinnvollen Verbesserungen an. So gibt es Nebenquests, leicht veränderte Spielmechaniken, Quick-Time-Events wurden entfernt, die Steuerung von Leon etwas verändert, und immer wieder hat es Anpassungen am Leveldesign gegeben. Auch die Figuren wurden in ihrem Verhalten etwas zeitgenössischer gestaltet. Über einige Änderungen in Resident Evil 4 kann man natürlich streiten. So ist das Spiel nicht mehr ganz so leichtfüßig in der Darstellung einiger Figuren wie Ashley oder den Dialogen unterwegs, und Capcom hat sicherheitshalber alles, was heute nicht mehr so gern gesehen wird, in dieser Neuauflage rausgestrichen.
Auch wenn man sich dicht am Original hält, fühlt sich Resident Evil 4 dennoch wie eine Neuinterpretation an, und das Gameplay zeigt deutlich, warum das Spiel seiner Zeit damals schon weit voraus war. Fans der Reihe kommen an der Neuauflage auf keinen Fall vorbei.
Terra Nil (PC)
Fans von friedlichen Aufbauspielen sollten sich einmal Terra Nil anschauen. Der pixelige Vertreter ist nicht direkt ein Aufbauspiel, es geht viel mehr darum, eine fremde Welt zu renaturieren. Dafür bauen wir verschiedene Gebäude, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung haben. So werden Gräben ausgehoben, Wasser erzeugt, Luftfeuchtigkeit erhöht, Wälder geschaffen und Biotope kreiert. Vor allem grafisch weiß Terra Nil zu gefallen, denn der Pixellook ist ansprechend und erfreut das Auge. Zum Ende jeder Partie gilt es dann nur noch, die menschengemachten Gebäude sinnvoll zu recyclen und ein stabiles Ökosystem zu erschaffen. Einziger Kritikpunkt: Das Spiel kann sehr schnell mit seinen Leveln monoton werden. Daher ist es eher für zwischendurch geeignet und eher für Puzzle- als Aufbaufans.
Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key (PC, PS, Switch)
Die Atelier-Reihe bringt mittlerweile eine beachtliche Anzahl von Titeln hervor und wer nicht von Anfang an dabei war, wird wohl kaum noch verstehen, wie diese alle zusammenhängen. Aber das spielt keine Rolle, denn das Spielprinzip dieser J-RPG-Reihe ist immer recht ähnlich. Klassischen JRPG-Kämpfen steht ein Alchemiesystem entgegen, für das ihr farmen, farmen, farmen müsst, um immer bessere Items zu erschaffen. Der Game-Loop ändert sich auch bei Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key nicht, welches eine konsequente Weiterentwicklung des Ryza-Strangs ist. Während der zweite Teil ein echter Sprung nach vorn war und viele Schwächen des ersten Teils ausbügelte, waren nicht nur wir skeptisch, ob dies bei Atelier Ryza 3 ebenfalls gelingen würde.
Doch tatsächlich ist auch der dritte Teil wieder ein guter Schritt nach vorn. Die Grafik ist etwas besser, das Kampfsystem wurde noch etwas feingeschliffen und es gibt dieses Mal sogar eine Open World. Auch der PC-Port kann sich sehen lassen, nachdem wir zuletzt bei vielen Spielen hässliche Ports erlebt hatten. Das neue Key-System bringt frischen Wind und spielerische Abwechslung, auch wenn der Plot auf typischen RPG-Tropen aufbaut. Die Geschichte beginnt damit, dass eine Gruppe von Inseln namens Kark Isles in der Nähe der Heimatstadt der Protagonistin Ryza auftaucht. Ryza und ihre Freunde betrachten dies als Bedrohung und untersuchen die Inseln, wo sie Ruinen mit einem gewaltigen Tor entdecken. Als Ryza sich dem Tor nähert, ertönt eine seltsame Stimme in ihrem Kopf und fordert sie auf, den "Code of the Universe" aufzuspüren. Was verbirgt sich auf der anderen Seite des Tors und was bedeutet der Code?
