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Star Trek - Strange New Worlds

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Staffel 2 Episode 8 - Der Schlächter von J’Gal

Review zu "Star Trek - Strange New Worlds": Klingone an Bord!

Review zu "Star Trek - Strange New Worlds": Klingone an Bord!
1 Kommentar - So, 30.07.2023 von Moviejones, F. Bastuck
Nach dem großen Highlight in der letzten Episode von "Star Trek - Strange New Worlds" geht es dieses Mal etwas ruhiger zu. Hier unsere Review.

Nach der tollen und besonderen Crossover-Episode zuletzt und vor dem kommenden Highlight kommende Woche mit der anstehenden Musical-Episode, lässt es diese achte Episode der zweiten Staffel von Star Trek - Strange New Worlds vergleichsweise eher ruhig angehen, was auch ganz gut so ist. Es kann ja nicht jede Folge etwas Besonderes sein, und so ist diese Episode im besten Sinne eine recht klassische Star Trek-Episode, wie es sie auch bereits einige Male gegeben hat. Und auch wenn die Geschichte nicht besonders originell ist, so wird hier doch ein Thema behandelt, welches wohl leider nie an Aktualität verlieren wird.

Review zu "Star Trek - Strange New Worlds" Staffel 2 Episode 8 - Der Schlächter von J’Gal

Die Enterprise soll einen Botschafter der Föderation nach dessen erfolgreicher Mission zur Sternenbasis 12 bringen. Problematisch wird dieser Auftrag durch die Tatsache, dass es sich bei diesem Botschafter um den Klingonen Dak’rah handelt, der einst als General für die Klingonen im Krieg gegen die Föderation gekämpft hat. Dak’rah ist als Schlächter von J’Gal bekannt aufgrund der Gräueltaten, die er im Krieg verübte. Er ist gegen Ende des Krieges jedoch zur Föderation übergelaufen und versucht seitdem durch seine diplomatischen Tätigkeiten Wiedergutmachung zu betreiben.

Viele von der Enterprise waren am Krieg nicht beteiligt, einige jedoch schon, darunter Ortegas, Chapel und M’Benga. Für sie ist es schwierig, den einstigen General an Bord zu haben, vor allem für Chapel und M’Benga, die aus erster Hand erleben mussten, wozu er fähig war. In Rückblenden bekommen wir gezeigt, wie die beiden sich während des Krieges auf dem heftig umkämpften Mond von J’Gal kennenlernten.

In diesen Rückblenden sehen wir, wie schwierig es für Chapel und M’Benga auf dem Mond war, welche Schrecken sie erlebt haben und was sie alles mitansehen mussten. Und auch, welch schwierige Entscheidungen sie treffen mussten. Ebenfalls wird gezeigt, wie ein Offizier versucht, M’Benga für eine Mission zu gewinnen, bei der es darum geht, Dak’rah zu finden und zu töten. Doch M’Benga lehnt ab, daran teilzunehmen.

Aufgrund dieser Erfahrungen hat es vor allem M’Benga auf der Enterprise schwer, als Dak’rah eintrifft. Mit den Erinnerungen im Kopf, für welche Schrecken der einstige General alles verantwortlich ist, fällt es ihm schwer, zu glauben, dass er sich wirklich geändert hat. Bei einem gemeinsamen Essen im Quartier des Captains, an dem alle Führungsoffiziere teilnehmen, kommt es dann zu einem kleinen Eklat, da auch Ortegas nicht vergessen kann, wofür der jetzige Botschafter einst alles verantwortlich war, was sie auch deutlich macht, eher sie das Quartier verlässt. Auch M’Benga will gerade gehen, als Dak’rah ihn aufhält und den Doktor um einen Kampf bittet, da dieser Vollkontakt-Mok’bara praktiziert und Dak’rah an einem gemeinsamen Training interessiert wäre.

Wirklich begeistert ist M’Benga von dieser Idee nicht, doch er taucht letzten Endes doch zum gemeinsamen Training auf. Dak’rah zeigt dabei, dass er durchaus noch fit ist. Bei diesem training geht es aber auch noch um mehr. Dak’rah ist sich dessen bewusst, dass die meisten nicht glauben wollen, dass er zur Läuterung fähig ist. M’Benga wirft ihm vor, dass er die Vergangenheit schlicht hinter sich lässt und dies ihm sogar leicht fällt. Doch Dak’rah verneint dies, etwas wie J’Gal könne man nicht hinter sich lassen. Er bietet M’Benga eine Zusammenarbeit an, dass zwei ehemalige Feinde sich zusammentun und so eine mächtige Botschaft aussenden. M’Benga soll an seiner nächsten Friedenskonferenz teilnehmen, um so die Beziehungen zwischen Menschen und Klingonen zu verbessern.

