Zwei Bände aus George R.R. Martins Fantasy-Saga "A Song of Ice and Fire" fehlen noch, bei uns also vier Bücher, wenn wieder gesplittet wird. Logisch, dass sich Fans allmählich Sorgen machen, dass die boomende HBO-Serienadaption Game of Thrones die Romane früher oder später einholt. Kürzlich wurde sogar schon spekuliert, dass die beiden Showrunner David Benioff und D.B. Weiss die Serie womöglich noch vor dem siebten und letzten Teil abschließen könnten.
Martin kann gut verstehen, dass seine Leser und Zuschauer davon nicht gerade begeistert wären, denkt allerdings auch nicht, dass es bei Game of Thrones jemals so weit kommt. Seine Wunsch-Chronologie sei es, die Bücher zuerst fertigzustellen. Es stimme zwar, dass die Serie schneller vorankommt als er selbst, in den nächsten drei Jahren werde sie aber bestimmt nicht zu ihm aufschließen. Bis dahin soll ein weiterer Roman draußen sein, der für zwei neue Staffeln reichen sollte. Und während die produziert wird, will Martin den letzten Band schreiben.
Vor knapp zwei Jahren erschien "A Dance of Dragons", das fünfte Buch der 1996 gestarteten Fantasy-Reihe. Zwischen Band 5 und Band 4 "A Feast for Crows" lagen fünf Jahre. Mit der neuen dritten Game of Thrones-Staffel, die etwa die erste Hälfte von Band 3 "A Storm of Swords" abdeckt, hat man aktuell zweieinhalb Romane verfilmt - oder fünf, in deutschen Ausgaben gerechnet.
Martin verweist darauf, dass auch andere HBO-Serien lange Lücken zwischen ihren Staffeln haben, zum Beispiel Die Sopranos mit fast zweijährigen Pausen. Er hofft nur, dass Game of Thrones bis zum Schluss durchhält und wie geplant beendet werden kann. Bei den Büchern ist er sich da absolut sicher.
Und auch sonst hat Martin bei HBO noch einiges vor. Nicht umsonst hat er gerade erst einen neuen Vertrag unterzeichnet, der es ihm erlaubt, auch andere TV-Projekte zu entwickeln. Er wünschte, jemand würde einen 48-Stunden-Tag erfinden und er hätte noch die Energie, die er mit 30 hatte, so der 64-jährige Autor. Von Müdigkeit jedoch keine Spur: Martin glaubt, noch jede Menge tolles Material auf Lager zu haben, das sich exzellent fürs Fernsehen eignen würde, verschiedene Romane, Kurzgeschichten und nie verwirklichte Serienpiloten. Über die Idee, bei einem dieser Projekte oder einer Episode von Game of Thrones selbst Regie zu führen, kann er aber nur lachen. Er sei Schriftsteller und das sei schon schwierig genug.