Die vier Sequels zu Avatar - Aufbruch nach Pandora, an denen James Cameron unermüdlich werkelt, bergen viele Rätsel. Darunter die Rückkehr von Sigourney Weaver und Stephen Lang, deren Charaktere im ersten Teil doch eigentlich das Zeitliche gesegnet haben. Während bei Weaver schon erklärt wurde, dass sie nicht mehr ihre Dr. Grace Augustine, sondern einen neuen Charakter spielt, schlüpft Lang tatsächlich wieder in die Rolle des fiesen Colonel Miles Quaritch. Und das soll von langer Hand geplant gewesen sein.
Cameron habe ihm gegenüber schon vor Jahren - noch bevor die Dreharbeiten für Avatar - Aufbruch nach Pandora abgeschlossen gewesen seien - angedeutet, dass Quaritch eine Zukunft habe, erzählt Lang. Damals habe er es mit Vorsicht genossen, da sie bereits ein paar Bier intus hatten. Kurz nach dem Kinostart habe Cameron dann aber erneut erwähnt, dass der Colonel wiederkomme, und bis dahin habe er ihn gut genug gekannt, um zu wissen, dass er meine, was er sage, und sage, was er meine.
Cameron wäre auch nicht Cameron, wenn er sich Avengers - Endgame so leicht geschlagen gäbe. Zur Erinnerung: Bis der MCU-Blockbuster um die Ecke kam und per Re-Release auf ein weltweites Einspielergebnis von 2,79 Mrd. $ gehievt wurde, war Avatar - Aufbruch nach Pandora mit 2,78 Mrd. $ jahrelang der erfolgreichste Film aller Zeiten. Und das soll Avatar - Aufbruch nach Pandora in Zukunft wieder sein, wenn es nach Cameron geht. Wie? Durch den unvermeidlichen Re-Release natürlich, ehe am 15. Dezember 2021 Avatar 2 startet.
Er denke, es sei eine Gewissheit, sagt Cameron über den Gegenschlag und die Rückeroberung des Box-Office-Throns. Aber man solle Avengers - Endgame seinen Moment gönnen und die Tatsache feiern, dass die Leute immer noch ins Kino gehen. Er wolle nicht abfällig klingen, nachdem er es edelmütig auf sich genommen habe, Disney und den Marvel Studios zu gratulieren, doch habe man sie um ein Viertel eines Prozents geschlagen. Im Auto habe er mal nachgerechnet, und er glaube, Buchhalter nennen das einen Rundungsfehler, witzelt Cameron.
Was die Entscheidung über einen Re-Release betrifft (wird laut Cameron derzeit diskutiert), so hat Disney als das Studio, dem das 20th Century Fox-Franchise nun gehört, ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Laut Avatar-Produzent Jon Landau hat man es aber nicht in erster Linie darauf abgesehen, Avengers - Endgame zu stürzen: Wenn ein Re-Release dem Release der Sequels dienen könne, dann sei das großartig, meint er. Ihr Fokus liege auf den Fortsetzungen. Es gehe nicht darum, zurückzublicken und zu versuchen, Avengers - Endgame zu überholen.
Die Erfolgsformel seines Sci-Fi-Epos glaubt Cameron zu kennen: Avatar - Aufbruch nach Pandora handele davon, sein Zuhause, seine Familie, seinen Klan zu finden. Und dafür zu kämpfen, das Gefundene zu beschützen und sich seinen Platz darin zu verdienen. Deshalb habe der Film jede Kultur der Welt angesprochen und sei in jedem Markt an die Spitze geschossen - weil er sich mit einer universellen Wahrheit des menschlichen Befindens auseinandergesetzt habe, die Kulturen überschreite. Flug sei ihre große Herausforderung beim ersten Film gewesen, so Cameron weiter. Jetzt arbeite man unter Wasser, was noch zehn Mal komplizierter sei. Man habe die Messlatte höher und höher gelegt. Und man mache es sich so schwer, da die Dinge, die zuvor noch nicht gemacht worden seien, die frischesten seien.