Richtig überzeugen lässt sich M’Benga nicht. Dak’rah gibt sich offen uns so will M’Benga von ihm wissen, ob er auf J’Gal seine Offiziere umgebracht hat. Dak’rah bestätigt dies. Viele Zivilisten wurden abgeschlachtet und er habe seine Offiziere als Strafe für diese Gräueltaten getötet. Er habe sich für das Richtige eingesetzt und dadurch erhielt er schließlich den Beinamen Schlächter von J’Gal.

M’Benga bringt dies nur noch mehr in Rage. Etwas später, nach ihrem Training, besucht Dak’rah den Doktor auf der Krankenstation. M’Benga macht deutlich, dass er keinen weiteren Kontakt mit ihm wünscht und bittet ihn zu gehen, doch Dak’rah bleibt und versucht erneut, M’Benga für seine Sache zu gewinnen, immerhin seien sie beide Opfer des Horrors von J’Gal. Doch hier schafft es M’Benga nicht länger, höflich zu bleiben. Er bittet den Botschafter noch einmal so höflich wie er kann, ihn alleine zu lassen, doch Dak’rah bleibt stur. Daraufhin explodiert es aus M’Benga heraus. Er beschuldigt Dak’rah den Befehl erteilt zu haben, die Zivilisten zu töten und nicht seine Offiziere. Dak’rah gibt dies zu und versucht erneut begreiflich zu machen, dass er versucht hat, für seine Verfehlungen Wiedergutmachung zu leisten. Doch dann erzählt M’Benga ihm seine Geschichte.

Nach den letzten Gräueltaten auf J’Gal, als selbst Kinder getötet wurden, entschloss sich M’Benga dann doch dazu, Dak’rah zu finden und zu töten. Und so war er es, der die drei Offiziere tötete, die versuchten ihn aufzuhalten, während Dak’rah fliehen konnte. M’Benga ist der eigentliche Schlächter von J’Gal und Dak’rah hat die ganze Zeit eine Lüge gelebt und sich zum Heiligen machen lassen, während an M’Bengas Händen das Blut klebte.

Dak’rah versucht sich zu rechtfertigen, dass es Heilige braucht, an die Menschen glauben können und er durch die Föderation einen neuen Lebenssinn erhalten habe und für den Frieden kämpfe. Die Wahrheit dürfe nie an Licht kommen, sonst würde das all seine bisherige Arbeit zunichtemachen. Es kommt zum Gerangel zwischen den beiden, bei dem wir jedoch nicht wirklich sehen, was passiert. Nur Chapel sieht es, die dabei gerade in den Raum kommt. Am Ende liegt Dak’rah mit einem Messer in der Brust am Boden und stirbt.

Bei der anschließenden Vernehmung durch Pike und La’an erzählt Chapel, was sie gesehen hat. Dak’rah wollte nicht gehen, M’Benga nannte ihn einen Kriegsverbrecher, worauf Dak’rah ausgerastet ist und M’Benga angriff. Die DNA auf der Klinge bestätigt zudem, dass es die Waffe des Schlächters von J’Gal ist und wie alle glauben ist dies Dak’rah.

Bei einem abschließenden Gespräch sucht Pike den Doktor auf. Pike bietet ihm seine Hilfe am, falls M’Benga für den Tod verantwortlich ist. Doch M’Benga bekräftigt, den Streit nicht angefangen zu haben. Aber auch, dass er froh ist, dass er tot ist.

Fazit

Wer entscheidet, wer bezahlt und wer Vergebung verdient? Wo ist die Grenze? Und hat jeder eine zweite Chance verdient? Es sind wie gesagt keine neuen Themen, die in dieser Episode behandelt werden, aber sie sind stets aktuell. Und die Episode macht es gut, da Dak’rah tatsächlich kein doppeltes Spiel spielt oder als etwas absolut Böses dargestellt wird. Er hat etwas unfassbar Schreckliches getan, ist sich dessen jedoch bewusst und versucht seitdem durch seine Taten Wiedergutmachung zu betreiben, was aber vermutlich unmöglich ist. Wiegen die guten die schlechten Taten auf? Kann jemand, der einst den Befehl gab, Kinder zu töten, doch noch ein guter Mensch werden? Und wer hat das Recht, darüber zu urteilen?

