MechWarrior 5 - Legend of the Kestrel Lancers (PC, PS, Xbox)
Erst kürzlich trudelte in der Redaktion die neue Box zu Battletech - Clan Invasion ein, da traf es sich gut, dass der Ableger Mechwarrior mit dem DLC Legend of the Kestrel Lancers zu MechWarrior 5 eine neue Erweiterung erhalten hat und auf den Konsolen nun auch endlich das Hauptspiel samt der bisher zwei veröffentlichten Erweiterungen erschienen ist.
Im Jahr 3015 stehen sich auf den Schlachtfeldern im Universum gewaltige Mechs gegenüber. Diese BattleMechs sind mächtig genug, ganze Städte in Schutt und Asche zu legen. Viele Fraktionen kämpfen um die Vorherrschaft und du willst es als Söldner in einem dieser Mechs zu Ruhm und Ehre bringen.
Dabei stehen dir über 50 verschiedene Mechs, vom schnellen Javelin bis hin zum bis an die Zähne bewaffneten Annihilator zur Verfügung. Die Wahl der Waffen und wie und welchen Gegner du auf dem Schlachtfeld ausschaltest, entscheidet über Sieg und Niederlage. Dabei vermittelt das Spiel genau wie seine Vorgänger ein tolles Gefühl, wie es sich in solch einem Kampfkoloss anfühlt. Mit der Erweiterung Legend of the Kestrel Lancers ist jetzt auch noch ein DLC dazu gekommen, der sich vor allem auf die Einzelspielerkampagne fokussiert. Dabei wird zwar viel Content nur in ein neues Gewand gesteckt und daher ist dieser DLC für Leute, die das Spiel schon länger haben, etwas enttäuschend. Wer aber neu einsteigt, bekommt einen deutlich atmosphärischeren Einstieg ins Schlachtgetümmel.
Tormented Souls (PC, Xbox, PS, Switch)
Auf Basis vieler Ideen von Alone in the Dark hat später die Resident Evil-Reihe ein ganz eigenes Genre über die Jahrzehnte geschaffen und es ist erstaunlich, dass sich so wenig Firmen dort ranwagen. Vor allem die ersten Teile stehen bis heute hoch in der Gunst, und an die Fans dieser Spiele richtet sich Tormented Souls.
Eine feste Kameraposition, ein gruseliges Herrenhaus und seltene Speichermöglichkeiten. Kommt dir das bekannt vor? Während du das Verschwinden von Zwillingsschwestern am Winterlake untersuchst, passiert Caroline Walker etwas Schreckliches. Mitten in der Nacht wacht sie nackt in einer Badewanne auf, angeschlossen an einen heruntergekommenen medizinischen Apparat. Caroline muss um ihr Leben kämpfen, während sie die Hallen des verlassenen Herrenhauses erkundet.
Statt schrägem Resi-Plot erinnert im Spiel vieles an Lovecraft. Auch wenn die Grafik nicht an die letzten Teile der Resi-Reihe herankommt, so ist sie dennoch stimmungsvoll und nett anzusehen. Aber man sollte hart im Nehmen sein, denn Fehler verzeiht dieses Spiel auf keinen Fall. Tormented Souls ist eins dieser Spiele, bei denen wir nicht mehr gedacht hätten, dass sie noch jemand macht.
HighFleet (PC)
MicroProse ist zurück! Richtig gelesen! Jüngere Jahrgänge werden sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, aber in den 90ern war dieser Publisher dafür bekannt, Spieler mit teils herausragenden Strategiespielen und Simulationen zu versorgen. Daran will man wieder anknüpfen und wenn ihr jüngstes Werk HighFleet eines zeigt, dann, dass sie es noch draufhaben.
Nur zufällig sind wir darauf gestoßen und einzigartig trifft auf HighFleet wirklich zu. Ein ungewöhnlicher Mix aus Strategie, Simulation, Action, Arcade und noch vielem mehr. Es gehts ums Überleben in der Luft in einer ziemlich verwüsteten Erde. Als Kapitän eines speziellen tonnenschweren Luftschiffs, sollst du das Königreich Gerat befrieden. Dafür ist es nötig, die Karte vorsichtig zu erforschen, Bündnisse zu schließen, die Ressourcen sinnvoll einzusetzen und die eigene Flotte nach und nach zu stärken. Kommt es zum Kampf, wechselt das Spiel gern in einen Arcademodus. So weit, so simpel. Doch um zu überleben, muss man ein strategisches Genie sein. Es gilt Funksprüche abzuhören, zu entschlüsseln und Taktiken abzuleiten. Routen müssen berechnet werden, der knappe Treibstoff im Auge und das alles mit extrem wenig Hilfsmitteln.
