Es wird warm, wärmer und geradezu höllisch. Willkommen zurück, interessierte Leser, beim nun schon vierten Teil über die Entwicklungshölle! Ja ja, die Entwicklungshölle, ein Ort, an dem schon viele Filmprojekte ihr Ende fanden. Leicht gerät man in diesen teuflischen Strudel, doch daraus wieder emporzusteigen, ist fast unmöglich. Aber eben nur fast, denn wie viele Filme immer wieder beweisen, ist die Entwicklungshölle kein Ort, der ein Filmprojekt zwingend ewig in seinen Klauen halten muss. Der Meister, der an diesem düsteren Ort sitzt, hat ab und zu doch ein Einsehen mit uns Filmfans und daher gilt der weise Spruch "Die Hoffnung stirbt zuletzt!".
Drei Specials zu diesem Thema haben wir bereits hinter uns, dies ist der vorletzte Teil, bevor wir uns nach dem Finale anderen spannenden Filmthemen widmen. Dieses Mal haben wir uns erneut eine bunte Mischung an Filmen herausgesucht, die passend zu unserer Einleitung zwar schon ewig in der Filmhölle schmoren, inzwischen aber auch ziemlich konkret sind und teilweise sogar erschienen sind oder demnächst kommen. Damit wollen wir euch beweisen, dass wir uns die Einleitung nicht bloß aus den Fingern gesaugt haben.
Masters of the Universe
Eternia ist nicht mehr fern

Passend zu unserem Intro fangen wir auch gleich mit einem besonderen Film an und zwar Masters of the Universe. Die Arbeiten kommen gut voran und scheinbar gehört dieser Film gar nicht in diese Liste. Doch Filmfans, die die letzten Jahre verfolgt haben, sehen das wie wir sicher anders, denn Masters of the Universe hat eine unglaublich bewegte Vergangenheit hinter sich.
Autoren und Regisseure gaben sich hier so oft die Klinke in die Hand, dass es nahezu unmöglich ist, den Überblick zu behalten. Nur ein kleiner Auszug dessen, was bei diesem Film hinter uns liegt: Die ganzen Jahre nach der Jahrtausendwende wurde versucht, Masters of the Universe auf die Beine zu stellen, mit bescheidenem Erfolg. 2008 lag ein Skript vor und wurde prompt abgelehnt. Kurz darauf war John Stevenson (Kung Fu Panda) als Regisseur im Gespräch. Es folgte John M. Chu, der das Projekt aber zugunsten von G.I. Joe 2 - Die Abrechnung fallen ließ. Das Projekt selbst wechselte von Warner zu Sony Pictures und bei den Autoren gab es schon Evan Daugherty, Richard Wenk, Alex Litvak und Mik Finch. Aktueller Stand: Die Produktion des Films hat Columbia Pictures bei Sony übernommen. Jeff Wadlow (Kick-Ass 2) hat das letzte Drehbuch abgeliefert, bevor alles den Bach runter ging. Inzwischen soll McG Mann der Stunde sein. Ein Kinostart ist für 2018 im Gespräch, ob es was wird steht in den Sternen!?
MJ-Meinung: Wir mögen den ersten Film mit Dolph Lundgren, der Trash pur ist, vermutlich weil wir nicht die großen He-Man-Fans sind. Aber richtig angegangen, kann daraus ein toller Fantasyfilm mit SciFi-Einschlag werden. Man muss sich dem Stoff nur ernsthaft nähern.
xXx - The Return of Xander Cage
Drei X gibt's nur noch im Porno

Hier einmal ein ganz klassisches Beispiel für einen passenden Film in der Entwicklungshölle, nämlich Vin Diesels xXx - The Return of Xander Cage. Seinen ersten Auftritt als knallharter Xander Cage hatte Diesel 2002 in xXx - Triple X. Während sich der erste Teil sogar gegen den neuen Bond Stirb an einem anderen Tag behaupten konnte, ging die Fortsetzung ohne Diesel jämmerlich unter.
2008 deutete Rob Cohen einen dritten Teil an, wieder mit Diesel. Schnell waren sich die beiden einig, dass ein weiterer Teil kommen wird. Nur wann? Alles sah zu Beginn ganz gut aus, ein Drehbuch wurde schnell in Auftrag gegeben und bereits 2009 hätte es losgehen können. Doch dann sprang überraschend Rob Cohen vom Projekt ab, der lieber mit McG den Film Medieval drehen wollte. Dieser als Mischung aus Die glorreichen Sieben im Mittelalter beschriebene Film erschien jedoch nie (bei den beiden "Genies" hinter dem Projekt auch kein Wunder und wohl auch besser so). xXx - The Return of Xander Cage stand damit auf wackeligen Beinen und auch wenn Vin Diesel immer wieder sein Interesse bekundete, passiert ist nichts in dieser Richtung. Vor allem der exorbitante Erfolg der Fast & Furious-Reihe (die einst selbst von Rob Cohen aus der Taufe gehoben wurde) verhinderte Xanders Comeback. Inzwischen hat sich aber alles zum Wohlgefallen aufgelöst und xXx - The Return of Xander Cage ist tatsächlich erschienen.
MJ-Meinung: Auch wenn xXx - The Return of Xander Cage ein gutes Beispiel für Filme ist, die der Entwicklungshölle entkommen sind. Bei der Qualität des Films hätte er aber da bleiben können. Es wäre schön, Vin Diesel mal in anderen Rollen zu sehen als ständig nur als ultra-coolen Actionstar. Und da xXx 3 auch nur ein Fast & Furious ohne Autos ist, täte Abwechslung ganz gut.