Dak’rah will zumindest glauben, dass dies möglich ist. Vielleicht muss er sogar daran glauben, weil die Taten seiner Vergangenheit zu schwer wiegen und er mit dieser Schuld sonst vielleicht nicht leben könnte. Und genau das sorgt für Interpretationsspielraum fürs Ende der Episode. Es ist nicht das einfache, sondern das interessante Ende, für das man sich hier entschieden hat, in dem man nicht aufklärt, was wirklich passiert ist. Hat M’Benga ihn in seiner Wut getötet? Oder war es vielleicht Dak’rah selbst, der mit dieser letzten Tat endgültig Wiedergutmachung betreiben wollte? Erfahren werden wir es wohl nie, es bleibt am Ende an euch, darüber zu entscheiden.

Dies war keine Highlight-Episode, es war vielleicht sogar etwas noch besseres: Es war eine Star Trek-Episode. Sie erinnert teils an die Star Trek - Deep Space Nine-Episode "Der undurchschaubare Marritza". Die Rückblenden vom Krieg wiederum ließen Erinnerung an "Die Schlacht um Ajilon Prime" oder "Die Belagerung von AR-558" aufkommen. Es sind nicht die Highlight-Episoden, sondern solche wie diese jetzt, die zeigen, was für eine starke Star Trek-Serie Star Trek - Strange New Worlds am Ende ist.

Wir müssen natürlich noch über die Klingonen sprechen. Bereits in der Premieren-Folge dieser Staffel bekamen wir einige zu sehen und hier fiel bereits deren Design auf, was sich nicht an dem hielt, was wir aus Star Trek - Discovery kannten, sondern an dem der früheren Serien. Auch in der jetzt aktuellen Episode kam Dak’rah als sehr klassischer Klingone daher. Die Stirnknochen sehen je nach Klingone immer mal etwas anders aus, und das ist auch vollkommen ok. Aber das generelle Design, vor allem die Haare, passt doch sehr gut zu dem, was wir seit Jahrzehnten kennen. Und die Rückblenden haben dann auch endgültig deutlich gemacht, dass man sich vom Design aus Star Trek - Discovery distanziert hat. Denn wir sehen hier Klingonen zur Zeit des Krieges und statt wie in Star Trek - Discovery sehen auch sie wie klassische Klingonen aus. Sie tragen die eher goldenen Uniformen aus Star Trek - Discovery, aber auch die wurden leicht angepasst.

Unter Fans könnte der hier gezeigte Nahrungsverteiler in der Messe für Kontroversen sorgen. Das Geräusch, welches er macht, kennt man aus der klassischen Serie Raumschiff Enterprise. Die Art, wie er hier dargestellt wird, ähnelt aber eher einem Replikator, die es erst im 24. Jahrhundert gab. Jetzt gibt es hier durchaus Raum für Interpretationen, denn wir haben nie wirklich gesehen, wie der Nahrungsverteiler funktioniert. Schwer daher zu sagen, ob dies ein Bruch mit dem Kanon ist. Vielleicht sollten wir den Nahrungsverteiler einfach als einfache und primitivere Form des Replikators betrachten und ein Auge zudrücken.

Eine diesmal eher ruhige, aber erneut gute Episode von Star Trek - Strange New Worlds. Spannend werden jetzt die nächsten zwei Wochen. Kommende Woche erwartet uns die Musical-Episode und anschließend erwartet uns schon das Staffelfinale. Und da die Gorn auch in dieser Woche wieder angeteast wurden, ist es wohl gut möglich, dass uns das Staffelfinale mit den Gorn erfreuen wird.

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Quelle: Paramount+
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1 Kommentar
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Bonsai : : Moviejones-Fan
01.08.2023 21:31 Uhr
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Dabei seit: 08.12.12 | Posts: 503 | Reviews: 2 | Hüte: 31

Nach der sehr leichten Folge vorher nun ein krasser Wechsel - auch das war Star Trek schon öfter. Für meinen Geschmack die wohl düsterste Folge Star Trek. Zunächst erinnerte das Setting etwas an M*A*S*H aber der Eindruck war schnell dahin. Die Geschichte kratzt sehr am Optimismus von Star Trek, aber das tut sie mit dem nötigen Ernst und nicht leichtfertig wie es schon andere Folgen der Serien getan haben. Starkes Drehbuch, starke Darsteller. Volle fünf Hüte.

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