Kurz nachdem Amazon das kreative Team hinter Der Herr der Ringe enthüllt hatte, befragte die Deutsche Tolkien Gesellschaft Tolkien-Experte und Biograf Tom Shippey zu dem Video. Darin äußert er sich unter anderem auch über die zu drehende Episodenzahl. Man müsse sicher an verschiedenen Orten drehen, natürlich - wie oft üblich - nicht chronologisch, sondern verschiedene Szenen zusammen, die am gleichen Spielort ablaufen.
Um das tun zu können, müsse man natürlich auch schon einen fertigen Plan für Der Herr der Ringe Staffel 1 haben, einen Anfang und ein Ende, um die benötigten Szenen pro Location absehen zu können. 20 Episoden sollen es für die erste Season sein, verriet Shippey! Doch man muss bedenken, dass Amazon gleich fünf Staffeln gebucht hat. Es wäre also auch möglich, dass gleich die ersten zwei Staffeln gedreht werden sollen, die man dann auf je 10 Folgen aufteilt.
Denn 20 Episoden für Der Herr der Ringe Staffel 1 wären schon sehr ungewöhnlich für eine Stream-Serie und für Amazon im Speziellen ebenfalls. Da man sicher ein "Langer Film-Feeling" aufbauen will, glauben wir kaum, dass man 20 Episoden am Stück online stellen würde. Selbst wenn es eine Season sein soll, würde die sicher mit einer Pause nach 10 Folgen geplant werden: als Midseasonfinale, wie man es zum Beispiel auch von Fear The Walking Dead beim Streamanbieter kennt, durch die AMC-Übernahme. Für das Folgende Spoilerwarnung:
Spielzeit problematisch?
Shippey äußerte sich auch zur vorgestellten Karte von Mittelerde, auf der auch Númenor noch verzeichnet ist. Das verorte die Der Herr der Ringe-Serie im 2. Zeitalter, über das man wenig wisse. Es gebe nur drei Seiten mit Timeline-Daten, einer Liste der Könige von Númenor und ein bisschen Material aus unvollendeten Geschichten von Tolkien dazu, daher käme alles darauf an, wo der Plot von Der Herr der Ringe genau zeitlich verortet sei. Denn das 2. Zeitalter "stoppte" zweimal, mit dem Fall von Númenor und 150 Jahre später nach der letzten Allianz und der Bekämpfung von Sauron.
Da Númenor aber noch darauf verzeichnet ist und die Karte am Ende des zweiten Zeitalters der vom Beginn des dritten ähnelt, die Namen und Grenzen davon aber auf der Karte ebenfalls abweichen, dürfte die Serie zu einer Zeit spielen, bevor die Welt von Ilúvatar verändert wurde. Nunja, wenige Tolkien-Daten machen es vielleicht schwierig, geben aber vielleicht auch viel kreativen Freiraum.
Dem stimmt zwar auch Shippey zu, jedoch habe die Tolkien Estate ein scharfes Auge darauf, dass nichts vom Bekannten verändert wird, es gebe ein Veto-Recht gegenüber Ideen, die Amazon umsetzen möchte. Das dürfte Fans freuen zu hören.
Welche Ereignisse mit der zeitlichen Verortung infrage kommen, verraten wir hier nicht, bitte markiert es als Spoiler, wenn ihr euch in Kommentaren dazu austauscht. Beim Klick auf die Quelle unten könnt ihr aber auch dazu noch etwas aus dem Interview erfahren.