
Mit Neubesetzungen ist es immer so eine Sache. Als Zuschauer hat man sich schon an ein Gesicht gewöhnt, sich einen bestimmten Schauspieler oder eine bestimmte Schauspielerin für die Rolle eingeprägt, und dann wird plötzlich - von einem Film zum anderen - ausgetauscht. Kann doof sein, aber auch helfen. Vielleicht geht es nicht anders, weil der/die ursprüngliche Darsteller/-in nicht mehr verfügbar ist, aus welchen Gründen auch immer. Oder vielleicht ist es nötig, um den Charakter in eine neue, bessere Richtung zu lenken. Nicht nur optisch, denn durch diese ja doch ziemlich drastische Maßnahme lassen sich ruckzuck ganze Persönlichkeiten und Performances verändern.
Die folgenden sechs Recasting-Fälle waren für uns besonders einschneidend, deshalb wollen wir sie euch hier auflisten. Wichtig zur Unterscheidung: Es sind alles Umbesetzungen von Film zu Film in einer fortlaufenden Reihe. Nicht zu verwechseln mit denen innerhalb eines Films, also kurz vor Beginn der Dreharbeiten oder schon mittendrin (etwa wenn jemand rausgeschmissen wird).
Rachel Dawes - "The Dark Knight"
Erst Katie Holmes, dann Maggie Gyllenhaal

Rachel Dawes, Bruce Waynes Freundin aus Kindertagen, taucht in den Batman-Comics nicht auf. Sie wurde extra für Batman Begins erfunden, Christopher Nolan brauchte sich beim Casting also nicht an irgendwelche Vorgaben zu halten. Er entschied sich dafür, sie aussehen zu lassen wie Katie Holmes - für viele eine seiner wenigen Fehlbesetzungen, da Holmes zu blass blieb. Sie wiederum entschied sich später gegen The Dark Knight und für die Flop-Komödie Mad Money. Tja, dumm gelaufen.
Weil Holmes nicht mehr Rachel sein wollte oder konnte, sprang Maggie Gyllenhaal ein. Und schon wirkte der Charakter völlig anders. Ob besser oder schlechter, muss jeder selbst beurteilen. Darüber gehen die Meinungen ja weit auseinander.
George McFly - "Zurück in die Zukunft 2"
Erst Crispin Glover, dann Jeffrey Weissman

Sind wir doch mal ehrlich, ohne Crispin Glover als Marty McFlys vor allem in jungen Jahren tollpatschiger Vater George wäre Zurück in die Zukunft nicht dasselbe gewesen. Da fiel es umso mehr auf, dass er in Zurück in die Zukunft 2 nur ganz kurz vorkam, während alle anderen wieder in Vollzeit dabei waren. Noch schlimmer, er wurde auch durch einen anderen Schauspieler (Jeffrey Weissman) ersetzt, der wie er aussehen sollte. Warum? Weil Glover sich mit den Produzenten nicht über seine Gage hatte einigen können.
Um zu verschleiern, dass nicht er es war, den man da sah, platzierte man den Charakter im Hintergrund, setzte ihm eine Sonnenbrille auf und ließ ihn kopfüber schweben. Die "geklaute" Ähnlichkeit und die Tatsache, dass Robert Zemeckis ohne seine Erlaubnis Szenen von ihm aus dem ersten Teil nachgenutzt hatte, verärgerte Glover so sehr, dass er Klage einreichte.