Seid ihr neugierig geworden? Dann schnuppert doch mal in Atelier Ryza 3 hinein!
Curse of the Sea Rats (PC, Xbox, PS, Switch)
Ein Ratoidvania, wie es im Buche steht. Curse of the Sea Rats ist ein Metroidvania mit - ihr habt es erraten - Ratten als Protagonisten. Während das Gameplay recht generisch ist, kann sich das Spiel vor allem mit seinen liebevollen und handgezeichneten Animationen deutlich von der Konkurrenz abheben. Das macht es zwar nicht zu einem Instant-Classic, denn dafür ist das Spielprinzip zu sehr in den typischen Mustern des Genres verfangen, aber es bietet kurzweilige Unterhaltung, bis endlich doch mal Silksong erscheint. Das muss doch irgendwann so weit sein!
Streets of Rage 4 (PC, Xbox, PS, Switch)
Ein wenig älter, aber wir wollten es dennoch mal aufgreifen, da wir mit der Reihe groß geworden sind. Streets of Rage 4 ist ein hervorragendes Beat-em-up-Spiel und eine würdige Fortsetzung der legendären Serie aus den 90er Jahren. Das Spiel bietet ein klassisches 2D-Gameplay mit modernisierten Grafiken und Soundtrack, die das Spielgefühl der originalen Spiele bewahren, während sie es für heutige Spieler zugänglicher machen.
Die Spieler haben die Möglichkeit, aus einer Reihe neuer und bekannter Charakteren zu wählen, die alle ihre eigenen Fähigkeiten und Movesets haben. Die Kontrollen sind präzise und reaktionsschnell, was ein flüssiges Gameplay ermöglicht, das sowohl für Neueinsteiger als auch für Fans der Serie zugänglich ist. Wie die Klassiker aus Mega Drive-Zeite verfügt Streets of Rage 4 über einen brillanten Soundtrack. Die Musik ist eine perfekte Mischung aus modernen und retro-inspirierten Tracks, die die Atmosphäre des Spiels perfekt ergänzen. Auch die Grafik des Spiels ist bemerkenswert. Die handgezeichneten Charaktere und Hintergründe sind lebendig und detailliert, und die Animationen sind flüssig, wer mag, schaltet den Retro-Filter ein, welches das Spiel an seine pixeligen Vorgänger erinnern lässt. Wer Beat-em-ups mag, sollte unbedingt mal einen Blick wagen, wenn er es in den letzten paar Jahren noch nicht tat. Im Sale gibt es Streets of Rage 4 immer wieder extrem günstig.
Alaloth: Champions of The Four Kingdoms (PC)
Ebenfalls nicht ganz frisch, aber auch erst seit einem Dreivierteljahr im Early Access ist das fast unaussprechliche Alaloth: Champions of The Four Kingdoms. Eine interessante Mixtur, die am besten sich als Baldurs Gate und Dark Souls haben ein Kind bekommen, umschreiben lässt! Ein Echtzeit-RPG-, inspiriert von großartigen klassischen und modernen Meisterwerken, das Echtzeit-Action mit einer isometrischen Ansicht kombiniert und in einer Welt voller Magie und Monster spielt. Spieler müssen sich durch gefährliche Dungeons kämpfen, gegen furchterregende Bosse kämpfen und alte Geheimnisse aufdecken, um die Welt Plamen vor einem drohenden Untergang zu retten! Aktuell merkt man dem Spiel noch den fehlenden Feinschliff an und vor allem Skillungen wirken sich auf das irgendwann immer nach dem gleichen Prinzip ablaufenden Kämpfen nicht stark genug aus. Aber es sind Sachen, die in den Griff zu bekommen sind. Genrefans wagen den Versuch.