Denn HighFleet setzt auf Realismus, so muss jede Aktion tatsächlich durchgeführt werden. Funksprüche abhören, dann zum Hörer greifen und Notizen machen. Eine Route festlegen, dann Kreise ziehen und Linien auf der Karte mit einem Lineal. In HighFleet wird einem nichts geschenkt und so ist jeder Sieg ein echter Erfolg. Nehmt euch aber Zeit, denn bis man die Feinheiten gelernt hat, vergehen Tage und so manches YouTube-Tutorial ist bitter nötig.
Timberborn (PC)
Biber sind süß! Dies dachten sich wohl auch die Macher bei Mechanistry und präsentieren mit Timberborn ein Aufbauspiel mit ungewöhnlichen Fokus. Nachdem die Menschheit sich ausgerottet hat, haben Biber die Kontrolle übernommen und beginnen Städte zu bauen. Dabei spielen Holz und die geschickte Verteilung von Wasser eine ganz entscheidende Rolle. Alles dreht sich um diese zentralen Grundressourcen, während man versucht, Dürren zu überstehen und die eigene Biberzivilisation wachsen zu lassen.
Wer Anno und Co. kennt, fühlt sich hier schnell heimisch. Von der Konkurrenz hebt man sich dabei bei Timberborn ab, indem das Spiel vor allem auf vertikale Konstruktionen setzt. Timberborn startete letzte Woche in den Early Access und fühlt sich schon jetzt ziemlich stabil an, auch wenn noch eine Menge Content kommen muss, um die Langzeitmotivation zu sicher. Das Gerüst ist aber sehr robust und kann aus diesem Spiel in Zukunft ein echtes Kleinod machen.
Honey, I joined a Cult (PC)
Ebenfalls letzte Woche in den Early Access gestartet und thematisch auch irgendwie etwas mit Aufbau, ist die neue Simulation Honey, I Joined a Cult. Hier geht es schlicht und ergreifend darum, einen Kult aufzubauen. Sei es nun der Orden des Spaghettimonsters, die Anhänger des stinkenden Aals oder die 9 Apostel des Kwai Chang Caine. Der Kreativität sind erst einmal keine Grenzen gesetzt, Hauptsache ist, es ist schräg genug und es finden sich genug Deppen, die einem das abkaufen und so den eigenen Reichtum mehren. Doch aufgepasst, die Jünger haben Ansprüche und man sollte nicht zu sehr bei der Polizei auffallen.
Optik und Spielprinzip orientieren sich ein wenig an den Klassiker Prison Architect und die Zielgruppe dürfte ähnlich gelagert sein. Wie schon bei Timberborn gilt, das Gerüst ist sehr vielversprechend, Spaß macht es jetzt schon und nach oben gibt es viel Potential.
Final Fantasy IV - Pixel Remaster (PC, Mobile)
Nachdem vor einigen Wochen bereits die ersten drei Teile der berühmten Final Fantasy-Reihe ein Pixel Remaster bekommen haben, legt Square-Enix mit Final Fantasy IV nach.
Im Zentrum der Geschichte steht Dunkelritter Cecil, der natürlich die Welt retten muss. Kristalle, Chocobos und Mogrys spielen auch hier eine Rolle, wäre es sonst ein Final Fantasy? Wer nur der Hauptstory folgt, ist gut 20h beschäftigt. Wie die ersten Teile erstrahlt der vierte Teil auch hier in einem wunderbaren Pixellook, wobei dieser nicht der Originalveröffentlichung entspricht, sondern eben aufgepeppt wurde. Es sieht alt aus, ist aber gleichzeitig modernisiert.
Streitbare Punkte sind weiterhin die Schrift im Spiel und dass die Effekte für Zaubersprüche über die Teile der Pixel Remaster-Reihe ständig nachgenutzt werden. Dadurch nutzt sich mancher Effekt leider ab.