Einst, da sollte Guillermo del Toro H.P. Lovecrafts Die Berge des Wahnsinns verfilmen. Zehn Jahre ist es schon her, da wurde das Projekt eingestampft. Doch so ganz gaben Fans die Hoffnung nie auf.
Für viele war und ist del Toro wohl die beste Wahl, um Lovecraft endlich angemessen auf die Leinwand zu bringen. 150 Mio. US-Dollar hatte er damals zur Verfügung. Doch dem Studio war das Projekt zu ambitioniert für einen R-rated-Film und von diesem Rating wollte del Toro auf gar keinen Fall abweichen. Da half es auch nicht, dass man einen James Cameron als Produzenten hatte und Tom Cruise für die Hauptrolle vorgesehen war.
Heute würde man da vermutlich nicht groß überlegen und dem Film grünes Licht geben. Doch vor zehn Jahren hatten Filme mit einem R-Rating einen wesentlich schwereren Stand. Erst Erfolge wie Joker vor ein paar Jahren oder Deadpool im Jahr 2016, für dessen Realisierung Ryan Reynolds damals sehr kämpfen musste und nur ein im Vergleich eher kleines Budget bekam, sorgten bei den Studios für mehr Vertrauen.
Über 300 Konzeptzeichnungen, Storyboards, Modelle und sogar ein Drehbuch sind damals für Die Berge des Wahnsinns entstanden. Es klingt einfach unglaublich, und auch sehr traurig, dass der Film nicht gedreht wurde, bedenkt man, wie weit man bereits in der Pre-Production war.
Kürzlich machte ein Tweet von Netflix leise Hoffnung, dass der Streamingdienst womöglich dem Projekt eine zweite Chance gibt.
counting the days until Guillermo del Toro adapts H.P. Lovecraft pic.twitter.com/9KK3rx2QGx
— Netflix Geeked (@NetflixGeeked) October 29, 2022
Zudem nimmt die dort kürzlich veröffentlichte Serie Guillermo Del Toros Cabinet of Curiosities deutlich Anleihen an Lovecraft. Erwartet uns da etwa eine weitere Zusammenarbeit, nachdem nächsten Monat auf Netflix zudem Guillermo del Toros Pinocchio erscheint? Streamer und Regisseur scheinen jedenfalls gerne zusammenzuarbeiten.
Eine Ankündigung hinsichtlich einer Lovecraft-Verfilmung gibt es aber nach wie vor nicht, doch sorgt dieses Mal Guillermo del Toro selbst für weitere Hoffnung, zumindest ist das Timing verdächtig. Denn keine zwei Wochen nach dem Netflix-Tweet hat er selbst etwas gepostet, nämlich nie zuvor gezeigtes Material des nie realisierten Die Berge des Wahnsinns. Ihr findet das Video unten angehängt.
Es zeigt sogenanntes Test-Footage, per CGI kreiert von ILM. Es dient dazu, dem Studio beispielsweise das Projekt vorzustellen, den Look, die Atmosphäre. Ein bewegtes Storyboard im Grunde.
Jahrelang hören wir nichts in diese Richtung. Dann erscheint auf Netflix eine Horrorserie von del Toro mit Lovecraft-Anleihen, gefolgt von einem Tweet von Netflix mit dem Text, man zähle die Tage, bis Guillermo del Toro H.P. Lovecraft adaptiert. Und jetzt teilt der Regisseur selbst Material seines damaligen Lovecraft-Projekts. Wir können doch nicht die einzigen sein, die hier etwas vermuten, oder?