Update: Latino Review hat herausbekommen, wie Marvel mit Spider-Man umgegangen wäre, wenn die Gespräche mit Sony ein positives Ende genommen hätten. Um jegliche Verwirrung zu vermeiden, hätte man sich von allen Sony-Filmen distanziert, denen von Sam Raimi und denen von Marc Webb. Dazu hätte auch gehört, die Rolle neu zu besetzen, Andrew Garfield wäre also Geschichte gewesen.
Bei Marvel ist man der Ansicht, dass die Zuschauer es satthaben, Spideys Anfänge zu erleben, die sie nun schon zur Genüge kennen. Falls man den Charakter zurückgewonnen hätte, wäre Peter Parker schon ein fertiger Spider-Man gewesen, daher auch die Idee, ihn in Captain America 3 - Civil War zu integrieren.
In einem Solofilm hätte man seine Romanzen weit nach hinten geschoben, um sich lieber darauf zu konzentrieren, wie Peter sein Doppelleben als Teenger und Superheld managt. Er hätte damit klarkommen müssen, sein Superheldendasein mit seinem "realen" Leben, von dem Mary Jane ein Teil gewesen wäre, zu vereinbaren. Darin sieht Marvel die Stärke des Charakters, das wäre der Fokus gewesen.
++++++++
Dass sich Sony Pictures mit dem Spider-Man-Franchise schwertut, ist kein Geheimnis mehr, es wurde ja schon oft genug darüber berichtet. Bei The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro wollte der Funke nicht so recht auf die Zuschauer überspringen, was das Studio mächtig ins Grübeln brachte.
Unter etwas miesen Umständen sind jetzt die Ideen ans Licht gekommen, mit denen jongliert wurde und teilweise auch noch wird, um dem Franchise neues Leben einzuhauchen. Ende November fiel Sony einem massiven Hacker-Angriff zum Opfer, der Informationen aus internen E-Mails zutage gefördert hat, eben auch bezüglich Spideys filmischer Zukunft. Und wie scheint, sind wir haarscharf an einem Crossover mit den Avengers vorbeigeschrammt.
Aus den E-Mails soll hervorgehen, dass Sony und Marvel ernsthaft überlegt haben, sich Spider-Man in irgendeiner Weise zu teilen. So schrieb Sonys Co-Vorsitzende Amy Pascal, Marvel wolle ihn gerne in Captain America 3 - Civil War nutzen. In einer anderen Mail diskutierte Sony-Präsident Doug Belgrad die Möglichkeit einer neuen Spider-Man-Trilogie, die von Marvel produziert werden würde, während Sony die kreative Kontrolle behält und sich auch weiter um Marketing und Verleih kümmert. Schließlich brachen die vielversprechenden Gespräche aber doch ab. In nächster Zeit brauchen wir also nicht auf ein Spidey/Avengers-Crossover zu hoffen, auch wenn man offenbar schon ganz dicht dran war, es Wirklichkeit werden zu lassen. Es hätte so schön sein können.
Da diese Sache vorerst vom Tisch ist, schlägt Sony andere Wege ein. Zusätzlich zu den beiden Schurken-Spin-offs The Sinister Six und Venom sowie einem Film über die Superfrauen im Leben des Wandkrabblers wird nun eine Spider-Man-Animationskomödie entwickelt, die Chris Miller und Phil Lord, die Macher von Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen, The LEGO Movie, 21 Jump Street und 22 Jump Street, produzieren. Wenn jemand weiß, wie man aus einer wenig berauschend klingenden Idee einen tollen Film macht, dann sie. Und: Sony hat auch versucht, Sam Raimi zurückzuholen, ob als Regisseur oder als Produzent.