++ Update vom 01.04.2022: Die Berichterstattung rund um die genauen Hergänge des Oscar-Abends sind nach wie vor nicht so eindeutig, wie man glauben möchte. Gemäß einem Bericht des Hollywood Reporter wird klargestellt, dass die Aufforderung zum Verlassen der Veranstaltung niemals persönlich an Will Smith herangetragen wurde.
Im Hintergrund habe die Führungsebene lediglich mit Will Smiths Agenten über dieses Szenario gesprochen. Einer der Agenten wandte sich dann mit den Erwägungen an den Schauspieler, jedoch habe es sich nicht um ein finales Urteil gehandelt. Entgegen anders lautender Meldungen hat der Star also lediglich die weiteren Entwicklungen des Abends ausgesessen. Das letzte Wort in dieser Sache hatte Show-Produzent Will Packer, der sich dafür aussprach, dass Smith bleiben dürfe. Der Bericht beruft sich dabei auf zwei anonyme Quellen.
In einem heute ausgestrahlten Interview von Good Morning America (ABC News) ließ Will Packer die Geschehnisse des Oscar-Abends Revue passieren. Darin bestätigt der Sendeverantwortliche, dass der geschmähte Chris Rock, trotz vermehrten Zuspruchs von ihm, einer Festnahme von Smith durch das LAPD widersprochen habe. Dabei habe Rock betont, dass es ihm gut ginge.
++ News vom 31.03.2022: Noch immer sitzt der Schock über diese hässliche Szene tief: Während der 94. Academy Award-Zeremonie ohrfeigte der zu diesem Zeitpunkt noch nominierte Schauspieler Will Smith den Comedian Chris Rock, nachdem dieser einen üblen Witz über das Erscheinungsbild seiner Ehefrau Jada Pinkett Smith vom Stapel ließ. Nur wenige Minuten nach seiner physischen und verbalen Entgleisung durfte Smith die begehrte Trophäe als "bester Hauptdarsteller" für seine Darbietung im Film-Drama King Richard unter Tränen entgegennehmen - lest hierzu unsere Berichterstattung. Das unfreiwillige Oscar-Drama wird aber laut der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ein Nachspiel haben, das den US-amerikanischen Schauspieler nicht schmecken dürfte.
Der oberste Rat hielt eine Dringlichkeitssitzung zu den Hergängen ab, die eine wenig schmeichelhafte Erklärung über Will Smiths Handlungen zutage förderte. Will Smith habe gegen die Verhaltensrichtlinien der Academy im groben Maße verstoßen. "Unangemessener Körperkontakt, beleidigendes oder bedrohliches Verhalten und die Beeinträchtigung der Integrität der Academy" werden als wesentliche Verstöße hervorgehoben. Dem Oscar-Gewinner drohen damit ernsthafte Konsequenzen in Form von "Suspendierung, Ausschluss oder andere zulässige Sanktionen".
Will Smith werde 15 Tage vor einer Abstimmung über seine Verstöße und Sanktionen benachrichtigt und hat innerhalb dieses Zeitraums die Möglichkeit, eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Die nächste Vorstandssitzung ist für den 18. April anberaumt. Zu diesem Termin könnte die Akademie bereits disziplinarische Maßnahmen geltend machen.
Einer der größten Kritikpunkte an der Handhabung des Vorfalls ist, dass Smith nicht aus dem Saal entfernt wurde. Hierzu äußerte die Academy, dass man den Schauspieler aufforderte, das Dolby Theatre zu verlassen, was dieser jedoch mit Ablehnung quittierte. "Wir erkennen auch an, dass wir die Situation anders hätten handhaben können", gaben die Verantwortlichen in ihrer Erklärung zu verstehen. Für den gescholtenen Comedian Chris Rock hat man einige warme Worte parat:
"Mr. Rock, wir entschuldigen uns bei Ihnen für das, was Sie auf unserer Bühne erlebt haben, und danken Ihnen für Ihre Standhaftigkeit in diesem Moment." Ebenso entschuldigt man sich bei allen Nominierten, den Gästen und den Zuschauern, die eigentlich einem feierlichem Ereignis beiwohnen wollten.
Chris Rock präsentiert sich nach wie vor wenig gesprächig zum Oscar-Vorfall, wie bei einem kürzlichen Auftritt für seine Show im Bostoner Wilbur Theatre zu vernehmen war. Dennoch möchte der 57-jährige Stand-Up-Comedian die Ereignisse aufgreifen, sobald er sie verarbeitet habe.
Da er in seiner Ansprache die Worte "ernst" und "lustig" in den Mund nimmt, ist davon auszugehen, dass er darauf im Rahmen seines Comedy-Programms zu sprechen kommt. Jedenfalls ist es erfreulich, dass sich Rock auf eine Beleidigung aus den Reihen des Publikums in Richtung Will Smith nicht einlässt und seine persönliche Show abzieht. Hier der zugehörige Instagram-Post:
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Bereits am Montagabend wurde ein Brief von Präsident David Rubin und CEO Dawn Hudson an alle Mitglieder der Academy verschickt. Darin teilten sie ausdrücklich ihre "Empörung" über Smiths Verhalten mit und wiesen darauf hin, dass die Hergänge die gesamten Zeremonie "überschattet" hätten. Die Verhaltensrichtlinien der Academy spiegeln die kalifornischen Gesetze für Mitglieder von gemeinnützigen Organisationen wieder. Die Anwendung des offiziellen Verfahrens wird deshalb laut Maßgabe der betreffenden Klauseln einige Wochen in Anspruch nehmen.
Die große Frage bleibt natürlich, wie man mit Smiths ungebührlichem Verhalten weiter verfahren wird. Welche Sanktion erscheint dafür angemessen? Wir sind froh, dass wir eine solch schwierige Entscheidung nicht treffen müssen.
Lest auf Seite 2, wie die Zukunftsprognose für Will Smiths Karriere nach Ansicht zugkräftiger Branchen-Vertreter aussieht...