Update: Wie ein Man of Steel 2 unter der Regie von Matthew Vaughn aussehen könnte bzw. ausgesehen hätte, umriss Mark Millar ebenfalls, der mit Vaughn schon mal eine Idee dafür entwickelt hatte. Ihnen beiden schwebte ein gewaltiger, beschwingender, hoffnungsvoller Film vor. Es bringe nichts, einen Superman-Film zu machen, wenn man sich dabei nicht gut fühlt. Man sollte sich großartig fühlen, wenn man anschließend aus dem Kino kommt, findet Millar. Der Film selbst hätte ein riesiges, spaßiges Epos werden sollen, also nicht mehr so düster, sondern voller Optimismus und Humor.
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Kingsman 3 liegt ihm zwar sehr am Herzen, und er hat ja darüber hinaus noch andere Projekte in petto. Für Man of Steel 2 würde Matthew Vaughn als großer Superman-Fan aber vielleicht alles stehen und liegen lassen, könnten wir uns vorstellen. Schon länger wird er mit der Regie in Verbindung gebracht, und Vaughn leugnet sein Interesse auch gar nicht.
So erzählte Comicautor Mark Millar (schrieb auch für DC Comics) jetzt im "El Fanboy Podcast", dass sie beide Richard Donner vergöttern und die Superman-Filme mit Christopher Reeve lieben. Tatsächlich habe Vaughn ihn vor ein paar Monaten angerufen und gefragt, ob er ihm bei Man of Steel 2 helfen wolle. DC sei sehr daran interessiert, dass er den Film macht. Zu Vaughns großem Bedauern musste Millar allerdings absagen, da er auf Jahre hinaus exklusiv Netflix "gehört". Der Streaming-Anbieter hat ja seinen Comicverlag Millarworld aufgekauft und sich Millars Dienste gesichert, um neuen Content zu produzieren.
Vaughn müsste im Fall der Fälle also auf seinen Kick-Ass- und Kingsman-Vorlagengeber verzichten. Er selbst sprach in einem anderen Podcast über die Aussicht, einen Film fürs DC Extended Universe zu inszenieren. Sie reizt ihn auch deshalb, weil es spaßiger sei, sich auf Franchises einzulassen, die am Boden liegen, da es dann einfacher ist, einen guten Film zu machen. Wenn er bei Superheldenfilmen, die enttäuscht haben, ordentliche Arbeit abliefern würde, käme wahrscheinlich etwas Besseres dabei heraus, glaubt Vaughn. Und ja, er liebe die Welt von DC und rede mit ihnen im Moment über dies und jenes.
Seine Sichtweise erläutert Vaughn noch anhand einiger Beispiele: Als er damals X-Men - Erste Entscheidung übernahm, lag die Messlette relativ niedrig - bei allem Respekt sei X-Men - Der letzte Widerstand ja kein fantastisches Werk gewesen. Es mache ihm viel mehr Spaß, etwas zu retten und neu zu erfinden. Beispielsweise würde es ihn mehr einschüchtern, einen neuen Guardians of the Galaxy-Film zu versuchen. Oder wenn er Batman machen sollte, hätte es keinen Sinn, die The Dark Knight-Nummer abzuziehen, weil dies bereits perfekt umgesetzt wurde. In dem Fall würde er eher die Adam West-Version hervorkramen. Er habe kein Interesse daran, jemand anderen in seiner Herangehensweise an das Genre zu kopieren.
Gleichwohl ist Vaughn nicht auf Superhelden festgelegt. Er müsse noch für sich herausfinden, was er nächstes tun will. Vielleicht auch mal einen Muskel spielen lassen, den er bisher noch nicht benutzt hat, deutet er an. Und Superheldenfilme habe er schon so einige gedreht...